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Baujahr: 1900 (Bauinschrift)
Entwurf: Königl. Kreisbauinspektor Wilhelm Becker (Signatur)
Ausführung: H.Meesenberg/Hanau
Die zweigeschossige katholische Volkschule barg neben vier Klassenräumen und einer Lehrerwohnung im Dachgeschoß zunächst auch eine offene, hallenartige Laube im Erdgeschoß, in der die Feuerspritze und der Leichenwagen Platz fanden; 1916 (19?) nahm sie die Klassen der Rektoratsschule auf. Die als private Knaben- und bischöfliche Latein- und Rektoratsschule begründete und vom bischöflichen Stuhl Fulda getragene Schule war die erste höhere Schule Großauheims und bot die Möglichkeit, bei günstigem Entgeld studieren zu können. 1937 wurde sie trotz öffentlichen Widerstandes geschlossen.
In ihrer Bauform mit vorgelagertem, polygonalem Treppenturm und breitgespannten, profilierten Segmentbogenfenstern in Erdgeschoss greift die in späthistoristischen Bautraditionen stehende Schule offensichtlich Versatzstücke spätmittelalterlicher Kommunalbauten und insbesondere Rathäuser auf; dem Formenkanon des Historismus sind auch die ebenfalls aus dem mittelalterlichen Kommunalbau entlehnten Vorhangbogenfenster und die sandsteinernen Pfostenfenster mit Dreipass im Blendfeld (Obergeschoss) zuzuordnen, während die Wahl des Verblenders als Verkleidungsmaterial und die Aussparung weißer Putzflächen zur Gestaltung der Fassaden (beispielsweise in Form eines Rundbogenfrieses) auf Anregungen der damals aktuellen Reformarchitektur zurückzuführen sind.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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