Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Die ehemalige Kalte Mühle liegt gut einen Kilometer unterhalb des Dorfs am Hang über den Wiesen der Altfell. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie seit dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts – inklusive ihrer Dacheindeckung mit Hohlziegeln und Strohpuppen – kaum verändert wurde, und sie stellt so ein sehr gutes Beispiel einer älteren regionalen Hofform dar, die aus einem Wohn-Stall-Haus und einer separat errichteten Scheune besteht. Bis 1910 wurde hier eine Getreidemühle betrieben, ab 1922 die Wasserkraft des heute nicht mehr vorhandenen Mühlgrabens für einige Jahre von der Gemeinde Altenschlirf zur Stromerzeugung durch Turbinen im dafür angebauten Backsteintrakt genutzt. Das breite Hauptgebäude der Kalten Mühle, nach dendrochronologischem Befund 1703 errichtet, wird allgemein – bezugnehmend auf die Teufelsmühle in Ilbeshausen – dem Zimmermann Hans Muth zugesprochen. Tatsächlich bestehen mehr Ähnlichkeiten mit dem von Johann Henrich Helmuth errichteten Pfarrhaus in Landenhausen. Das Wohn-Stall-Haus der Kalten Mühle hat an seiner Hoffassade und am Ostgiebel (der Westgiebel ist verbaut beziehungsweise verkleidet) prächtiges Schmuckfachwerk mit über geschweiften "Konsolen" vorkragender Brustriegelkette und streng symmetrisch in einzelne Brüstungsgefache gestellten Andreaskreuzen und Rauten. Im Giebeldreieck schließen Luken spitzbogig, und oberhalb des Kehlbalkens sind einige Hölzer plastisch ausgearbeitet – diese sind noch am deutlichsten mit der Teufelsmühle verwandt. Weiter sind hier Füllhölzer mit Taustab erhalten, wie sie vielleicht auch sonst vorkamen, ehe das Erdgeschoss an der Hofseite erneuert wurde. Die rückwärtige Traufseite zeigt ein ähnliches Gefüge wie die Ansichtsseite, das kräftige Balkenwerk, nur an den Eckständern verstrebt mit Männern ohne Halsriegel, bleibt hier jedoch ohne Schmuckelemente. Im Sockel zeigt ein Eckquader die Jahreszahl 1734. Die Außenwände des die rechte Haushälfte einnehmenden Stalls ist seit etwa dem mittleren 19. Jahrhundert in zwei Phasen verändert worden, einmal durch Basaltmauerwerk mit Eckquaderungen aus Sandstein, später (um 1920) mit einer Backsteinfront. Über dem Stall befinden sich Stuben, da der Raum nicht zum Einlagern von Frucht oder Futter benötigt wurde. Das Mühlwerk soll sich vor 1924 in einem Anbau am Westgiebel an der Stelle des späteren Turbinenhauses befunden haben. Die im Winkel zum Hauptgebäude separat errichtete Scheune ist dreizonig, wobei die Tenne die Mitte einnimmt. Die Scheune hat einen sehr gleichmäßigen Gefügeraster, der durch lange Streben an den durchgehenden Eckständern ausgesteift wird. Die Entstehungszeit der Scheune konnte dendrochronologisch auf 1707 festgelegt werden. Die ehemalige Kalte Mühle ist ein hochrangiges Kulturdenkmal aus orts-, architektur- und wirtschaftsgeschichtlichen sowie künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |