Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
1728 wurde die Fachwerkkirche von (Lauterbach-)Allmenrod nach Ober-Seibertenrod transloziert. 1866 erhielt sie hier eine Nachfolgerin, die freilich kaum als "Beispiel für das Wiederaufleben kirchlicher Fachwerkarchitektur des Vogelsbergs in der Epoche des Historismus" (Dehio 1982) gelten kann: Sie ist zum einen der späteste Sakralbau in der Region, der als Fachwerkkonstruktion errichtet wurde, und zum anderen unterscheidet sie sich wesentlich von den anderen, wenigstens ein gutes halbes Jahrhundert älteren Fachwerkkirchen der Umgebung, indem sie etwa Elemente des gleichzeitigen Massivbaus aufgreift, so den schmaleren Chor. Das wertet aber ihre architekturgeschichtliche Bedeutung keineswegs ab. Vielmehr stellt sie ein geradezu klassisches Beispiel für einen Kirchenbau in "technischem" Fachwerk dar. Die Konstruktion ist heute im Wesentlichen nur an der nördlichen Längswand sichtbar, Süd- und Westseite wurden in jüngerer Zeit verschindelt (nachdem sie lange Zeit mit Schiefer verkleidet waren), und im Osten ist der Kirche 1908 eine durch Rundbogen geöffnete Vorhalle mit Freitreppe und darüber aufsteigendem verschieferten Turm "nach dem Entwurf des Großh. Kreisbauinspektors zu Gießen" vorgebaut worden. Der Turm schließt mit spitzem Helm ab, der ansteigend vom Viereck zum Achteck übergeht. Der sichtbare, regelmäßige Fachwerk-raster des Saalbaus wird durch Andreas-kreuze belebt, je drei hohe Rundbogenfenster öffnen die Längsseiten und kleinere den eingezogenen, niedrigeren und polygonalen Chor. Das Innere nimmt die Ausstattung der Ulrichsteiner Kirche (beziehungsweise allgemein zeitgenössische Ausstattungen) zum Vorbild. Die dreiseitige, auf marmorierten Pfeilern ruhende Empore hat an der Brüstung einen historisierenden Bogenfries, der am Altar wieder aufgenommen wird. Kanzel und Orgel, um 1700 entstanden, stammen noch aus Allmenrod; so erklärt sich das Wappen der Herren von Eisenbach am Schalldeckel. Die Orgel mit ihrem barocken Prospekt wurde 1909 vergrößert. Die Kirche ist Kulturdenkmal aus orts- und architekturgeschichtlichen sowie künstlerischen und städtebaulichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |