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Die Geschichte des Röder Gotteshauses erhellt sich ab ca. 1200. Zu dieser Zeit wurde die Kirche, die Filiale der Laurentiuskirche in Usingen war, wohl auf Betreiben der dortigen Patronatsherren Diez / Weilnau Sitz eines kleinen Kirchspiels, bestehend aus Dorfweil und Kleinweil. Als weitere Filialorte kamen Brombach (bis 1895), Hunoldstal und zeitweise auch das benachbarte Hausen hinzu. Um 1609 wurde Rod am Berg eigenständige Pfarrei. Bis dahin hatte es zu den Pflichten seiner Pfarrer bzw. Diakone gehört, in Usingen täglich zu unterrichten und eine Wochenpredigt zu halten (belegt 1603, 1605).
Kirche und Kirchhof waren für Rod am Berg ursprünglich von wehrhafter Bedeutung. Ein Schießlöcher aufweisender Turm (1682 noch vorhanden) und die mit Schießscharten versehene Kirchhofmauer (dokumentiert in einer Aufnahme von ca. 1940) zeugten davon. Innerhalb des Mauerzuges standen neben der Kirche (mit Waffenarsenal) ein Beinhaus und das Rathaus. Die heutige Gestalt der Kirche basiert mehrheitlich auf Baumaßnahmen des 17. und 18. Jahrhunderts. Nach der im Dreißigjährigen Krieg erfolgten Plünderung und Zerstörung eines vermutlich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichteten Saalbaus ging die Gemeinde durch Kollekte ab 1668 im Jahr 1682 den Neubau an und erstellte einen großzügigen Saalbau mit Chor, Dachreiter mit Glockenstuhl und Uhr. Dabei übernommen worden war stehendes (mittelalterliches?) Mauerwerk im südwestlichen Bereich und verbaut Steinmaterial des Wehrturms. 1703 bereits wurde Baufälligkeit festgestellt, obwohl anlässlich des Wiederaufbaus die Mauerstärke in Bezug auf das erhöhte Raumvolumen gesetzt worden war. Sachverständige schlugen vor, die Gewölbe des Schiffes einzureißen, den ebenfalls eingewölbten Chor abzutragen und einen neuen Dachstuhl zu errichten. Nach erneuter Kollekte 1705 Beginn der Bauarbeiten. Aus diesen resultierte ein ungegliederter, hell verputzter Saalbau mit einseitigem Krüppelwalmdach, dem eine gedrungene, achtseitige Welsche Haube mit Knauf, schmiedeeisernem Kreuz und Wetterhahn aufsitzt. Die südliche Langseite regelmäßig durchbrochen von hohen Rundbogenöffnungen, die nördliche Eingangsseite unterschiedlich großzügig durchfenstert. Ältere Teile der Kirchhofmauer sichtbar an der Westseite. Das straßenseitige Eisentor eingehängt an zwei Sandsteinpfeiler.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten 1979-82 angefügt ein Westbau mit Gemeinderäumen und unterirdisch angelegt weitere Räumlichkeiten. Gleichzeitig erfolgte die erhebliche Umgestaltung des flach eingedeckten Kirchenraumes: Absonderung des Westteils mit nun erweiterter Empore durch Einzug verglaster Wände – dahinter sichtbar zwei mächtige, den Dachreiter abstützende Achtseitpfosten (Bausäulen der Kirche von 1682?); Umsetzung der Orgel an die Nordseite und Vermauerung der Portallünette; Versetzung von Kanzel und Altar an die Südseite und dementsprechend neue Ausrichtung der Bestuhlung.
Altarbibel, 1664, gedruckt von Christoph Endter, Nürnberg; Kanzel, farbig gefasst. Der achtseitig architektonisch gegliederte und verzierte Korb frühes 18. Jahrhundert, der Schalldeckel mit aufsitzenden Voluten und Ranken eventuell nachträglich. Orgel, 1764, Johann Konrad Bürgy, Homburg vor der Höhe; Glocken. Nach Einzug des Geläuts im Zweiten Weltkrieg 1950 Installation eines neuen Dreiergeläuts.
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