Fachhochschule um 1970
Platz mit Aula und Verwaltungsgebäude
Aula
Verwaltungsgebäude (Foto: Karin Berkemann)
Lehrgebäude, Seminarraum
Max-Planck-Straße 2
Max-Planck-Straße 2
Lehrgebäude, Glasgang (Foto: Karin Berkemann, Büro kirchenkunst.info)
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Darmstadt-Dieburg, Landkreis
Dieburg
  • Max-Planck-Straße 2
  • Am Campus
  • Am Campus 3B
  • Am Forstwald
  • Max-Planck-Straße
Ehem. Ingenieurakademie der Deutschen Bundespost
Flur: 12
Flurstück: 191/10, 191/6, 191/9, 4/1, 447, 448/6, 473/10, 473/7, 473/9, 542/4

Die in den Jahren 1964 bis 1968 entstandene Hochschule wurde als Ingenieurakademie der Deutschen Bundespost auf einem weitläufigen Campus am nordöstlichen Rand von Dieburg eingerichtet. Der Bundesminister für Post- und Fernmeldewesen beauftragte mit Planung und Bauleitung den Architekten Herbert Rimpl aus Wiesbaden, dessen Arbeitsschwerpunkt im modernen Verwaltungsbau lag, und der u.a. auch den Generalplan zum Wiederaufbau der Technischen Hochschule in Darmstadt erstellt hatte. Der bereits in der Zeit des Nationalsozialismus unter Albert Speer arbeitende Architekt gehörte zu den bedeutendsten Industriebauarchitekten seiner Zeit und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als "Nichtbetroffener" entnazifiziert.

Im Jahr 1966 wurde Professor Hermann Mattern, der an der Technischen Universität Berlin am Lehrstuhl für Landschaftsbau und Gartenkunst lehrte, mit der Planung und Gestaltung der Garten- und Freiflächen beauftragt.

Während die baulichen Anlagen wie Lehrgebäude, Mensa, Aula und Studentenwohnheime 1968 eingeweiht wurden, sind die Gartenanlagen und Sportstätten mit Hallenbad und Sporthalle erst in den frühen 1970er Jahren beendet worden.

Die von Rimpl 1964 vorgelegte Planung enthielt ursprünglich eine klar ablesbare funktionale Dreiteilung. Der Schulbereich mit Aula, Unterrichtsgebäuden und Verwaltungsbau ist im nordwestlichen Bereich des Grundstücks angelegt. Die unterschiedliche Funktion der einzelnen Gebäude ist an Form und Höhe ablesbar, sie bilden jedoch durch ähnliche Gestaltung und überdachte Verbindungsgänge eine bauliche und gestalterische Einheit. Ein großer Vorplatz wird westlich von dem fünfgeschossigen Verwaltungsbau und südlich vom deutlich flacheren Aulagebäude begrenzt. Auch die Gebäude für Schulräume und Fachklassen sind ein- und zweigeschossig konzipiert, was eine gestaffelte Baugruppe ergibt, die Platz- und Freiflächenanordnung mit einbindet. An untergeordneter und trotzdem zentraler Position findet sich das Hausmeisterhaus, das als Flachdachbungalow mit strenger moderner Formgebung am Hauptzugang zur Schule errichtet wurde.

Die im mittleren Grundstücksbereich angeordneten Wohnbauten, die Platz für 1.170 Studierende boten, waren entlang eines gedachten Bogens errichtet und in ihrer Höhe gestaffelt. Die 9 bis 18 Geschosse umfassenden kubischen Bauten, die in ihrer gleichartigen Fassadengestaltung eine streng axiale Anordnung paarweise zusammen gefasster Fenster mit dunkel abgesetzten Brüstungsfeldern zeigten, wurden durch rechtwinkelig angeordnete Wege miteinander verbunden, die sich im näheren Umfeld der Gebäude teilweise platzartig aufweiteten.

Hieran schloss sich der Sport- und Freizeitbereich an, der aus weitläufigen Sportplätzen, Sporthallen und einer Schwimmhalle bestand. Die Wohnhäuser wurden 2012 niedergelegt, der Bereich westlich und südlich der zentralen Campus-Wiese (ehemalige Sportflächen) wurde mit Wohnhäusern bebaut.

Die von Hermann Mattern zum bestehenden baulichen Konzept entworfene und zwischen 1966 und 1972 umgesetzte Garten- und Freiflächenanlage war bis 2012  in ihrem Gesamtkonzept noch gut ablesbar und nur in Teilen verunklärt.

Die Freiraumgestaltung Matterns ist geprägt von geradlinigen bzw. rechtwinkligen Erschließungswegen mit Platzflächen unterschiedlicher Größe, die den Gebäuden zugeordnet sind. Der große Vorplatz am Haupteingang war mit anspruchsvollen Pflastermustern und quadratischen Pflanzbeeten betont. Diese Flächen sind heute gestört durch den Bibliotheksneubau in den 1990er Jahren, die Pflastermuster wurden in veränderter Form jedoch wieder aufgegriffen. Eine ähnlich aufwändige Pflasterung zeigt die Terrasse der Mensa. Mehrere Innenhöfe im Schulbereich sind als atriumartige Lichthöfe gärtnerisch gestaltet.

Der ehemalige Wohnbereich des Campus mit den vier Hochhäusern (2012 abgerissen) war durch großzügige ineinandergreifende Rasenflächen gekennzeichnet. Den Schwerpunkt bildet dabei die zentrale Rasenfläche zwischen Mensa und Wohnhochhäusern. Die auch hier regelmäßig-architektonisch angeordneten Wegeführungen werden durch regelmäßige Baumpflanzungen begleitet, als Einzelbäume, als Zweier- und Dreiergruppen oder diese wiederum gruppiert zu Rasterpflanzungen in Reihe oder Quadrat. An Wegeabzweigungen liegen platzartige Aufweitungen mit Sitzgelegenheiten und begleitenden Baumpflanzungen. Die Leitbaumart ist hierbei die Platane.

Der Mensa-Terrasse vorgelagert war im Matternschen Konzept eine Platzfläche mit zwei Spitzen in Richtung Süden. Diese heute noch vorhandene Doppelspitze wurde wiederum von einem dreieckigen Beet umschlossen, ähnlich einer Bastionsspitze, mit ansteigendem Relief. Diese Bastionsspitze ist heute verunklärt und teilweise in der zentralen Rasenfläche aufgegangen.

Südlich des höchsten Studentenwohnhauses wurde vom rechtwinkligen Raster abgewichen. Hier lagen seitlich des Weges zum Sportgelände zwei im Gelände erkennbare, zum Gebäude hin offene Rundwälle im Übergangsbereich zwischen Campus und freier Landschaft.

In der zentralen Wiese südlich der Mensa liegt als markanter Blickpunkt ein quadratisches Wasserbecken mit einer Edelstahlskulptur „Sphäre“ des Künstlers Bernd Rosenheim.

Im östlichen und südöstlichen Übergangsbereich löst sich die Gestaltung in eine freiere bzw. waldartige Landschaft auf. Hier liegt östlich der zentralen Campuswiese ein Teich mit umlaufendem Waldweg, südlich der heutigen Wohnbebauung und seitlich im Bereich des ehemaligen, 1969 von Mattern gestalteten Sportplatzes befindet sich eine weitere Teichfläche.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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