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Der Kapuzinerorden (Zweig des Bettelordens der Franziskaner) war in Königstein seit 1646 vertreten und hatte, bevor er die Genehmigung zur Errichtung eines Klosters durch den Mainzer Erzbischof Anselm Franz von Ingelheim erhielt, Niederlassungen an Woogtalstraße 1/3 („Kugelhaus“) und Kugelherrnstraße 21 („Burghäuslein“). Als Gegenleistung für die ihm zugewiesenen Einkünfte hatte er die Seelsorge der Soldaten auf der Festung und den Kaplansdienst in Königstein und Falkenstein zu übernehmen. Einen Schwerpunkt seines Wirkens bildete jedoch die Volksmission, durch welche das religiöse Leben nach dem Großen Krieg neu aufblühte und seinen Ausdruck u.a. im damals rege einsetzenden, kirchlichen Bauwesen fand, das vielen Orten im vorderen Taunus bis hinauf nach dem „Selderberg“ ein erstes bzw. barock erneuertes Gotteshaus bescherte. 1681 wurde dem Orden der „Stechgarten“ bzw. Turnierplatz (in etwa das Geviert Hauptstraße – Adelheidstraße – Klosterstraße – Georg-Pingler-Straße) als Bauplatz zugewiesen; 1682 begannen die Bauarbeiten nach dem in Tradition des Ordens stehenden Plan des Bruders Leonhard („Geviertanlage des römischen Hofes“; Material u.a. aus Abbruch des Kugelhauses und der benachbarten Kirche, Kugelherrnstraße 4; Steinbruch im Falkensteiner Hain). Am 3. September 1685 erfolgte die Einweihung der Klosterkirche zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua. Nach Säkularisierung des Erzbistums Mainz 1803 kam die Anlage an die Nassauische Domäne. 1813 wurde Inventur gemacht, das Kloster aufgelöst, der Grund des Anwesens in fünf Längsstreifen aufgeteilt und mitsamt der (beim Beschuss der Burg 1792 in Mitleidenschaft gezogenen) Bauten durch die Herzoglich-Nassauische Domänenverwaltung versteigert. Ein Großteil gelangte in den Besitz von Gottfried Pfaff, der im ehemaligen Hauptbau des Klosters eine Gastwirtschaft errichtete, aus der später das bekannte Hotel Pfaff hervorging. 1918 ersteigerte die Stadt Königstein das Anwesen. Kurze Zeit später wurde es von französischen Besatzungstruppen beschlagnahmt, in deren Besitz es bis 1924 blieb. Der Abriss des heruntergekommen Gebäudes erfolgte 1928. Seitdem Nutzung des Geländes als Parkplatz. Über dem Gewölbekeller der Kirche wurde in den 1930er Jahren eine Tankstelle errichtet, die 1976 durch einen inzwischen ebenfalls nicht mehr existenten Kiosk ersetzt wurde.
Historisch interessant ist der Geländestreifen, der parallel zur Georg-Pingler-Straße verläuft. Sein Südteil (heute Parkplatz) war ehemals Standort der Klosterkirche. Die hier bis 2011 noch überkommenen Mauerreste (Fundamente des Schiffes und die unter dem Chor angelegte, gewölbte Gruft mit Grablege Bettendorf, Oberamtmänner 1682-1773) wurden in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Rahmen der Platzsanierung nach ausführlicher Dokumentation entfernt. Die Neugestaltung des Platzes beinhaltet eine Sichtbarmachung des alten Mauerverlauf durch rotes Granitplaster.
Im nördlichen Teil des Geländes (ehemals Klostergarten), heute der Konrad-Adenauer-Anlage zugehörend, befindet sich noch ein kleiner Rest der Klosterumfassungsmauer mit einem nachträglich eingelassenen (unvollständigen) Weihwasserbecken.
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