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Der Block zwischen dem Platz An der Kirche und der Gasse An der Vorderburg besteht aus fünf Bauten, zu denen außer dem Rathaus ältere Schul- und Pfarrhäuser gehören. Die fünf Häuser wurden in den 1990er Jahren saniert und zur sogenannten Rathauszeile zur Unterbringung der Stadtverwaltung zusammengefasst. Sie werden im Folgenden – im Anschluss an das ursprüngliche Rathaus – in der Reihenfolge ihrer ursprünglichen Adressen dargestellt.Unmittelbar hinter dem Chor der Stadtkirche schiebt sich das Rathaus als Riegel zwischen den Kirchhof und den Marktplatz, den es wiederum an seiner höchsten Stelle dominiert. Wegen des stark abfallenden Geländes ist der verputzte und mit Eckquaderungen versehene Verwaltungsbau zur Kirche hin zwei-, zum Marktplatz dreigeschossig ausgebildet. Schlitz hat sich – im Unterschied zu etlichen auch größeren Städten der weiteren Region – einen in wesentlichen Teilen aus Stein errichteten Rathausbau geleistet. Seine genaueren Entstehungsmodalitäten sind jedoch nicht überliefert. H. Walbe vermutete den Anfang des 16. Jahrhunderts als Bauzeit, vermittelt durch ein schönes spätgotisches Portal in der Traufseite zur Kirche und ein Vorhangbogenfenster an der freien Giebelseite. Dieses Fenster bleibt ein Einzelstück an dem Bau, die anderen sind schlichter und rechteckig. In der Giebelseite sitzt ein bemerkenswertes Rundbogenportal, sein Gewände hat eine Profilierung mit Stab und Kehle. Die Fassade zum Marktplatz ist in ihrem linken Abschnitt massiv und hier für sich betrachtet mit der partiell als Quaderwerk ausgeführten Mauer beinahe turmartig ausgebildet. Unten befindet sich ein schlichtes Rundbogenportal, darüber ein Relief mit dem Stadtwappen. Der rechte Bereich der Marktplatzfassade besteht aus verputztem Fachwerk. Als das Rathaus um 1905 umgebaut wurde, konnte Walbe hinsichtlich der Fassadenausbildung zum Marktplatz keinen "ursprünglichen Zustand" vor "mehrfachen Veränderungen und Erweiterungen" mehr feststellen, aber "im Erdgeschoß und Untergeschoß ... den mittelalterlichen Rathaustyp noch unversehrt erkennen", bestehend aus je einem einzigen Saal. Damals wurden die beiden unteren Geschosse allerdings verändert. Das Rathaus schließt mit einem Krüppelwalmdach über Fachwerkgiebeln, es trägt einen zierlichen verschieferten Haubendachreiter mit der Jahreszahl 1757 in der Wetterfahne. An der Kirche 2: Stattliches dreigeschossiges giebelständiges Fachwerkhaus mit deutlichen Geschossauskragungen und steilem, mit kleinem Krüppelwalm versehenem Satteldach. Der Giebel ist verschindelt. Der Bau blieb ohne Verzierungen, lediglich Schwellen und Rähme sind mit Rundstabprofilen betont. Das etwas unregelmäßige Gefüge weist lange Streben zu den kräftigen Eckständern auf. Die Füllhölzer sind gekehlt. Zu den geringen Veränderungen des frühen 19. Jahrhunderts gehört die schöne zweiflügelige Eingangstür. Der Bau ist in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden, möglicherweise 1624.An der Kirche 3, ehem. Schule: Giebelständiger zweigeschossiger Fachwerkbau in schlichtem konstruktivem Gefüge mit geschosshohen Streben, die meist zu den Eckständern geneigt sind. Die großen Fenster, die der Nutzung als Schule entgegenkamen, sind sehr regelmäßig in vier Achsen angeordnet, die Tür über sandsteinerner Freitreppe weist zwei Flügel und alte Beschläge auf, zierlich ist das Oberlicht mit einer Versprossung in Form aneinandergereihter Spitzbogen. Dem ehemaligen Schulhaus, entstanden im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in engem räumlichen Bezug zu Rathaus und Stadtkirche, kommt eine besondere geschichtliche und städtebauliche Bedeutung zu. An der Vorderburg 3, ehem. Stadtpfarrhaus: In städtebaulich markanter Position an der nördlichen Zufahrt zum Kirchhof errichtetes zweigeschossiges Fachwerkhaus über hohem, den Geländeabfall ausgleichendem Bruchsteinsockel. Es wurde um 1600 erbaut und diente zumindest ab 1817 als Haus des Stadtpfarrers. Das Untergeschoss weist eine beträchtliche Höhe auf und wird durch ein großes Tor an der Traufseite erschlossen. Das sehr regelmäßige Gefüge ist zweifach verriegelt und an den Eckständern durch lange, gebogene Streben gesichert. Eine Geschossauskragung ist schwach ausgebildet, die Füllhölzer an der rückwärtigen Traufseite sind noch gekehlt. An den Eckständern wurden auffällig kurze "Säulen" eingeschnitzt, die mit Voluten abschließen. In den Giebeldreiecken erscheinen geschweifte Fußstreben. Das Haus ist von orts- und baugeschichtlicher und besonderer städtebaulicher Bedeutung. Marktplatz 8, ehem. Mädchenschule:Der Fachwerkbau entstand 1831 als Schulhaus für die bis dahin in unterschiedlichen Gebäuden untergebrachten Mädchenklassen. Dreigeschossig ragt er über massiver Sockelzone auf, das Gefüge ist der Entstehungszeit entsprechend anspruchslos, eine besondere klassizistische Note entsteht jedoch durch die Kubatur und den Fries der Hängeplatten unter dem Dachgesims. Das Haus ist Kulturdenkmal auf Grund seiner ursprünglichen Funktion und seiner architektonischen und städtebaulichen Bedeutung als Glied der Randbebauung des Marktplatzes.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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