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Kesselstadtädter Straße
80
Die kleine Gesamtanlage umfasst den weiteren Standort der historischen Wilhelmsbader Meierei, die man um ab
1780 als bäuerliches Gehöft im "westfälischen Stil" einrichtete. Sie diente nicht nur den Wilhelmsbader Kurgästen als Ausflugsort und ländliche Gastwirtschaft, sondern trug auch erheblich zur Versorgung der Kurgäste mit Frischmilch und anderen Selbsterzeugnissen bei; zugleich bildete die auch als „Schweyzerey" benannte Meierei einen idyllischen Blickpunkt vom Park aus. Als dekorativer und voll funktionsfähiger, landwirtschaftlicher Hof mit Weinberg, Ackerflächen, Kräutergarten und Bienenstock dokumentierte die Meierei des 18. Jahrhunderts die vollkommene Umsetzung einer sogenannten 'ornamented farm' und somit die gartentheoretische Bildung und theoretischen Anspruch des Erbprinzen. Trotz aller gräflicher Fürsprache dauerte es einige Jahre, bis sich die Meierei trug; bis dahin wurde sie großzügig von der herrschaftlichen Kasse unterstützt, da die Einnahmen zuweilen noch nicht einmal für die Überwinterung der Tiere reichten.
Zur Gesamtanlage gehören neben Scheune und sogenannter Brennerei auch das im 19. Jahrhundert großzügig ausgebaute Wohnhaus und ein langgestreckter, durch Kranhäuser und stichbogige Öffnungen akzentuierter Stall (Preußisches Kappengewölbe). Die umliegende Fläche genießt als ehemaliger, mit Weinstöcken und Plantagen besetzter Wirtschaftsbereich der Meierei ebenfalls besonderes denkmalpflegerisches Interesse, zumal sie die Meierei mit dem gegenüberliegenden Staatsbad räumlich verbindet.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
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