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Bauzeit: Wehrmauern und Brücke 16./17.Jh., Mühlenbecken, Sandsteinsubstruktionen ev. 17. Jahrhundert ("1675"), Mühlenaufgehendes 1730, Turbinenhaus 2.H.19.Jh., Maschinenhalle um 1894
Den Auftakt zum Gelände der historischen Herrenmühle bildet zum einen die Maschinenhalle der Firma Weinig parallel zum Sandeldamm, die neben einer über zwei Geschosse hinweggreifenden Montagehalle im Süden auch eine Werksführerwohnung samt Werkstätten im dreigeschossigen Mitteltrakt und eine schmalere Halle im Norden umfasste. Obwohl die Halle im Grundriss unsymmetrisch ausfiel, präsentiert sie sich zur Straße als ein vollkommen symmetrisch durchgestalteter Ziegelbau mit hohem Mittelrisalit und flacheren Seitenflügeln, die jeweils vier hohe Hallenfenster straßenseitig belichten. (g, s)
Von der dahinter liegenden Herrschaftlichen Mühle (um 1730) blieben bis heute nur Teile erhalten, so beispielsweise der nördliche Abschnitt der Erdgeschossfassade mitsamt der zeittypischen Rechteckfenster in sandsteinernen Gewänden und dem nördlichen der ursprünglich drei erschließenden Korbbogentore sowie die rückseitige, den Mühlgraben begleitende Mühlhauswand (schmalseitig „1552"). Es ist zu erwarten, dass darüber hinaus noch die kellerartige Substruktion besteht, die man - nach Angaben der Eigentümer - lediglich zuschüttete. Die Mühle war ursprünglich zweigeschossig, fünfzehnachsig und mit einem Mansarddach überfangen.
Nördlich vorgelagert das mit Sandsteinplatten und Eichenbohlen ausgelegte Mühlenbecken, in das elf unschlächtig betriebene Mühlräder zum Antrieb der Getreidemahlwerke eingriffen, von denen wiederum fünf Räder im Bereich des heutigen Turbinenhauses rotierten. Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, wurden die Räder höhenversetzt sowie von beiden Seiten in das Mühlenbecken eingelassen. Die einstige Position der Mühlenräder ist noch heute an den zugesetzten Öffnungen im Sandsteinmauerwerk der Mühle (Rück- bzw. Ostwand; die davor gelegte Bruchsteinmauer wurde offensichtlich erst später vorgesetzt. (g, t, w).
Am Ende des Beckens erhebt sich vermutlich das Turbinenhaus (Ende 19. Jahrhundert, Fachwerk mit Ziegelsteinausfachung) zum Schutz zweier Wasserturbinen (1874) als Antriebswerke für die Maschinenfabrik und der hölzernen Zahnräder für die Kraftübertragung. Der aus schweren Sandsteinquadern gefügte und durch drei Gewölbe zu Mühlbach und Kinzig geöffnete Unterbau des Turbinenhauses datiert offensichtlich älter und vielleicht ebenfalls in das späte 17. Jahrhundert zurück. (g, t, w)
Eine aus Bruchsteinen und Buntsandsteinen gefügte Dreibogenbrücke auf zwei Strompfeilern führt hinter der Maschinenhalle über den Mühlgraben (17./18. Jahrhundert). Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts begradigt und mit hohen Brüstungen aus gelblichen Ziegeln versehen. (g, t)
Sie erschließt eine breitlagernde, aus Bruchsteinen gefügte Fabrikationshalle (sogenannte Walkmühle), vermutlich um 1900 (nach 1894) in ihrer heutigen Form unter flach geneigtem Satteldach (zur Kinzig abgewalmt) erstellt. Die aus Sandsteinquadern gefügte Westwand zum Mühlenbecken gehört noch zur Bauphase des wohl 17. Jahrhunderts, abzulesen an den zahlreichen, zwischenzeitlich mit Ziegeln zugesetzten Öffnungen für die Mühlräder (ein Quader bez. „1675"). Hohe Fenster in sandsteinernen Rahmen. Das Innere überspannt ein auf einem Stahlpfeiler ruhender Stahlträger. (g, t)
Entlang der Kinzig und dem von der Kinzig abzweigenden Mühlbach geführte Schutzmauern aus Sandsteinquadern und Bruchsteinen, im Kern vermutlich noch zum Schanzenwerk des frühen 17. Jahrhunderts gehörend (siehe schlüssellochförmige Schießscharten aus Sandstein; erbaut vermutlich bis 1613). Die Wehrmauern schützten zum einen die Anlage vor der Wassergewalt der Kinzig, zum anderen leiteten sie die Wasserläufe direkt auf die Mühlräder zu. Eine solche gezielte Wasserzuführung blieb beispielsweise im kantigen Verlauf der Mauer auf der Parzelle Sandeldamm 30/30a erhalten, der die ursprünglich parallel zum heutigen Sandeldamm gelegene Sandelmühle mit Flusswasser versorgte. (g, t, w)
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