15 Grabmal Graf Carl
15 Grabmal Erbgraf Karl August Constantin
14 Grabmal L. C. Dieffenbach
14 Grabmal Johanna Schlez
13 Grabmal Jungblut
12 Grabmal F. Christian Trier
11 Grabmal Schilling
10 Grabmal Witwe Lange
10 Grabmal Hofrat Lange
9 Kindergrabstein
8 Grabmal Franz Schmidt
7 Grabmal Joh. Ferd. Schlez
6 Grabmal Fresenius
5 Grabmal Heinrich Jumel
4 Grabzeichen Niepoth Reinhardt
3 Grabzeichen Groscurt/Bloch
2 Epitaph Schmidt
1 Epitaph Sulzer
Gefallenenehrung
Kruzifix
Außenkanzel
Innenraum nach Norden
Innenraum nach Süden
Innenraum nach Südwesten, historische Aufnahme
Sandkirche, historische Aufnahme
Sandkirche von Norden
Sandkirche von Süden
24 Anonymes Grabkreuz
Friedhofsportal, Feldseite
15 Grabmal Graf Friedrich Wiilhelm August
21 Grabmal Heinrich Metzendorf
23 Gefallenendenkmal
18 Grabmal Metzendorf
17 Grabmal Schul
19 Grabmal Schmidt, Detail
19 Grabmal Fischer
20 Grabmal Zöller
Friedhofsmauer, Inschrifttafel
15 Sitzbank
16 Grabmal Langheinrich
22 Grabmal Lachmann
15 Grabmal Simon
15 Grabmal Jäger
15 Grabmal Graf Emil
22 Grabmal Lachmann, Detail
15 Grabmal Schwarz
19 Grabmal Schmidt
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Vogelsbergkreis
Schlitz
  • Friedhofshohl
Sandkirche und Friedhof
Flur: 2
Flurstück: 268/1, 269

Der Friedhof liegt nördlich der Stadt auf einer Erhebung. Hier hatte an einer wichtigen überörtlichen Straße bereits vor 1565 ein Kirchenbau bestanden, möglicherweise in Verbindung mit einem Spital. Der Friedhof wurde spätestens 1591 angelegt, 1855 neu strukturiert und 1878 und 1907 erweitert. Hieran erinnern zwei Tafeln mit Inschriften zu beiden Seiten des Hauptportals, die ältere aus 1591. Die Friedhofskapelle trägt den Namen "Sandkirche". Sie wurde 1612 errichtet und ist ein querrechteckiger verputzter Bau mit unregelmäßigen Eckquaderungen. Über Fachwerkgiebeln, von denen der westliche verschindelt ist, schließt ein Satteldach die Kirche ab; in der Mitte trägt der First einen sehr kleinen verschieferten Dachreiter mit Haube. Die der Stadt zugewandte Längs- und Ansichtsseite öffnen zwei rundbogige Portale. Über dem linken ist eine Tafel mit Voluten- und von Engeln gehaltener Rollwerkrahmung eingesetzt, die das Baujahr und die für den Bau Verantwortlichen nennt, darunter Pfarrer Schellenberg (vgl. An der Kirche 6). Zwischen den Eingängen liegen drei hoch positionierte schmale Rechteckfenster und die über profilierter Konsole dreiseitig vorspringende, von innen her zugängliche steinerne Außenkanzel, deren Brüstung mit Beschlagwerk verziert ist. Die rechte Schmalseite der Sandkirche öffnen zwei gekuppelte Spitzbogenfenster mit gekehlten Gewändekanten; das linke ist teilweise aus einem älteren skulptierten Stein umgearbeitet. Ihre Ausgestaltung und die deutlichen Unterschiede zu den anderen Fenstern lassen auf eine Zweitverwendung wohl aus einem Vorgängerbau schließen (vgl. Meiches, Totenkirche). In der Rückwand sitzen unmittelbar unter dem Traufgesims zwei kleine Fenster in reicher Barockrahmung. An der linken Giebelseite besteht ein bürgerlicher Gruftanbau, der vielleicht 1705 für den Amtmann Mercklein errichtet und ab 1775 von der Familie Schilling genutzt wurde. Über dem aufwendigen Gewände seiner Tür sitzt ein kartuschenartiges Relief, das aber das Schilling´sche Hauszeichen zwischen der Jahreszahl 1705 wiedergibt. Der Gruftanbau hat ein aufwendiges verkröpftes Kranzgesims und ausgearbeitete Eckquaderungen mit angedeuteter Diamantierung und hochsitzendem "Schreckkopf", der wie andere Details solchen der Ottoburg (Marktplatz 2) stark ähnelt und tatsächlich auf eine Entstehungszeit im 17. Jahrhundert schließen lässt. Im Anbau ist eine Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege eingerichtet: Hohe Holztafeln an den Wänden sind mit den Namen der Opfer beschrieben; sie sind zu beiden Seiten eines großen Bilds des auferstehenden Christus angeordnet, der in Frontalansicht, farbig, mit Kreuzfahne und segnendem Gestus, vor düsterer Landschaft mit dem Berg Golgatha und den das Grab suchenden Frauen dargestellt ist. Das Bild dürfte von Kurt Scriba gemalt worden sein. Im Inneren der Sandkirche verläuft an der West-, Nord- und Ostseite eine Empore. Sie ist ausgerichtet auf die in die Mitte der Südwand eingebaute steinerne Kanzel, die an ihrer Vorderseite mit dem Relief eines Kruzifixes versehen ist. Unter der Kanzel steht der in späterer Zeit holzverkleidete Altar. Es ist das früheste Beispiel dieser Verbindung ("Kanzelaltar") in der Region. Der Innenraum gewinnt also ganz signifikant den Charakter einer Predigtkirche, wofür sich die Ausrichtung auf die Längswand besonders eignet: Die Sandkirche gilt als die älteste erhaltene Querkirche oder doch als "eine der frühesten querorientierten protestantischen Kirchen Hessens". In der Mitte des flachgedeckten Saals trägt eine kräftige achtseitige Holzstütze mit Sattelholz und geschweiften und genasten Bügen den Längsunterzug. Die Emporen, zu denen steinerne Wendeltreppen in den vorderen Ecken führen, ruhen auf Kragsteinen beziehungsweise auf fünf schönen dorischen, offensichtlich in dieser Form ergänzten Holzsäulen. Darüber sind aus der Bauzeit Holzstützen mit angedeuteten Kapitellen und Bügen angeordnet, die weitere Unterzüge unterfangen. Die Emporenbrüstungen haben wie die Wände keine ornamentale Bemalung; eine 1908/09 wieder hergestellte "dekorative Barockmalerei, die sich an der Kanzeltür und an den Fenstern gezeigt hatte" ist nicht mehr sichtbar. Zur Ausstattung der Sandkirche gehört ein lebensgroßes Kruzifix, Holz, 2. Hälfte 15. Jahrhundert und ein bemerkenswertes Epitaph, das außer einem kleinen Kreuzigungsrelief insbesondere ausführliche Inschriften und ein typisches Gedicht des Barock in den Vordergrund stellt. Es wird flankiert von Säulen mit Schaftringen und korinthisierenden Kapitellen und entstand vor 1740 für Johannes Heil, seine Gattin und beider Sohn. Es fand hier seinen Platz, weil DIE LEZTVERSTORBENE WITWE DVRCH EIN ORDENTLICHES TESTAMENT AN DIESE SO GENANTE SAND KIRCHE AVS GOTT SEELIGER BEWEGVNG VND MILDEN STIFFTVNG HAVS VND GVTER VERMACHT hatte. Die Sandkirche ist ein Kulturdenkmal von besonderer bau-, religions-, orts- und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Auf dem Friedhof blieb eine Anzahl von Grabmalen erhalten, die stadt- und sepulkralgeschichtliche Zeugnisse darstellen und zum Teil auch von künstlerischer Bedeutung sind. Fünf Grabzeichen, teils von hohem ge-stalterischem oder stadtgeschichtlichem Wert, sind mit den Außenwänden der Sandkirche verbunden: Barockes Epitaph aus 1625 für den jung verstorbenen Sohn des görtzischen Beamten Johann Georg Sulzer und seiner Frau Anna Catharina. Die hochovale Inschriftfläche wird architektonisch gerahmt: Seitliche Pilaster, vor denen links Adam und Eva und rechts der auferstandene Christus platziert sind, tragen einen gesprengten Volutengiebel, auf dem zwei Engel das Wappen der Familie des Verstorbenen halten. Darunter sind drei Kartuschen mit Sinnsprüchen angeordnet. Sehr anspruchvoll ausgestaltetes Epitaph aus der gleichen Werkstatt wie . Entstanden 1627 für den Verwalter auf der Hinterburg Gustav Schmidt, zeigt es in einer reichen Knorpel- und Ohrmuschelrahmung mit Engeln, Maskarons und Totenschädel die Familie des Verstorbenen anbetend unter dem von einer Muschel hinterfangenen Kreuz. Zu Seiten des Kreuzes erscheinen die Wappen des Verstorbenen und seiner Frau. Unten ist eine konsolartig ausgebildete, große gewölbte Kartusche mit der Inschrift versehen. In der Mitte der Ostwand das Grabmal Groscurt/Bloch. Hochrechteckige Stele mit glattem bogenförmigem Aufsatz, der durch fünf senkrechte Schlitze gegliedert wird. Die Stele selbst hat eine rechteckige Rahmung, in die eine hochovale Inschriftfläche, eingefasst durch Rollwerk und die Flügel eines Putto, einbeschrieben ist. Die Stele wie die ausführliche Inschrift ist dem zuletzt "hochgräflich görtzischen Lieutnant in der Hallenburg" Johann Heinrich Groscurt gewidmet, der 1758 verstarb. Für seinen Schwiegersohn Andreas Bloch, verstorben 1811, wurde der Grabstein mit einer weiteren Inschrift versehen und geringfügig verändert, so dass die interessante Kombination eines spätbarocken Denkmals mit klassizistischen Applikationen zu Stande kam. Das Grabzeichen für den "gewesenen Oberlehrer" Reinhardt Niepoth, gest. 1853, hat die Form eines Kreuzes aus Sandstein, dessen Vorderseite außer der Inschrift das Relief einer Blüte und einer gesenkten Fackel zeigt. Hochformatige Stele mit Sockel und abschließendem Gesims, in die rundbogige Vertiefung der Vorderseite ist ein Kreuz einbeschrieben, dessen Balken mit einem romanisierenden Flechtband belegt sind. Die Stele erinnert an Heinrich Jumel, der 1870 bei Gravelotte verwundet wurde und zurückgekehrt verstarb. Im Umfeld der Sandkirche frei stehende Grabmäler: DER GATTIN, DEM VATER UND DER MUTTER weihte der GROSZHERZ. HESS. OECONOMIECOMMISSAR Fresenius 1817 ein klassizistisches Denkmal, dessen kubische Form mit einer auskragenden, durch ein Palmettenfries gezierten Abdeckplatte versehen ist. Das Relief einer sich in den Schwanz beißenden Schlange, die überkreuzte, verlöschende Fackeln umfängt, sowie die fein gearbeitete Schrift sind der weitere Schmuck des Gedenksteins. Der bestattete Vater war FRIEDRICH ANTON FRESENIUS, STADTPFARRER UND CONSISTORIAL=ASSESSOR ZU SCHLITZ SOWIE AUCH MITGLIED MEHRERER GELEHRTEN GESELLSCHAFTEN, verstorben 1815. An den Oberpfarrer und Kirchenrat Johann Ferdinand Schlez, gestorben 1839, erinnert ein vornehm zurückhaltendes Kreuz mit dem schlichten Text I.F. SCHLEZ (die Lebensdaten in feiner Schrift auf der Rückseite). Der Stamm des aufgesockelten Kalksteinkreuzes für den Dekan Franz Schmidt, gest. 1913, wird von einer schmalen, mit kleinen Rosetten reliefierten Platte hinterfangen; das Denkmal ist mit Material und Gestaltung dem Jugendstil und der Grabmalreform im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zugehörig. Der älteste erhaltene freistehende Grabstein auf dem Friedhof ist für zwei 1777 verunglückte Kinder entstanden. Er hat die Form einer etwa hochovalen, geschweift umrissenen Stele, auf deren Ansichtsseite die Krone des Lebens tragende Engel und – stilisiert – die beiden Kinder dargestellt sind. (10) Zwei gleichartige, aufwendige gotisierende Kreuze flankieren heute den Weg zum Eingang der Sandkirche. Sie entstanden für Hofrat Lange, gest. 1859, und seine Witwe. An der Mauer insbesondere des älteren Friedhofsteils reihen sich bevorzugt die Gräber der Familien des alten städtischen Mittelstands. Nordmauer: (11) Ältestes Element auf dem Familiengrab Schilling ist ein großes gotisierendes Sandsteinkreuz aus der Zeit um 1860 mit achtseitigen, genasten Armen. (12) Das Grab des wohl 1862 verstorbenen F. Christian Trier bezeichnet ein sehr kleiner Sandsteinzippus, der von einem ebenso kleinen, aber aufwendig gestalteten Ankerkreuz aus Gusseisen bekrönt wird. (13) Auf dem Familiengrab Jungblut blieb der kleine Sandsteinzippus für den aus Alsfeld stammenden und 1839 verstorbenen Stammvater ALBERTUS / JUNGBLUT / BÄCKER:M: / DAHIER, erhalten; ihm fehlt als Aufsatz ein kleines Gusseisenkreuz. Bei-spiel für die noch zurückhaltende Art auch der bürgerlichen Grabmalgestaltung im frühen bis mittleren 19. Jahrhundert. (14) Auf dem Familiengrab Dieffenbach stehen die gebrochene Säule für die 1837 verstorbene Johanna Schlez, Gattin des Oberpfarrers und Kirchenrats Johann Ferdinand Schlez (vgl. 7), mit ausführlicher Inschrift sowie das kleine, flächenhaft ausgebildete und gotisierend konturierte Sandsteinkreuz für den Oberpfarrer Ludwig Christian Dieffenbach, gest. 1853. Ostmauer: (15) Die Grablege für die Grafen von Schlitz gen. Görtz nimmt eine große rechteckige Fläche ein, die im Osten an die Friedhofsmauer grenzt und sonst von einem schlichten Eisenzaun eingefasst wird. Als Grabzeichen für die Mitglieder der gräflichen Familie sind zumeist aufwendige Kreuze in unterschiedlicher Größe und Gestaltung verwendet worden. Sie gehen nicht vor das 19. Jahrhundert zurück, das Kreuzmotiv wird bis in die Gegenwart variiert. Für Graf Emil, gest. 1914, und seine Frau wurde ein reiches schmiedeeisernes Kreuz geschaffen. Eine hohe, romanisierende Ädikula aus rotem Sandstein für Karl August Constantin von Schlitz gen. von Görtz, gest. 1911, weicht von diesem Bild ab, ebenso ein bürgerliches Grabzeichen, das hier einen Ehrenplatz fand: Philipp Jäger, Oberlehrer an der Mädchen-schule und Kirchen- und Hospitalverwalter, gest. 1835, erhielt eine gebrochene Säule. An den gräflichen Sekretär Schwarz wiederum erinnert ein hohes klassizistisches Gusseisenkreuz. Bemerkenswert ist der Grabstein, den L.RICHTER U. CONS.DIRECTOR Conrad Simon DREI EDLEN SCHWESTERN GEB. JÄGER widmete, die er nacheinander geheiratet hatte, und von denen die erste 1804, die letzte 1837 verstorben war. Das Denkmal hat eine für den Klassizismus typische vier-seitige Pfeilerform, deren Schmuck die fein gearbeitete Antiquainschrift darstellt. Gotisierende Form applizierte Wappen hat der erhalten gebliebene Unterbau einer Sitzbank aus Sandstein, wie das Friedhofsportal wohl entworfen von Hugo von Ritgen und Adalbert Schneller.Die Ostmauer des Friedhofs ist südlich der gräflichen Grablege mit flachen Nischen ausgestattet, davor sind die Grabflächen von Honoratioren wie den Fabrikantenfamilien Langheinrich (16, mit Kreuzen), Schul (17, mit neoklassizistischem Säulenstumpf) und Niepoth angelegt, ohne dass sie sich gestalterisch besonders hervorheben würden. Auf der Fläche des älteren Friedhofsteils abseits der Sandkirche finden sich folgende Grabmale: (18) Nebeneinander stehend die gotisch ausgebildeten Kleinarchitekturen aus rotem Sandstein, die an Friedrich Metzendorf, gest. 1864, und seine Frau Sophie Louise, gest. 1871 erinnern. Die ältere ist vierseitig, hat im kubischen unteren Teil durch Stab- und Blendmaßwerk gerahmte Inschriftflächen und wird wie die kleinere und eher stelenartig gestaltete jüngere von einem Kreuz bekrönt. (19) Auf der noch durch einen Eisenzaun begrenzten Grabstätte der Familie Schmidt sind zusammengestellt: ein verhältnismäßig aufwendiges gotisierendes Gusseisenkreuz für Daniel Schmidt (wohl 1845), selten gewordenes Beispiel einer bis in das frühe 20. Jahrhundert sehr verbreiteten Grabmalsform; ein sehr guter klassizistischer Sandsteinzippus für den Färbermeister Heinrich Wilhelm Fischer, der 1854 verstarb, auch dieser Grabzeichentypus war sehr geschätzt; schließlich die Plastik eines großen trauernden Engels aus Kunststein. Aus der Familie kam die Stiftung der Brunnenfigur auf dem Marktplatz. (20) Die Ruhestätte der Familie Friedrich Zöller besteht aus einer gegen 1900 aufgerichteten breiten Wand aus hellem Sandstein, die mit einer waagerechten Gesimszone abschließt. In der Mitte ist der höhere Sockel für ein noch gotisierendes Kreuz eingestellt. Schwarze Tafeln mit Inschriften sind in den Aufbau integriert und auf der Grabfläche aufgestellt. Auf dem jüngeren, südlichen Friedhofsteil sind zwei Grabmale bemerkenswert, die nach den Vorstellungen der Grabmalreform gestaltet sind: (21) An der Südmauer wird die Ruhestätte der Bauunternehmerfamilie Heinrich Metzendorf durch eine breite, auf relativ hohem Sockel stehende Ädikula aus Kalkstein markiert. Ihr geschweifter, für die Inschriftfläche korbbogig aus-genommener Giebel ruht seitlich auf glatten gekuppelten Säulchen. (22) Die Ruhestätte der Familie Heinrich Lachmann (Steinmetze und Architekten) bezeichnet ein mehrteiliger Stelenaufbau, der am Ende des zweiten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts in der Art der Grabmalentwürfe Daniel Greiners entstanden ist. Den mit geschweiftem Bogen abschließenden Mittelteil und die abgerundeten Seitenteile werden durch eine Rosengirlande umsäumt, und oberhalb der Inschriftfläche erscheint das Relief eines Rosenstraußes in antiker Vase. (23) Zwischen älterem und jüngerem Friedhofsteil erhebt sich exponiert das Denkmal "zum Gedächtnis / denen die starben, / allen die kämpften / in den Weltkriegen / 1914–1918 / 1939–1945". Es hat die Form eines Pfeilers, der mit einem Blattgesims abschließt und durch ein "Eisernes Kreuz" bekrönt ist. 1922 wurde es nach Vorschlag von Heinrich Walbe durch die Firma Lachmann aus Schlitz ausgeführt. Das nach Süden gerichtete Portal des Friedhofs, durch das ein großartiger Blick über die Stadt möglich ist, öffnet sich als großer Spitzbogen aus rotem Sandstein, dessen gestufter Abschluss ein gotisierendes Kreuz trägt und an der Feldseite das Stadtwappen zeigt. Das Tor soll nach einem gemeinschaftlichen Entwurf der Architekten v. Ritgen und Adalbert Schneller 1855 entstanden sein. In der Südostecke der Friedhofsmauer steht ein anonymes Grabkreuz (24), das ähnlich dem auf dem Grab des Grafen Friedrich Wilhelm August mit Maßwerk-reliefs versehen ist. Das Tor und die Einfassungsmauer des Friedhofs mit den Inschrifttafeln zu Seiten des Tors, die Sandkirche und die ihr benachbart 1909 erbaute Leichenhalle mit ihrem Mansarddach sowie die genannten Grabsteine gehören zur Sachgesamtheit des seine historische Entwicklung verdeutlichenden Friedhofs; ihr kommt eine hohe orts-, bau-, religions- und sepulkralgeschichtliche, künstlerische und auch wissenschaftliche Bedeutung zu.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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