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Als die von Friedrich Rumpf und J.L.Wörner konzipierte Hanauer Kunstseidefabrik 1906 ihre Tore öffnete, bestand sie damals laut zeitgenössischer Baubeschreibung nur aus einem Kesselhaus sowie einem angrenzenden Gebäude ("Alte Fabrik"), das neben der Spinnerei die u-förmig angeordneten Räume der Spulerei, Chemikalienküche, des Pack- und Konferenzraumes sowie des „Comptoirs" umfasste. Als man 1910 einen L-förmigen Erweiterungstrakt für die Räume zur „textiltechnischen Verarbeitung des in der Spinnerei gefertigten Fadens" errichtete (Arch.: Heinrich Busch), entschied man sich schon damals zur optischen Vereinheitlichung der Einzelphasen hinter einer zum Main orientierten eingeschossigen Schaufront (Mittelbau).
Mit dieser Erweiterung war der Raumnot jedoch nur kurzfristig Einhalt geboten, so dass man schon 1911/12 mit dem Neubau einer großzügig dimensionierten Spinnerei samt angrenzender Trockenräume begann (Westbau); die Ausführung übernahm damals die AG für Verzinkerei und Eisenkonstruktion Jakob Hilgers (Rheinbrohl).
Während man den Kopfbau der Kantine als Schaufront zum Main ausgestaltete, trug die rückseitig angrenzende Spinnerei eindeutig den Charakter eines funktionellen Industriegebäudes; das eingeschossige, durch quadratische Fenster und Glasraupen belichtete zeigt noch heute eine Deckenkonstruktion in Form parabolischer Sichelträger von 1922/23 (C. T. Steinert, erneuert) und zeugt am eindeutigsten von der historischen Nutzung der Hallen als Kunstseidefabrik. Offensichtlich wurde der rückseitige, mehrgeschossige Hochbau der Spulerei allerdings niemals realisiert.
Der Fabrikationsbetrieb wurde schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingestellt und die Produktionsanlagen als Reservelazarett genutzt. Nach einer Interimsnutzung als "Röhrenimprägnieranstalt der Gebrüder Adt" (1922-35) erfolgte schließlich die Übernahme durch die Josef Bautz AG, einem Fertigungsbetrieb für Erntemaschinen, der hier bis 1963 produzierte.
Bemerkenswert ist hier vor allem die Vielzahl an Hallen und Hallenkonstruktionen, die heute sowohl als architektonischen Zeugnis für die Kunstseidefabrik und die Erntemaschinenfabrik Josef Bautz stehen.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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