Baujahr: 1886

Architekt: Friedrich Kellermann

Umbauten: Schließung der Tordurchfahrt 1910 (Arch.: Jakob Kaiser)

Das stattliche, durch verschiedenfarbige Klinkerverkleidung der Schaufassaden farbig ausgelegte Gebäude von zwei Geschossen Höhe und sieben Fensterachsen Länge diente ursprünglich als Kopf- und Torbau der sich rückseitig anschließenden, 1873 gegründeten Silberwarenfabrik Karl Kurz. 1910 wurde die einstige Durchfahrt (Preußisches Kappengewölbe), die die Kontorräume vom eigentlichen Wohntrakt trennte, geschlossen und das gesamte Erdgeschoss zu Wohnzwecken umgebaut, gleichzeitig das Doppelfenster in den exzentrisch platzierten Risalit (Schwebegiebel nicht mehr erhalten) eingebracht. Markante horizontale Fassadengliederung durch plastisch und farblich herausgearbeitete Deutsche Bänder, Würfelfriese und Gurtgesimse; die schlanken Dachgauben unter den weit vorkragenden Hauben mit Kugelaufsätzen ebenso wie die Einfriedung erhalten. Das Wohnhaus gehört heute zu den zu den repräsentativsten Wohn- und Geschäftsbauten der Jahrhundertwende in Hanau und besitzt überdies einige lokalhistorische Bedeutung als einstiger Sitz der Silberwarenfabrik Kurz, von der sich ein Teil der Fabrikationsbauten bis heute auf dem Grundstück erhielt.