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1728 wurde ein älteres Gotteshaus nach Plänen des gräflichen Rent- und Baumeisters Karl Raabe aus Schlitz durchgreifend umgestaltet oder neu gebaut. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts mögen wieder Änderungen vorgenommen worden sein, über einen gelegentlich angenommenen Neubau zu dieser Zeit liegen jedoch keine bestätigenden Nachrichten vor. Es ist vorstellbar, dass die Vermutung durch eine denkwürdige Beschreibung Johann Philipp Dieffenbachs aus dem Jahr 1843 ausgelöst wurde: "Die Kirche des Ortes ist neu und hat keine Fenster, sondern kleine halbrunde Oeffnungen wie an Pferdeställen." Bis noch zum Beginn der 1930er Jahre war das Gebäude auf allen Seiten von Höfen umbaut; dies war wohl der Grund für die hoch sitzenden, halbkreisförmigen Fenster. Die Kirche ist ein nach Osten ausgerichteter Rechteckbau unter steilem Satteldach, das über der Ostwand mit kräftigem Walm abschließt. Auf dem Dach ist im Westen ein achtseitiger verschieferter Dachreiter mit Spitzhelm und kleinen rundbogigen Schallöffnungen aufgerichtet. Der Dachreiter birgt eine bemerkenswerte Glocke aus dem Jahr 1478. Die Wände der Kirche sind verputzt, steinsichtig blieben die aus Quadern ausgeführten, lisenenartigen Baukanten und die Gewände der Öffnungen; die Steine sind teilweise mit auffälligen Steinmetzzeichen versehen. Ursprünglich existierten vielleicht statt der von Dieffenbach genannten Halbkreisfenster überall hohe rundbogige Fenster – wie heute noch in der Südwand und im westlichen Abschnitt der Nordwand. Die drei Eingänge rahmen korbbogige und profilierte Gewände, das Hauptportal im Westen ist durch eine waagerechte Verdachung mit darüber angeordnetem Fenster hervorgehoben. Bemerkenswert sind hier in den Tür-pfosten Wetzscharten, wie sie gewöhnlich an älteren Gotteshäusern vorkommen. Im Giebel über dem Haupteingang sitzen drei Halbkreisfenster. Das Innere der Kirche öffnet sich als weiter Predigtsaal, den eine flache Brettertonne über umlaufendem profiliertem Gesims abschließt. Eine schlichte dreiseitige Empore von 1875 über vierseitigen Stützen lässt den Altarraum frei. Dort sind an beiden Seiten Logen für die Patronatsherrschaft beziehungsweise den Pfarrer eingebaut. Mehrere Ausstattungsteile sind älter als die bestehende Kirche. Der Taufstein in Kelchform zeigt das Wappen der Herren von Schlitz und ist mit 1579 datiert. Er ähnelt den Exemplaren in Schlitz, Hartershausen und Sandlofs, ist aber durch nur angedeutetes Stabwerk und Rundbogenblenden derber in seiner Wirkung. Wie der Taufstein stammt die schlichte Kanzel aus der Vorgängerkirche. Oberhalb des Altars ist sie an der Ostwand der Kirche zwischen Fensternischen angebracht. Bei ihrer Wiederverwendung wohl verstümmelt, zeigt sie aber noch Bilder der Evangelisten und nennt den "pictor" (Maler) J. Georg Braurein und die Datierung 1673. Dieffenbach sah 1843 "ein altes Altargemälde aus dem 16. [!] Jahrhundert. Es stellt die Kreuzerhöhung vor und hat eine Menge kleiner Figuren. Unten befindet sich das Abendmahl Christi mit interessanten Physiognomien." 1875 aus dem Kirchenraum entfernt, wurde es 1920 wieder angebracht und unter Verlust des Hauptbildes als Gefallenenehrung genutzt. Der epitaphartige Holzrahmen ist in ausladenden manieristischen Renaissanceformen gearbeitet, er enthält heute ein Ölbild, wohl aus Ettingshausen (Reiskirchen) stammend und von Daniel Hisgen gemalt, das die Geburt Christi in der Art einer Genredarstellung wiedergibt. Eine kleine Kreuzigungsdarstellung ist im Aufsatz erhalten. Der Rahmen ist datiert mit 1652 und bezeichnet mit "pictor IB" oder "HB". Die im Westen auf der Empore platzierte Orgel mit ihrem barocken Gehäuse wurde 1875 aus Nieder-Stoll übertragen. Das Altarkruzifix ist ein Geschenk des Grafenhauses aus dem Jahr 1880. Die in ihrem Gesamtbild beinahe als frühklassizistisch zu begreifende Rimbacher Kirche ist mit ihren bemerkenswerten Ausstattungsteilen Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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