Romberg, Kreuzweg
Romberg, Kreuzweg, 12. Station
Romberg, Kreuzweg, 7. Station
Romberg, Kreuzweg (2024) (Foto: W. Fritzsche, LfDH)
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Hochtaunuskreis
Königstein
  • Romberg
Kreuzweg mit Votivsteinen
Flur: 1
Flurstück: 16/6

Der südöstliche Sporn des Romberges stellt der lokalen Überlieferung nach einen seit jeher zu kultischen Zwecken aufgesuchter Ort dar. An Stelle eines germanischen Heiligtums soll sich hier bereits 745 ein erstes Kreuz außerhalb der Ortslage erhoben haben und 1147, so will es die Tradi­tion, erbaute Graf Gerhard von Nürings eine „Chornische“. Gesichert überliefert ist jedoch erst eine Kapelle, die im Zusammenhang mit den im Pestjahr 1348 von Kloster Retters begründeten Bittgängen zum Romberg erbaut worden war. Die daraus entstandene Heilig-Kreuz-Prozession zu Pfingstmontag war über Jahrhunderte fester Bestandteil des religiösen Brauchtums (bis 1667 und erneut vom frühen 19. Jahrhundert bis heute). Nach Zerstörung 1631 durch die Schweden errichtete Pfarrer Kraft ein hölzernes Kreuz, zu dessen Seiten Rektor Johann Eschborn im Auftrag seines Schwiegervaters Georg Burckharth 1754 zwei Votivsteine setzen ließ. Die Stiftung war als Dank dafür erfolgt, dass etliche am Abfahren von Holzstämmen vom Romberg beteiligte Personen beim Anruf der 14 Nothelfer durch Ursula Kreiner von einem tödlichen Unfall verschont blieben. Die identisch gestalteten Steine (der linke erneuert) bestehen jeweils aus einem rechteckigen Sockel mit Inschriftenfeld in Form eines leicht faltig herabhängenden Tuches und einem ausladenden, seitlich von Voluten geschmückten und von einer geschweiften Platte beschlossenen Kopfteil, auf dessen Spiegel eine Gruppe von sieben innig bittenden Nothelfern dargestellt ist. 1776 ließen Georg Kreiner und dessen Ehefrau Katarina „zu Ehren des bittren Leiten und Sterbens Jesu Christi“ anstelle des hölzernen ein marmornes Kreuz aufrichten. Das skulptierte Kreuz mit dem gemarterten Körper des Erlösers, über dessen Kopf eine Kartusche mit „INRI“ erscheint, auf einer sich nach oben harmonisch verjüngenden Abfolge tragender Elemente-Basis mit gewölbter Platte, Sockel mit Inschrift, vor- und rückspringend profilierte Abdeckplatte, abgestufter Fuß mit Memento Mori. Das Kreuz bildete seit 1853 die 12. Station des von Katharina Kroth gestifteten Kreuzweges (siehe auch Kreuz am Friedhof, Speckerhohlweg). Seine Stationen wurden 1949 durch die 13 von Johannes Belz in Eichenholz geschnitzten Bildstöcke ersetzt.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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