Eichberg
Eichberg
Eichberg
Festsaal
Festsaalgebäude
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Rheingau-Taunus-Kreis
Eltville
Erbach
  • Kloster-Eberbach-Straße 4
  • Honigberg
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Eichberg (Sachgesamtheit)
Flur: 1, 5
Flurstück: 27/18, 1/4

Durch Erlass der Nassauischen Landesregierung von 1812 wurde die damals schon als Correctionshaus benutzte Abtei Eberbach zur Einrichtung einer Landes-Irrenanstalt bestimmt, die 1815 eröffnet wurde. Erweiterungen folgten 1826/27 durch einen Neubau für Tobsüchtige und 1833 durch Ankauf des Gehöftes Gaisgarten. Nach weiteren Belegungszunahmen wurde bis 1849 ein Neubau mit eigener Verwaltung im Erbacher Wald fertiggestellt. 1863/64 kam ein weiteres Dienstgebäude hinzu, 1881 bis 1884 vervollständigten Um- und Ausbauten die Anstalt, bis 1888 auch der benachbarte Wachholderhof angekauft wurde. Die Zahl der betreuten Kranken stieg von vier Personen 1815 auf 541 im Jahr 1891.

Die Anlage wurde 1843-49 unter maßgeblicher Beteiligung des nassauischen Landbaumeisters Eduard Zais planmäßig errichtet, die Erweiterungen von 1881-87 standen unter Leitung des Landbaumeisters C. Hofmann, Wiesbaden. Die streng axialsymmetrische Anordnung des Grundrisses von Gebäuden und Gartenanlagen steht in der Tradition klassischer Landhausarchitektur, wobei Wert auf die qualitätvolle historistische Einzelgestaltung der Gebäude und Freiflächen gelegt wurde. Die Einbettung in eine heitere Landschaft war programmatischer Bestandteil in Befolgung zeitgenössischer therapeutischer Absichten.

Während die erste Bauphase eine komplexe Anlage zusammenhängender Baublöcke und Höfe nach dem in Krankenanstalten herkömmlichen Korridorsystem bildete, kam bei der gründerzeitlichen Erweiterung das nun aktuelle Pavillonsystem von isolierten Einzelbauten zum Einsatz. Die Belegung folgte der damals üblichen Hierarchie von „ruhigen" und „unruhigen" Patienten, getrennt nach Geschlecht und Krankheitsgrad.

Die mittelalterliche kirchliche Krankenpflege fand hier eine Fortsetzung in Ablösung des spätneuzeitlichen Irren- und Korrektionshauses Eberbach in aufgeklärtem, wissenschaftlich bemühtem Bewusstsein unter Förderung des Hauses Nassau.

Kernbereich der 1. Phase 1840-50

Direktion (ehem. Direktorenwohnhaus), im Zentrum der Kernanlage gelegen, zweigeschossiger Mittelbau mit Walmdach, flankiert von dreigeschossigen Seitenflügeln. Dahinter jetzt das Festsaalgebäude anstelle der früheren Wohnung des Verwalters.

Abteilung der Tobsüchtigen, Bäder und Sectionssaal. Westflügel: Männerseite Ostflügel: Frauenseite; jeweils dreigeteilt in Abteilung der heilbar Ruhigen, der unheilbar Ruhigen und der Unruhigen: Jeder Abteilung war ein eigener Gartenbereich zugeordnet. Beamtenhaus, Prinzessenhaus, um 1840.

Bauten der 2. Phase 1850-1890

Pavillons für ruhige Männer und Frauen im Westen und Osten des Kernbereichs

Neue Pavillons für unruhige Männer und Frauen in weiterer Entfernung

Dampfwäscherei

Festsaal mit Küche, eingeweiht 1877. Repräsentativer, hochaufragender Ziegelbau mit hohen Rundbogenfenstern über Rustika-Sockelgeschoss, das Küche und Wirtschaftsräume enthält. Das Innere des Saales wird bestimmt von der dekorativ gestalteten Deckenkonstruktion, hölzernen Lamperien, aufwendigen Türen mit Umrahmung in Neurenaissanceformen und farbig verglasten Fenstern.

Ärztehaus, erbaut 1909.

Friedhofskapelle (Leichenkapelle), am Westrand der ummauerten Anlage gelegener Ziegelbau mit Gliederung durch horizontale Bänder und Schieferdach mit kleinem Dachreiter.

Davor ein Gedenkstein für die Kinder, die Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten wurden. Vom Eichberg aus wurden zwischen 1941 und 1945 über 2700 Patienten nach Hadamar gebracht und dort getötet.

Friedhof im Wald außerhalb der Einfriedungsmauer mit Resten von Wegeführungen, Alleebäumen und einzelnen erhaltenen Grabsteinen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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