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Im 16./17. Jahrhundert wandelte sich die lockere Ansiedlung entlang des Usbaches zu einem geschlossenen Dorfkörper, dessen Zentrum das im 13./14. Jahrhundert gegründete Gotteshaus einnimmt. Hauptachse ist die querverlaufende Langgasse (Abschnitt der alten, von Hausen kommenden Heerstraße, begrenzt von Neue Pforte und Zollhäuschen Nr. 21), die sich mit dem parallel zur Usa verlaufenden Weg überschneidet. Letzterer ab dem 16. Jahrhundert Grenze zwischen den von Nassau-Dillenburg und Kurtrier getrennt verwalteten Ortsbereichen. Der Bach bis um 1900 frei laufend. An dieses Achsenkreuz angehängt ist das abschnittsweise als Pfarr-, Backhaus-, Bill- und Kirchgasse bezeichnete Straßenoval.
Gravierende Veränderungen an diesem Siedlungsbild und oftmals auch an der Gestalt seiner Anwesen ergaben sich in den vergangenen Jahrhunderten aufgrund kriegerischer Einwirkung (Dreißigjähriger Krieg) und im Zuge von Wiederaufbaumaßnahmen nach Bränden wie dem Großfeuer von 1797: nordöstlicher Bereich, u. a. mit Verlust des Bogens Billgasse – in diesem Zusammenhang zu erwähnen ist die 1778 gegründete Hebladengesellschaft, die sich aus dem Zusammenschluss der Brandgeschädigten bzw. Wiederaufbauenden konstituierte und nach dem damals gemeinschaftlich erworbenen Hebegerät zum Aufstemmen der Balken benannt ist, siehe auch Ortswappen von 1953. Weitere Maßnahmen auch nach dem Brand von 1803 (zwischen Backhausgasse und Usastraße, danach Anlage der im Knick bis zur Usa geführten Kleinen Backhausgasse, heute teilweise wieder überbaut) und nach dem Tieffliegerangriff 1944 (Verluste zwischen Kleiner Backhaus- und Backhausgasse). Eine wesentliche Rolle in der Strukturentwicklung spielte des Weiteren die Aufteilung des Besitzes im 18./19. Jahrhundert (Bevölkerungsanstieg bei gleichzeitiger realer Erbteilung). Im 20. Jahrhundert wurde der enge Durchgangsbereich „Hauptdorfgasse“ / Langgasse Gegenstand von Projekten und entflechtenden Maßnahmen: um 1920 nicht realisiertes Projekt „Marktstraße“; 1958-78 Abbruch von fünf landwirtschaftlichen Anwesen und Aussiedlung ins obere Erlenbachtal, zwischen 1974 und 1995 Freiräumung der Ostseite ab der Kirche bis Nr. 19, darunter Haus und Scheune „Jäger“, Nr. 15, die seit 2006 im Hessenpark zu Museums- und Ausstellungszwecken genutzt werden.
Der als Gesamtanlage „Alt-Anspach“ ausgewiesene Dorfbereich umfasst ein Gebiet, das sich von diesen Vorgängen am Rande zwar berührt zeigt (Verlust Langgasse 2 und Eckbau zur Pfarrgasse, ehemals Kolonialwaren), schwerpunktmäßig jedoch die ältere Ortsentwicklung dokumentiert. Dieser entstammen vor allem die nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1700 erbauten bäuerlichen Anwesen teilweise stattlichen Umfangs, deren Wohnhäuser mitunter durch besonderen Bauschmuck auffallen (Usastraße 15, Pfarrgasse 2 und Nr. 5). Dem fortgeschritteneren 18. Jahrhundert zuzuweisen sind Wohnhäuser mit dreiachsig angelegter Schauseite und Krüppelwalmdach: so das zum künstlich geschaffenen Zentralplatz blickende Gebäude Langgasse 10, das durch qualitätvolles Fachwerk auffallende Pfarrhaus (gleichnamige Gasse Nr. 3), wie auch das Wohnhaus (des später aufgeteilten) Gehöfts Usastraße 42.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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