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zugehörige Straßen und Plätze:
Bachstraße 1-33 und 4/6-36/38
Gluckstraße 3, 5, 7, 11, 12, 14, 15/17, 16, 19, 21/23
Ab 1926 entstanden für die von der Gemeinnützigen Eigenheim-Siedlung GmbH getragenen Wohnsiedlung die ersten zweigeschossigen Wohnhäuser mit ihren traditionellen Ziegelfassaden nach den Entwurfsplänen Friedrich Meuserts. Schon 1927 galt die Siedlung mit ihren sechs nach zwei Grundtypen errichteten Doppelhäusern als bezugsfertig, wobei man die in einigen Gestaltungsdetails variierenden Wohnhäuser unregelmäßig verteilte. Im Grundriss wurden alle Bauten vergleichbar als Vierzimmergrundrisse pro Etage realisiert, die neben einer Zentralheizung auch über ein Wannenbad verfügten. Bereits der Bauantrag 1926 sah zur Eindeckung der Walmdächer Biberschwanzziegel und eine weiße Verfugung der Außenfassaden vor, zudem Hainbuchenhecken als Einfriedungsmaterial und weiß gestrichene Holztore, Details also, die insgesamt den ländlichen Habitus der gartenstadtartigen Siedlung grundlegend mitbestimmten.
Bis 1928/1929 (Schlussabnahme) wurde die Siedlung durch das "Taubenschlag"-Haus Nr. 5 (Arch.: G. Wirth & Cie), das holländisch inspirierte Wohnhaus Nr. 7 (O. Kämpfer) und das "2 x 3 Zimmerhaus" Nr. 12 erweitert (Fr. Meusert), das in der Kubatur dem Vorgegebenen folgt, jedoch in der Ausführung eines streng gegliederten Treppenhauses bereits Anregungen der neuen Sachlichkeit verarbeitet.
Deutlicher rezipiert das Doppelhaus Bachstraße 11/13 diesen modernen, auf Sachlichkeit und Wohnkomfort ausgerichteten Stil (Baugenehmigung 1927), ein Entwurf Adolf Banges, der auch einige Wohnbauten im Umfeld des Beethovenplatzes entwarf. Das flach geneigte, schiefergedeckte Walmdach weicht optisch hinter den kubischen sowie flach geschlossenen Eckrisaliten zurück, die durch die Eckfenster eine großzügige Belichtung garantierten.
Traditionell präsentieren sich hingegen die wiederum durch vorgeblendete Ziegelfassaden ausgewiesenen Doppelhäuser unter Walmdächern Bachstraße 30/30a bis 36/38, die nach Entwürfen Chr. Bayers um 1932 entstanden.
Die Kombination traditioneller Bauformen (Walmdach, hölzerne Schlagläden, Klinker) mit modernen Details (kubisch ausgeführte Treppenhäuser und Wohnraumerweiterungen, Flachdächer, gelblicher Außenverputz) prägte den weiteren Siedlungsausbau an der Bachstraße (Nr. 21, Fr.Meusert, 1930; Nr. 25, Fr.Meusert, 1933; Nr. 9, Fr.Meusert, 1934; Nr. 15, Zeller & Sohn, 1935), der erst gegen 1938/39 abgeschlossen war.
Gleichzeitig war offensichtlich mit dem Ausbau der einmündenden Gluckstraße begonnen worden, die jedoch auch einige interessante Bauten der Nachkriesgzeit aufweist, wie beispielsweise das Wohnhaus (Gluckstraße 3, 1949/50) und Architekturbüro (Nr. 7, 1956) Georg Clormanns. Beide Bauten verbindet zudem die auf klare Bauformen reduzierte Architektursprache Clormanns und gerundet geführte Erkeranbauten mit relingartiger Brüstung aus verschweißtem Rundeisen, eine zwar zeittypische, aber in Hanau nicht häufig nachzuweisende Form. Sie wiederholt sich beim Doppelhaus Gluckstraße 21/23, das neben einem dekorativen Rundfenster auch rhythmisch verteilte, schmal-rechteckige Treppenhausfenster an der Giebelseite aufweist, während das Wohnhaus Nr. 19 traditionelle (hölzerne Schlagläden, Giebelständigkeit, Satteldach) mit modernen Anleihen (Rundfenster, Fensterband mit unterteilenden Ziegelpfeilern) kombiniert.
Einzig das Wohnhaus Gluckstraße 12 setzt sich zunächst durch seine traditionelle Ausführung als kubisches Wohnhaus unter Walmdach, dessen Fassaden hohe, durch hölzerne Schlagläden geschlossene Fenster durchbrechen, von dem homogenen Siedlungsbild ab. Außergewöhnlich repräsentativ zeigt sich auch sein von einer Feldsteinmauer abgegrenzter sowie über zwei Treppenabgänge von einem Pergolengang zugänglicher Senkgarten.
Insgesamt zeigt der historische Baubestand beider Straßen bereits bauliche Verluste durch einige um Individualität bemühte Umbauten, die die architektonische Homogenität der Siedlung durchaus irritieren. Dennoch bleiben die beiden architektonischen Hauptströmungen der 1920er Jahre, die zuweilen expressionistisch ambitionierte, aber auch auf bürgerliche Behaglichkeit ausgerichtete Ziegelbauweise und der kubische Putzbau der modernen Sachlichkeit, bis heute eindrücklich und in seltener Weise geschlossen nebeneinander ablesbar.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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