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Chemnitzer Straße
1 (KD), 3 (KD), 5 (KD), 9a/b (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15 (KD), 17 (KD), 21-43
20 (KD), 22 (KD)
Hessen-Homburg-Platz
1 (KD), 3, (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD)
2 (KD), 4 (KD), 6, 8 (KD)
Johann-Carl-Koch-Straße
4A Heizwerk
Lamboystraße
47-65
34 (KD), 50, 52 (KD)
Möhnestraße
16, 18 Brückengrube (KD)
Sophie-Scholl-Platz
2 Hutier-Kaserne (KD)
Ulanenplatz
1 (KD), 3, (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD)
2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD), 12 (KD)
Der Ausbau des heutigen Stadtviertels Lamboy zur Kasernenstadt begann mit der Planung einer Kavallerieregimentkaserne (sog. Ulanenkaserne) im Jahre 1891, für die man aufgrund der begrenzten Möglichkeiten im Hanauer Alt- und Neustadtbereich Flächen östlich der Friedbergerstraße absteckte; hier befanden sich bis zu diesem Zeitpunkt nur vereinzelte Wohngebäude - die heutige Lamboystraße erschloss als grob befestigte Landstraße das Terrain. Annähernd zeitgleich wuchs eine Versorgungsstadt („Proviantamt", nach 1945: Forage Depot) empor, in der sich unter anderem auch die Verwaltung für die 700 Ulanen und das Futterreservoir für die 750 Pferde befand.
Schon bald wurden gegenüber der Kaserne zweigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser konzipiert (Lamboystraße 61/63/65; Entwurf von 1893), traufständige, durch farblich abgesetzte Lisenen und Bänder akzentuierte Klinkerbauten, in deren Kellergeschossen sich teilweise die sog. Preußischen Kappengewölbe (Nr. 65) erhielten. Sie sind ebenso wie die historistischen Wohnbauten Lamboystraße 47-57 (ungerade Zahlen) Zeugnisse der um 1900 vorangetrieben privaten Bauprojekte, die von dem Ausbau des Kasernenviertels zu profitieren hofften. Als das Deutsche Reich um 1907 günstige Standorte für ein Eisenbahnregiment suchte, bot sich für Hanau die Möglichkeit, das Kasernenviertel auf eigene Kosten (!) zu vergrößern und damit zu einem wirtschaftlichen Faktor auszubauen. Mit einem Finanzvolumen von 5,5 Millionen Reichsmark sicherte Hanau die Grundlage für den Bau von 120 Militärbauten (Hessen-Homburg-Kaserne), einen Exerzierplatz sowie eine zwanzig Kilometer lange, den Main anbindende Militäreisenbahn und schuf so eine autarke Militärstadt, die bis 1940 als Pachtgut an das Deutsche Reich überging. Weitere Vergrößerungen folgten mit dem Bau eines Wohnhofes für verheiratete Unteroffiziere (Chemnitzer Straße 1-17, um 1910), der annähernd gleichzeitig mit der Pflasterung der Lamboystraße entstand und dem Bau der Hutierkaserne (um 1913). Ab 1934 wurde mit der Mehrfamilienhaussiedlung entlang der Chemnitzer Straße (Nrn. 21/23, 25/27, 29/31, 33/35, 37/39, 41/43) begonnen, die die Francois- oder Ulanenkaserne an deren östlichen Rand begleitete.
Nach dem Versailler Vertrag und der Erhebung einer 50 Kilometer breiten entmilitarisierten Zone blieben die Kasernengebäude zunächst ungenutzt, woraufhin die Stadt Hanau alle zwischen 1908 und 1912 mit dem Reich geschlossenen Verträge für aufgehoben erklärte; der Rechtsstreit mündete 1924 in einem Vergleich und der (zumeist kostenlosen) Übereignung der Bauten an das Deutsche Reich. Ein Teil der Bauten diente allerdings schon früh als Niederlassung von Handwerk und Industrie. Mit der Aufhebung des Versailler Vertrages 1935 wurden die Kasernenbauten wieder militärisch genutzt und von der Deutschen Wehrmacht bezogen. Nach der Zerstörung der Hessen-Homburg- und der Hutierkaserne 1945, deren Beschlagnahme und Wiederaufbau bis 1950 nutzten bis etwa in die jüngste Vergangenheit amerikanische Einheiten die Kasernenblöcke, wobei man in der Francois-Kaserne zwischenzeitlich sogenannte Displaced Persons einquartierte - nach Hanau verbrachte Zwangsarbeiter, die aufgrund zu erwartender Sanktionen in ihren, vorwiegend osteuropäischen Heimatländern (Estland, Litauen, Lettland, Polen, Russland) auf ihrem Bleiberecht verharren mussten. In den Jahren 1998-2000 wurde die Innenfläche der einstigen Francoiskaserne als Bauplatz für eine eng parzellierte Reihenhaussiedlung erschlossen, zu der die einst zum Proviantamt gehörenden Bauten an Chemnitzer Straße (Nr. 20 und 22) heute mitsamt den Resten der ehemaligen Einfriedungsmauer eine torhausartige Stellung einnehmen. Alle übrigen sich gegen Westen anschließenden, funktionalen Bauten des historischen Proviantamtes wurden zugunsten der Einfamilienhaus-Bauplanung aufgegeben - darunter auch das 1938 in Beton errichtete Körnerlager mit Mühle. Der Großteil der Gebäude der Hessen-Homburg-Kaserne hat inzwischen neben einer Schule, einem Restaurant und Fitnessstudio auch die Einrichtungen der Stadt Hanau aufgenommen.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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