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Nordöstlich der Pfarrkirche Sankt Aureus und Justina liegende Ruine der Niederburg der Herren von Bommersheim, die 1255 mit den Brüdern Gerlach und Werner von Bommersheim genannt Scelmin erstmals urkundlich auftreten. Ursprünglich eine Turmhügelburg („Motte“) des 11./12. Jahrhunderts, auf rund aufgeschüttetem Hügel von 3 m Höhe stehend mit Basisdurchmesser von 20 m, umgeben von einem Grabenring und zwei Abschnittsgräben. Zwischen dem inneren und mittleren Graben der „Handwerkerbereich“ (Schmiede). Im 14. Jahrhundert an derselben Stelle Bau einer weitaus größeren Niederburg, Ganerbenburg, mit Durchmesser von rund 35 m und Innenfläche von ca. 800 m2, umgeben von einer ca. 1,70 m starken Ringmauer mit im Südosten aus der Flucht ragendem Halbschalenturm und wiederum drei Gräben (ca. 8 m breit und 2 bzw. 3,2 m tief). Der äußere polygonal verlaufend und die in etwa rechteckige Vorburg umschließend. Brückenübergänge am äußeren und inneren Graben festgestellt. Unter der damals vorgenommenen Aufschüttung des Innenraumes erhalten der alte Burggraben, in dem u.a. die zur Datierung der „Motte“ herangezogene, bemalte Henkelscherbe Pingsdorfer Machart gefunden wurde. Die Gebäude im Burginnern vermutlich in Form einer traufständigen Randbebauung platziert. 1382 Zerstörung der Burg durch die am Rheinischen Städtebund beteiligte Freie Reichsstadt Frankfurt. Ein Wiederaufbau blieb aus. Das Burggelände jedoch noch im 15. Jahrhundert als Wohnplatz genutzt.
Ein Bild von der Bauart der Gebäude, des beweglichen Inhalts und vom Lebensstandard der Burgbewohner vermitteln die nach Eroberung und Zerschlagung in den neuen Burggraben geworfenen und dort zahlreich geborgenen Überreste. Von den Architekturen erhalten sind Bruchstücke von tönernen Dachziegeln, Schieferplatten, Bleibleche der Dachabdeckungen, Regenrinnen aus Buntsandstein, Glas und Bleistege von Fenstern, hölzerne Klappläden sowie Fenstergewände aus Basalt und Buntsandstein. Über die Inneneinrichtung geben Auskunft verzierte Bodenfliesen aus Keramik mit sechs verschiedenen Motiven, Teile von drei Kachelöfen und Beschläge, Nägel, Schlüs-sel von hölzernen Truhen und Kasten. Des Weiteren bezeugt ist eine reiche Auswahl an Geschirr und Gläsern, außerdem Kinderspielzeug und Souvenirs von Pilgerreisen nach Aachen (Aachen-hörner, gegossene Hutzeichen) und Santiago de Compostela (Jakobsmuscheln) sowie Bekleidung (Lederwaren, Schnallen, Schließen) und Schmuck.
Das Burggelände im 19. Jahrhundert einplaniert und zur Friedhofserweiterung bzw. als Kerbeplatz genutzt. 1941 erstmals Anschnitt der Burgmauern bei Aushebung eines Löschteichs und später wiederholt beim Verlegen von Leitungen, so auch 1988. Darauf Beginn der Ausgrabung in vier Kampagnen bis 1991. Anlässlich der 1200-Jahr-Feier von Bommersheim Restaurierung und Aufführung der Ringmauer auf eine Höhe von 0,50-0,70 m.
Im Jahr 2007 nach Abbruch der Burgwiesenschule und des Hauses Bommersheim Grabungen in einem weiteren Abschnitt der Hauptburg, auf dem Gebiet der Vorburg, im dazwischenliegenden Brückenbereich und im Grabensystem.
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