Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Im Jahr 1909 pachtete der Physikalische Verein Frankfurt ein 11 ha großes Waldstück auf dem Kleinen Feldberg für die Einrichtung eines Observatoriums des Meterologischen Instituts in Frankfurt, das bis heute Bestand hat und als Außenstelle der Frankfurter Johann Wolfang von Goethe-Universität fungiert. Bereits seit den 1820er Jahren hatte man mit der Messung meteorologischer Elemente auf dem Großen Feldberg Präsenz gezeigt. Auf dem Kleinen Feldberg war nun eine feste Wohn-, Arbeits- und Forschungsstätte für die unter dem Begriff Geophysik vereinten Disziplinen vorgesehen. Ab 1910 erfolgte dann schrittweise der Bau von Häusern sowie verschiedener Messstationen im gerodeten Gelände. Als erstes konnten Dank der großzügigen Spende von Baronin Antonie von Reinach-Bolongaro die Grundsteine für die Erdbebenwarte und ein Wohn-, Büro- und Laborgebäude gelegt werden (1910-12, Architekt Georg Harth, Frankfurt am Main, ausführende Firma Joseph Bargon, Anspach). Die Seismologische Warte besteht aus zwei baulich unabhängigen Gebäudeteilen, einem konservativ-klassizistischen, unter dem Einfluss des Jugendstils stehenden, Hüllenbau und der innen frei stehenden, von äußeren Einflüssen abgeschirmten, Messstation mit im unterliegenden Quarzitfelsen verankerten Geräten. Die Warte war in dieser Form bis 1957 in Betrieb und beherbergt heute ein kleines Museum. Das 1912 eröffnete Gebäude gemischter Nutzung ist in Form eines Landhauses gehalten und besitzt über Natursteinsockel und verputztem Erdgeschoss ein mächtiges und vielfältig abgewalmtes und bis über den teilverglasten Zugang heruntergezogenes Dach. Als das Observatorium 1914 der neu gegründeten Universität in Frankfurt am Main angegliedert wurde, machte sich das Fehlen eines repräsentativen Gebäudes zum Empfang der nun zahlreich auf dem Kleinen Feldberg erscheinenden, hochrangigen Persönlichkeiten wie auch geeigneter Räume für Vortragsveranstaltungen bemerkbar. Wiederum verschaffte Baronin von Reinach-Bolongaro Abhilfe, indem sie auf der Leipziger Messe ein schwedisches Fertighaus, Modell „Jagdhaus“, als Bausatz erwarb und im Taunus aufstellen ließ. Das über differenziertem Grundriss zweigeschossig stehende Blockhaus zeigt mit Geschossüberstand, An- und Ausbauten eine lebhafte Disposition und mit den aus verzierten Latten gestalteten, hängenden Giebelfeldern und den Pfettenbrettern allerlei folkloristisches Beiwerk. Mit seinem Erker und dem dreiteilige Fenster mit Blick ins Tal ist das Gebäude wie geschaffen für den hier gefundenen Bauplatz. 1912 war die Errichtung eines 34 m hohen Eisenturmes (Fundament erhalten), für die „funkentelegraphische Zeitübermittlung von Paris und Norddeich“ erfolgt und 1912-14 der Bau der Aerologischen Station. 1913 wurde im Beisein Kaiser Wilhelms II., der das Observatorium mit großem Gefolge aufsuchte, das elektrische Erdboden-Thermometer fertig installiert In den 1920er Jahren war (vermutlich mit finanzieller Unterstützung des Vereins der Freunde des Taunus Observatoriums) noch ein drittes Landhaus hinzugekommen – das Erdgeschoss im Wechsel von Putzflächen und Blendmauerwerk in Bruchstein, tief abfallendes Krüppelwalmdach, verbretterte Giebelfelder.
Unter den mit der Geschichte des Observatoriums verbundenen Wissenschaftlern sind besonders Prof. Franz Linke (1878-1944), Meteorologe und Geophysiker, Lehrstuhlinhaber an der Universität Frankfurt am Main, Gründungsmitglied und erster Direktor (nach ihm ist der die Zufahrt zum Observatorium bildende Weg benannt) sowie Prof. Beno Gutenberg (1889-1960), Geophysiker und Seismologe, entwickelte gemeinsam mit C. F. Richter die Erdbebenmagnitudenskala (Richter-Skala). Seit 1998 befindet sich auf dem Areal außerdem die Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte des Physikalischen Vereins.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |