Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Reste einer dreischiffigen frühmittelalterlichen Kirche, bezeugt im 10. Jh., wurden 1933 durch Grabungen nachgewiesen. Der Neu- oder Umbau einer romanischen Kirche folgte im 12. Jh. Bis 1933 war ein quadratischer Turmstumpf erhalten; romanische Werkstücke wurden im gotischen Chor vermauert. Errichtung der gotischen Kirche im 14. Jh.; Fertigstellung des Chores bis spätestens 1371 unter Erzbischof Gerlach von Nassau. 1402 Errichtung einer Wallfahrt zur heiligen Hostie. Bau des zunächst flach gedeckten, später eingewölbten Langhauses wohl unter Adolf I. (1373-90) oder Johann II. (1397-1419) von Nassau. Ausbau des Turmes unter Konrad III. von Dhaun (1419-34), Vollendung bis um 1490. Ersatz des gotischen Spitzhelmes nach Brand durch achteckigen Aufsatz mit Haube 1686 durch Dombaumeister Veit Schneider, Mainz; Erneuerung von Dach mit Dachreiter und Turmhaube 1782 nach Blitzschlag. 1932-34 Umbau und Erweiterung unter Entfernung des romanischen Turmrestes, Erweiterung des Seitenschiffes um ein Joch und Anbau der Sakristei nach Planung des Architekten Martin Weber, Frankfurt. Nach 1960 Aufdeckung und Restaurierung von Gewölbe- und Wandmalereien.
Der teilweise ummauerte Kirchhof liegt terrassenartig erhöht im südlichen, von hier aus zum Rhein hin abfallenden Altstadtbereich. Asymmetrische zweischiffige Hallenkirche mit breitem Hauptschiff und schmalem südlichem Seitenschiff von je 4 Jochen. Nicht eingezogener Chor mit 5/8-Schluss. Äußeres in schlichten gotischen Formen, verputzt mit Sandsteinwerkteilen, mit zwei- und dreiteiligen Maßwerkfenstern. An der Nordseite Portal um 1400, im Tympanon Relief mit Kreuzigungsgruppe (ähnlich Rüdesheim und Nothgottes)
Der mächtige, reich verzierte Westturm zeigt Einflüsse durch den in Frankfurt und Mainz tätigen Baumeister Madern Gerthener (vergl. Frankfurter Domturm ab 1415). Westportal mit krabbenbesetztem Eselsrücken, darüber ehemalige Außenkanzel mit Maßwerkbrüstung.
Durch Stockwerksgliederungen, mit Fialen geschmückte Strebepfeiler, Maßwerkgalerie (erneuert 1892-94) und den achteckigen Turmaufsatz mit Haube und Laterne erhält der sandsteinfarbig gefasste Turm seine repräsentative und weit in die Landschaft reichende Wirkung.
Innenraum des Schiffes überspannt von Kreuzrippengewölben auf Konsolen; letztere im Chor pyramidenförmig, im Hauptschiff mit Laubkonsolen und Halbfigur. Schlusssteine im Chor: Agnus Dei, Nassauischer Löwe, Kurmainz. Schlusssteine im Schiff: Mainz-Nassau, Zum Jungen, Stadt Eltville. Schlusssteine im Seitenschiff: Schwurhand, Allianz Zum Jungen/Fürstenberg. Westempore auf Netzgewölbe. In der Turmhalle nachträglich gegen Ende des 15. Jh. eingezogenes Sterngewölbe.
Im Chor reichverziertes Wandtabernakel, 2. Hälfte 14. Jh. In der Marienkapelle angebracht der Willigisstein mit Inschrift über eine Altarstiftung des Erzbischofs Willigis (975-1011).
Reste gotischer Wandmalereien. Triumphbogen: 9 Wappenschilde, von Engeln gehalten (Nassau-Dietz, Katzenelnbogen, Nassau-Saarbrücken, Sachsen/askanische Linie, Nassau-Vianden, Zollern, Nassau-Vianden, Nassau-Wiesbaden, Wester-
burg), Apostel Petrus und Paulus. Um 1400. Seitenschiffgewölbe: Ranken, um 1520. Emporen-Stirnwand: Verkündigung, Rankenwerk; hl. Onuphrius, Petrus in Ketten, Veit im Kessel, Antonius, datiert 1522. Emporengewölbe, Unterseite: Ranken. Mainzer Meister (?)
Ostwand der Turmhalle, vor 1961 durch Gewölbe verdeckt, in bemerkenswert gut konservierter Farbigkeit: Jüngstes Gericht mit Christus, Maria, Johannes, Engeln, hl. Michael. Um 1400; Künstler wie Triumphbogen.
Im Chor neugotische Fenster von Jean de Bethune, 1868 beim Chorschluss eingesetzt, 1902-02 mit der Schaffung neuer Fenster von August Martin im Chorschluss an die Chornordwand versetzt.
Neugotischer Hochaltar, 1867/69, Entwurf Jean de Bethune nach flämischem Vorbild. Wandtabernakel an der Chornordwand, Ende 14. Jh., daneben gotische Sakramentsnische. Chorgestühl in Teilen aus dem 15. Jh. stammend, Vorderwände 1767; Bank an der Nordseite um 1700, Wappen Grafen zu Eltz und Faust von Stromberg. Kommunionbank um 1760, Schiffsgestühl 1958 verändert mit Vorderwänden ehemaliger Familienbänke des 18. Jhs. Taufstein, datiert 1517, Formen des Übergangs von Spätgotik zur Renaissance; Peter Schro aus Mainz (Nachfolge der Backoffen-Werkstatt) zugeschrieben. Orgel 1868 nach Kiedricher Vorbild, Farbfassung durch August Martin, seit 1934 an der Seitenschiff-Ostwand.
Einzelbildwerke: Triumphbogen-Kruzifix, Anfang 16. Jh. Madonna auf der Mondsichel, Holz, zugeschrieben der Werkstatt des Meisters mit dem Brustlatz, kurz nach 1500; aufgestellt in der Marienkapelle. Madonna im Strahlenkranz, zugeschrieben Peter Schro, um 1520. Erzengel Michael, farbige Fassung, Mitte 18. Jh. Gefesselter Christus, Holz, Mitte 18. Jh. (von Burkhard Zamels?) in der Marienkapelle. Weitere Figuren: Hl. Katharina am Emporenaufgang; Figuren aus der ehemaligen Kreuzkapelle in der Holzstraße, 18. Jh. Pietà aus der Kapelle der Kregersmühle, 19. Jh.
Grabmäler: Pfarrer Leonhard Menges, †1476. Agnes von Koppenstein, †1553, vermutlich Mainzer Bildhauer (Hans Khun?). Epitaph Adam Helsius, †1539, zugeschrieben Hans Wagner, Mainz. Epitaph Philipp Frey von Dehrn, †1568, von Hans Ruprecht Hoffmann, Trier. Epitaph Elisabeth von Schönberg, †1599, von Gerhard Wolff, Mainz. In der Turmhalle Aufsatz eines ursprünglich am Holztor aufgestellten Bildstocks, Relief des hl. Sebastian, roter Sandstein.
Außen an der Nordwand Gehäuse mit Ölberggruppe, 1520; früher dem Backoffen-Umkreis, in jüngeren Untersuchungen Peter Schro zugeschrieben.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |