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Hauptgebäude der ehem. Wurstfabrik Wilhelm Kaiser mit Garnisonswurstküche
Gemäß eigener Angaben war die Wurstfabrik Wilhelm Kaiser die älteste Fabrikation ihrer Art im Hanauer Stadtgebiet. Unweit des Sandeldamms an der Wilhelmstraße gelegen, gehörte sie zu den ersten Betrieben, die sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Nordosten der Stadt ansiedelten und hier zur Entstehung eines kleinen Industriegebiets beitrugen.
Mit deutlich nachvollziehbarem Zeugniswert überkommen sind heute das repräsentative Hauptgebäude mit seiner schmuckvollen Schaufassade sowie ein als Garnisonswurstküche genutztes Nebengebäude.
Hauptgebäude
Aufgrund seiner stattlichen Proportion und seiner Lage oberhalb der Unterführung der Lamboystraße wirkt das ehem. Hauptgebäude Gebäude der Fabrikationsanlage weit in den Straßenraum. Der großvolumige Baukörper errichtet als repräsentativer dreigeschossiger Ziegelbau mit vorgelegter Klinkerfassade und flankierenden Risaliten. Trotz seiner Substanzverluste (vermutlich durch Kriegseinwirkungen bis 1944 sowie durch dem Einbau eines Restaurants in den 1970er Jahren) ist die bauzeitlichen Konzeption des Bestandes noch klar erkennbar und an dieser Stelle stadtbildprägend.
Ehem. Garnisonswurstküche
1913 entstand vermutlich als An- und Umbau des bereits bestehenden rückseitigen Fabrikationsgebäudes der eingeschossige Ziegelbau der Garnisonswurstküche über einem voll ausgebauten Kellergeschoss (Architekt Heinrich Busch).
Die von der Wilhelm-Kaiser-Wurstfabrik und der Kasernenverwaltung zusammen betriebene Wurstküche wurde konkret zur Versorgung der Hanauer Garnisonen konzipiert und barg im Erdgeschoss die Wurstausgabe (vorn), Arbeits- und Kochraum, im Kellergeschoss den Pökelraum, Kühlräume und einen Lagerraum für die "Fertige Waare"; schon 1918 musste mit der Entmilitarisierung Hanaus die Nutzung als Wurstküche aufgegeben werden. Das frontseitig nur vier Fensterachsen übergreifende Gebäude rezipiert in Anlehnung an den bereits vorhandenen Bestand der Wurstfabrik den historistischen Stil des späten 19. Jahrhunderts, abzulesen an den gliedernden Lisenen und der gotisierenden Zinnenleiste. Bemerkenswert ist die für den Hanauer Baubestand einzigartige, flächige Anwendung farbintensiv glasierter Ziegel (hier: blau).
Denkmalwert
Das Hauptgebäude der ehem. Wurstfabrik Kaiser, sowie das als ehem. Garnisonswurstküche fungierende Nebengebäude (hinter Hausnr. 2) sind aus wirtschafts- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen und künstlerischen Gründen als Kulturdenkmal gemäß § 2 Abs. 1 HDSchG erkannt.
Ebenfalls zu ehem. Bestand der Wurstfabrik gehörend ist das benachbarte rückseitige Nebengebäude (hinter Hausnr. 3). Die auch als Ziegelbau errichtete Architektur inzwischen deutlich verändert. Ihre Zuordnung zur ehem. Fabrikationsanlage Wilhelm Kaiser ist allerdings trotzdem noch nachvollziehbar.
Das Nebengebäude ist wie der gesamte Baubestand Thomas-Münzer-Straße 2/3 auch Bestandteil der Gesamtanlage "Historisches Mühlengelände Sandeldamm und anliegende Villenviertel" gemäß § 2 Abs. 3 HDSCHG.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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