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Gesamtanlage Alt-Gemünden
Das mittelalterliche Gemünden entstand zu Seiten eines alten Fernweges, der von Heinzenberg kommend durch den nassauischen Ortsteil in den Mündungsbereich von Sattel- und Laubach herabführte, auf Stockheimer Seite die Talsohle durchlief, dann die Anhöhe zum Zollstock erklomm und am Lehnchen vorbei dem Weilübergang „Am Senner“ zustrebte. Nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg kamen die Lagen über den Ufern der Bäche mit ihren mehrheitlich individuell zugeschnittenen Grundstücken zügig wieder in Bebauung (u. a. Usinger Straße 5 von 1648). Im Jahr der politischen Vereinigung der ehemals getrennten Dorfteile 1669 wurde auf der ehemals Stockheimer Seite, deren Wahrzeichen die Kapelle ist, das Rad der kurz vor der Einmündung des Sattelbaches in den Laubach gestandenen Dorfmühle wieder in Schwung gebracht und als Ersatz für die untergegangene Bornmühle („obig dem Dorf“, siehe „Bornwiese“) die Lochmühle im Laubachtal gegründet. Im späteren 17. Jahrhundert waren wohl auch die Wohnhäuser Emmershäuser Straße 2 und Nr. 8 (beide traufständig und Geschossüberstände aufweisend) entstanden. Außerdem erneuert worden war das Wohnhaus des hattsteinischen Zehnthofes, der bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das südliche Siedlungsende markierte (Usinger Straße 7, die Scheune und das (über ausgedehnten Kellern stehende) Wohnhaus nach Niederlegung in den Hessenpark verbracht). Von größerem Einfluss auf die Siedlungsentwicklung Gemündens in jener Aufbauphase war offenbar der Umstand, dass nach 1669 noch immer unterschiedliche Abgabensätze bestanden hatten, sodass ein Umzug (samt Immobilien) aus Gemünden-Nord in den günstigeren Süden attraktiv war.
Im Jahr 1765 – es dürfte nicht das erste Mal gewesen sein – wurde Gemünden von einer Flut heimgesucht. Wie es im Schadensbericht heißt, trugen damals „durchgängig alle Hofreiten des Dorffs, ausser dreyen, so auf dem Berg stehen“ Schäden davon. Weggerissen worden waren auch die Brücken an der Hauptstraße sowie zahlreiche Stege, die offensichtlich damals schon charakteristisches Merkmal des Ortes waren. Dem damaligen Wiederaufbau entstammen etliche in spätbarocker Manier gestaltete Wohnhäuser und die das Ortsbild nachhaltig prägenden Fachwerkscheunen. In der Zeit zwischen 1750 und 1875 war die Zahl von Gemündens Einwohnern von ca. 140 auf rund 300 angestiegen. In Folge dessen expandierte das Dorf erheblich und dehnte sich insbesondere in die Außenbereiche der Durchgangsstraße aus (Heinzenberger Weg, Obergasse, dort u. a. Nr. 2 mit Gasthaus „Linde“ samt dem 1879 eröffneten und an der Frontarchitektur noch erkennbaren Kramladen). Mit dem Bau der K739 in Richtung Weiltal und der L3457 nach Niederlauken ergab sich schließlich eine völlig neue Verkehrssituation. Dabei gerieten die beiden Ortserweiterungen ins Abseits und das Dorfinnere in einen verkehrstechnischen Anpassungszwang (u. a. Abbruch von Nebengebäude und Scheune Usinger Straße 2, Entfernung eines giebelständigen Wohnhauses im Gegenüber des 1896 erbauten Gasthofes „Sonne“, Neugestaltung der Ecksituation Emmerhäuser Straße / Heinzenberger Straße mit einem Geschäftsbau von 1980).
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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