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Rods Ortsbild wird beherrscht von einem hohen und zum Tal hin steil abfallenden Felsvorsprung, auf dessen Anhöhe sich in bildhafter Anordnung die zentralen Bauten des Kirchspiels erheben. Die Anfänge der wehrhaften Vereinnahmung dieses strategisch günstigen Punktes sind bislang ungeklärt. Nachvollziehbar ist sie erst durch einen Wohnbau des 12./13. Jahrhunderts (?), auf dem das Pfarrhaus beruht und einen Turm, an den sich die Kirche anlehnt. Über die Zeitläufe hinweg und in seltener Anschaulichkeit bewahrt worden ist auf dem Kirchberg das gewachsene Nebeneinander einer „festen Burg“ des Glaubens und eines ursprünglich naturalwirtschaftlich fundierten Pfarranwesens.
Es wird vermutet, dass das nördlich der Kirche stehende festungsartige Haus seit Mitte des 13. Jahrhunderts den Pfarrern, deren lange Reihe mit Syfried von Helse 1283 eröffnet wird, als Wohn-und Arbeitsstätte gedient hatte. Auf sicherem Boden steht die Forschung indes erst seit der unter Pfarrer Johann Hell vorgenommenen Baumaßnahme, mit der das Haus seine weitgehend noch bestehende Gestalt erhielt: „ANNO DOMINI 1522 AEDIFICATA EST PER ME JOHAN HELL“. Über dem zweigeschossigen Bruchsteinbau erstellt wurde damals ein Überbau in Fachwerk, bestehend aus einem in Wandstärke vorkragenden Vollgeschoss und zwei unter dem steilen, schiefereingedecktem Krüppelwalmdach liegenden und in den Giebelfeldern vortretenden Böden. Die Wände der Trauf- und Giebelseiten durch einen Riegelzug, der gleichzeitig Brustriegel der Fensteröffnungen sein kann, waagrecht gegliedert und durch Bundpfosten jeweils zweizonig geteilt. Die Eck- und Bundpfosten durch Mannfiguren – nach innen gebogene 3/4-hohe Fußstreben und halbhohe Kopfstreben – ausgesteift, die an der südlichen Präsentationsseite einen zentralen und die Vertikale betonenden Ornamentverbund bilden. In den Brüstungsgefachen symmetriebezogen auftretend Andreaskreuze. Seine (weitestgehend verloren gegangenen) Einrichtungen zum Schutz der Bewohner wie Fallgitter beidseitig des spitzbogigen und mit eisenbeschlagener Tür versehenen Eingangs, darüberliegender Pecherker, kleine dicht vergitterte und mit Zugläden verschließbare Fenster und eine „letzte Zuflucht“, die hinter dem Kamin verborgen lag, werden in Beschreibungen des 19./20. Jahrhundert noch detailiert aufgeführt.
Das Pfarrhaus war ehemals Hauptbau einer in sich geschlossenen Hofreite mit Tor zum Weg „Am Kirchberg“ und dichter Nebenbebauung. Nach Reduzierung der landwirschaftlichen Bewirtschaftung durch die im 19. Jahrhundert neu eingeführten Besoldungsformen (ab 1816 Verpachtung des Pfarrguts, 1843 Umwandlung des Zehnten in Barbezahlung) erfolgte ab 1879 die Umwandlung des Wirtschaftshofes in eine heute als beschaulich zu bezeichnende Außenanlage. Unter den Nutzbauten erhalten hat sich die parallel zum Wohnhaus stehende, in spiegelbildlichem Fachwerk erbaute, zweitorige Scheune, die 1768 erstmals erwähnt ist (ein 1702 datierter Balken wird als zweitverwendet angesehen – der Bau seit 2004 als Gemeinde- und Veranstaltungshaus genutzt). Als Bestandteile der Umfassungsmauer des jenseits des Kirchweges angelegten Pfarrgartens noch vorhanden sein sollen außerdem Mauerreste der Zehntscheune.
Lebenswichtiger Bestandteil des Pfarranwesens war bis zum Bau der örtlichen Wasserleitung 1901/02 der in der Pfarrwiese unterhalb des Pfarrgartens austretende Pfarrborn und der angestaute Weiher, Brandweiher auch für Niederrod.
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