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Unlängst konnte südlich des Königsteiner Kreisels ein großräumiges Wohnquartier bezogen werden, das neben neuen Mehrfamilienhäusern auch mehrere Altbauten aufweist. Letzteren haftet eine äußerst unterschiedliche Nutzungsgeschichte an. Mit Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Königstein zur von den Siegermächten rechts des Rheins ausgewiesenen, entmilitarisierten Zone, die bis 1929/30 unter der Besatzung von Truppen der Allierten (bis 1925 Franzosen, danach Engländer) stand. In Königstein wurden von diesen zunächst die großen Hotels („Pfaff“, „Taunusblick“, Grand Hotel) in Beschlag genommen. Ab 1923 hatten sie mit den von der Reichsvermögensverwaltung Mainz am Dingweg errichteten Kasernen dann jedoch ein festes Quartier. Für die Offiziere wurde zudem eine separate Wohnanlage geschaffen (siehe Gesamtanlage Bereich Stresemannstraße). In der NS-Zeit waren die Kasernenbauten durch den Reichsarbeitsdienst belegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zum katholischen Zentrum für Flüchtlinge und Heimatvertriebene, Sitz des 1946 gegründeten „Albertus-Magnus-Kollegs“ mit Höherer Lehranstalt zur Heranziehung priesterlichen Nachwuchses (später Bischof-Neumann-Schule, Gymnasium) und Priesterseminar (1949-78 selbstständige Philosophisch-Theologische Hochschule). Zu den Aufgaben des Kollegs gehörte auch die geistliche Betreuung und Versorgung (Kleider, Lebensmittel) der Heimatvertriebenen im damaligen Bundesgebiet und der Katholiken in der „Ostzone“, die mit den „Kapellenwagen“ und LKWs vor Ort erreicht werden konnten. In den Gebäuden der sogenannten „Königsteiner Anstalten“ fanden ab den 1950er Jahren außerdem große überregionale Treffen Heimatvertriebener sowie zahlreiche Kongresse statt, deren Ausrichtung ab 1955 im „Haus der Begegnung“ stattfand (siehe Bischof-Kaller-Straße 3).
Die Kasernenanlage bestand im wesentlichen aus zwei jenseits eines Hofes sich frontal gegenüberstehenden, nahezu identisch in barocker Manier ausgebildeten Blöcken (Bischof-Kindermann-Straße 1-7 und Nrn. 19-25). Lang gezogene, rechteckige Baukörper, zusammengesetzt aus einem zentral mit übergiebeltem Risalit akzentuierten und walmbedachten Mitteltrakt, der sich von den zwei- bzw. dreigeschossigen Flanken erhöht und vortretend absetzt, sowie zwei Seitenflügel mit Pseudomansarddächern und schmalseitig angefügten, polygonalen Treppentürmen. In einiger Entfernung und parallel zum Nordbau des Gevierts stehend das Offiziershaus (Bischof-Kaller-Straße 1b) Über schwach hufeisenförmigem Grundriss zweigeschossiger Bau mit abgewalmte Dreiecksgaupen aufweisenden Dächern. An der Südseite zwischen den kurzen Flügeln eingestellt eine Loggia mit Balkon, die sich über eine von dorischen Säulen getragene Rundbogenreihe zum „Marsfeld“ hin öffnet. Schmalseitig angefügt ein eingeschossiger Anbau. Im Süden der Kasernen zwei Wohnbauten (siehe Hainerbergweg 1 und Nr. 3).
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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