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Bauzeit: 1908-1910
Entwurf: von Priesdorff
Umbauten: um 1985
Das eingeschossige, für das Eisenbahnregiment Nr. 3 erbaute und mit Mainsandsteinplatten verkleidete Gebäude ist bereits aufgrund seiner dekorativen Fassade und freien Stellung gegenüber der Hessen-Homburg-Kaserne bemerkenswert. Trotz einiger nobilitierender Baudetails im neubarocken Stil (s. Portal mit gesprengtem Giebel, Ohrenfenster, rustizierte Lisenen, Oculi etc.) ist dem Gebäude offenkundig ein privater, informeller Charakter unterlegt, der sich in einigen zeittypischen, damals als kleinstädtisch interpretierten Versatzarchitekturen ebenso äußert (Mansarddach, Zwerchhauses unter Giebelmansarddach, Fußwalm) wie auch in der für kommunale oder aber militärische Bauten untypischen Eingeschossigkeit. Auch mit der Öffnung des Gebäudes durch großflächige Fenster, der Vorlage einer Terrasse oder der Schaffung eines vorspringenden Gartensaals (Speisesaal) knüpft die historische Speiseanstalt an den privaten, von H.Muthesius geprägten Wohnbau an, der den fließenden Übergang zwischen Gebäudeinnerem und den Außenanlagen propagierte; dementsprechend war der rückseitig anschließende Fläche im formalen Stil als repräsentativer Garten gestaltet.
Beim Umbau des kleinen Gebäudes zum Lehrsaalgebäude der Bereitschaftspolizei (1985f.) wurden nur geringe Änderungen im Gebäudeinneren vorgenommen; so blieben die Abmessungen des Speisesaales mit dem Zugang zur Terrasse, des Musikzimmers, des Frühstücksalons und des Spielzimmers ungestört erhalten.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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