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Eröffnung: 1813
Baumaßnahmen: massive Einfassung 1824/25, Erweiterung und Bau einer Einfassung 1842 und 1866; Totenhaus 1866; Urnenfriedhof 1922.
Der 1813 im Bereich der ehemaligen Pfortenweingärten eröffnete Friedhof gehört zur Gruppe der damals als überaus fortschrittlich erachteten Bestattungsplätze vor den Toren der Stadt (Gottesäcker oder Totenhöfe), die im Gegensatz zu den innerstädtischen Kirchfriedhöfen direkt auf Flächenerweiterungen ausgelegt waren. Als modern galt damals eine verbindliche, den Bestattungen zugrunde liegende Anordnung, die vermutlich auch hier durch ein gliederndes Wegekreuz vorgegeben war. Das erhaltene, "1834" bezeichnete Hochkreuz (Bildhauer Peter Bergold/Klein-Wallstatt) wurde jedoch mehrfach versetzt, so dass seine ursprüngliche Stellung im Kreuzungspunkt der Hauptachsen nur zu vermuten ist. Nachdem die Fläche spätestens 1824/25 nach dem Schema klassischer Gottesäcker mit einer steinernen Sandsteinquadermauer umzogen worden war, wurde sie 1842 nach Norden und auf der gesamten Länge 1866 erweitert und gleichzeitig (1866) das klassizistische Bahrenhaus zur Aufbahrung der Toten erstellt. Erst 1856 sollen 150 Maulbeerpflanzen auf dem Friedhof gesetzt worden sein.1922 erfolgte mit dem außenliegenden Urnenfriedhof eine letzte Erweiterung, denn schon 1953 wurde die Fläche für Körperbestattungen geschlossen.
Nach Ablauf der Ruhefrist 1993 und der Umwidmung zur Grünfläche blieben nur noch wenige Grabsteine, Mahn- und Erinnerungsmale erhalten, darunter auch ein Sockel eines nicht fertiggestellten Ehrenmals (1930) und eine Ruhestätte für 18 russische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Polen und Russland ("Sie mahnen zum Frieden", 1965/66); zusammen mit den wenigen erhaltenen, älteren Gehölzen (über 80 Jahre: zwei Stieleichen, eine Platane, ein Bergahorn und Linden) bilden diese Belege zusammen mit den Versatzstücken eines klassischen Gottesackers der Zeit um 1800 (Mauer, Wegekreuz, Hochkreuz, Totenhaus) eine Sachgesamtheit aus. (k, g)
1 Lenz
Älteste Bestattung: Anna Franziska Lenz, gest. 1918
Die grabwandartige, durch volutierte Wangenstücke erweiterte Stele (Oh Herr, gieb ihnen die ewige Ruh") ist ein typisches Zeugnis der auf sachlich-geometrische Formen reduzierten Grabmalreformbewegung.
2 Jörg
Älteste Bestattung: Anna Jörg, gest. 1909
Schlanke, flach dreieckig abschließende Granitstele, einzig durch das Bronzemedaillon mit der Darstellung Christi mit der Dornenkrone verziert.
3 Kihn-Kronenberger
Älteste Bestattung: Bürgermeister J.Andr., gest. 1888
Mächtige Grabwand aus Buntsandstein mit mittiger rundbogiger Reliefstele. (Darstellung: Barmherziger Samariter.)
4 Gaul
Älteste Bestattung: Philipp Gaul, gest. 1910
Schlicht umfriedete Grablege der für die Großauheimer Geschichte bedeutenden Familie Gaul, aus der der Steinmetz Philipp Gaul und der Tierbildner August Gaul hervorgingen. Die auf der Einfriedungsmauer angebrachten schlichten Inschriftentafeln zitieren eine der beliebtesten Sentenzen des frühen 20. Jahrhunderts: "Trennung ist unser Los, Wiedersehen unsere Hoffnung"; ein reliefierter Rundstab mit der Darstellung von Lorbeerlaub und Vogelmotiven ist der einzige dekorative Zierrat dieser architektonisch zurückhaltenden Grablege aus Muschelkalk, die offensichtlich auf Entwürfe August Gauls zurückgeht und in einer Berliner Bildhauerwerkstatt ausgeführt wurde.
5 König
Älteste Bestattung: verm. Ludwig König, gest. 1909
Früher Beleg eines von den Anregungen der Grabmalreformbewegung inspirierten Grabmals; stiltypisch ist die flächige, zurückhaltend gestaltete Form des Unterbaus der breitlagernden Kunststeinstele, dem allerdings das reich reliefierte, karniesbogige Giebelfeld gegenübersteht. Der in der Reformarchitektur übliche plastische Blumendekor wurde hier in Form zweier mit Rosen üppig gefüllter Füllhörner umgesetzt, die eine zentrale Archivolte mit dem Relief einer Trauernden flankieren.
6 Rhein
Älteste Bestattung: Johannes Rhein, gest. 1924
Im Stil der Grabmalreformarchitektur konzipierte Kunststeingrabwand, bestehend aus zwei flankierenden Pfeilern (verziert durch plastisch hervorgehobene Lorbeerbänder) und einem erhöhten Mittelstück mit dem halbplastischen Portraitmedaillon Christi.
7 Dotters
Älteste Bestattung: Friedrich Ernst Dotters, gest. 1855
Das angeblich bereits versetzte Grabmal gehört zu der überregional stark ausgedünnten Grabmalgruppe der gotisierenden Eisenkreuze und erinnert an den 1807 in Fulda geborenen und 1830 zum Priester erhobenen "Pfarrer" Dotters, der seit 1846 die Stelle als Seelsorger in Grossauheim innehielt; dementsprechend glaubensstark verkörpern die reliefierten Symbole Kreuz, Herz und Anker den Wahlspruch ‚Glaube, Liebe Hoffnung - diese drei' aus dem ersten Korintherbrief.
8 Dunkel
Älteste Bestattung: Pfarrer Anton Dunkel, gest. 1955
Annähernd quadratische Keramikstele (Werkstatt: Adam Winter/Wiesbaden) mit dem bedeutungsvollen, durchaus emotional wirkenden Relief der "Heiligen Dreifaltigkeit".
Hochkreuz
Datierung: "aufgericht am 14.Juli 1834"
Das einer Linde vorgepflanzte Hochkreuz wurde mehrfach versetzt, es dürfte aber ursprünglich ein Wegekreuz markiert haben, wie es für Kreuze und Friedhöfe dieser Zeitsetzung üblich war (Inschrift: Wer mir dienen will/ der folge mir nach, wo/ ich bin, da soll mein Die/ ner auch sein. IOH J 2 K 26. V). 1960 wurde der historische Christuscorpus durch eine wetterfeste Bronzeimitation (Bleiguss, galvanisiert; Fa Iding, Keveler) ersetzt.
Kriegerdenkmal
Datierung: 1892
Steinmetz: Philipp Gaul
Das Kriegerdenkmal wurde ursprünglich für den Rochusplatz und zum Gedenken den Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 geschaffen, jedoch 1952 am Rande des Ehrengrabfeldes für die im Krieg 1870/71 Gefallenen aufgestellt; dabei wurde anstelle des von der ursprünglichen Säule herabgestürzten Adlers und der schlanken Säule eine bronzene Brandschale aufgestellt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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