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Evangelische Akademien, Einrichtungen der Nachkriegsjahre, verstehen sich als Stätten der Besinnung, des Dialogs zwischen Kirche und Welt und wenden sich mit der gemeinschaftlichen Erörterung von Fragen des öffentlichen Lebens an Menschen unterschiedlicher Herkunft und Tätigkeit. Die Tagungsstätte in Arnoldshain ist eine von 15 in allen deutschen evangelischen Landeskirchen gegründeten Einrichtungen. Sie entstand 1953/54 im Auftrag der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und teilt sich die Trägerschaft mit der evangelischen Akademie in Hessen und Nassau e. V. (gegründet 1945). Entwurf Architekt Theo Pabst, Darmstadt; Bauleitung Architekt Rettich und Bau-Ingenieur Hirsch. Inbetriebnahme am 15. Juli 1954, offizielle Eröffnung am 30. Oktober 1954.
Am Südhang der „Eichwaldsfeld“ genannten Waldlichtung angelegter Gebäudekomplex. Hauptbauten sind zwei annähernd parallel zueinander angeordnete, längsrechteckige Trakte, die mit ihren über zwei Wohngeschosse identisch gestalteten Fassaden der Sonne entgegen blicken. Im Erdgeschoss des größeren Trakts („Rüstzeitenheim“) befinden sich Gemeinschaftsräume wie die Eingangshalle, an welche über einen Gang der die Aula beherbergende Zwischenbau und der kleinere Trakt angekoppelt sind. (Im Rahmen umfangreicher Sanierungsarbeiten wurde der Haupteingang 2011/12 verlegt und in die straßenseitige Giebelwand gebrochen). Nach Westen reihen sich an diese Vortrags- und Leseraum sowie der Speisesaal, der mit dem nach Norden ausgreifenden Küchenflügel und mit einem den Frühstücksraum beinhaltenden Südannex in Verbindung steht, dessen Kopfende zudem vom achtseitig beschlossenen Kapellenraum gebildet wird. Auf der Terrasse neben dem Gotteshaus aufgestellt ein offener Glockenstuhl mit der 1952 auf dem Deutschen evangelischen Kirchentag in Stuttgart erstmals angeschlagenen Glocke (Guss A. Bachert, Heilbronn, Gestaltung H. Uhrig). Im Rücken der Anlage, in Richtung Dorfweil, befinden sich des weiteren ein Personal- und Garagenbau, Wohn- und Bürobauten.
Die von Pabst für Arnoldshain erbrachte architektonische Leistung wurde zeitnah publizistisch gewürdigt. Besonders hervorgehoben wurden damals Leichtigkeit und Anmut, die gute Einordnung in die Landschaft bzw. die geschickte Ausnutzung des abfallenden Geländes wie auch die bei aller Einfachheit vorzüglich durchgearbeiteten Einzelheiten und der gelungene Zusammenklang der baulichen und künstlerischen Ausschmückung. Letztere umfasst mehrheitlich raumgebundene Kunstwerke unterschiedlicher Gattungen aus den Händen von Künstlern wie D. Otto Gros und Helmuth Uhrig, der neben Eberhard Schlotter, Siegfried Moroder und Gotthold Schönwand zudem an der Ausstattung der Kapelle (die eine Orgel von Förster & Nicolaus, Lich, besitzt) beteiligt war. Eingebracht worden waren außerdem Werke überregional bedeutender Maler des 20. Jahrhunderts. 1984 erfolgte die Eröffnung des zwischen Kapelle und kleinem Trakt eingeschossig in den Hang eingefügten, im Äußeren schlicht konstruktiv auftretenden Erweiterungsbaus mit Tagungsräumen und gleichzeitig die Umbenennung des renovierten „Rüstzeitenheims“ in Erinnerung an Pastor Martin Niemöller, Kirchenpräsident in Hessen und Nassau 1947-64 und 1953 Mitbegründer der Akademie im Hohen Taunus, der dem Haus seine umfangreiche Bibliohek vermachte.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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