(14) Grabmale von Kriegsopfern
(10) Grabmal Rausch
(11) Grabmal Münch
(12) Grabmal Schlörb
(13) Grabmal Schönfeld
(16) Grabmal Römer
(17) Grabmal Weber
(18) Grabmal Straub
(15) Grabmal Wagner
Grabmal BaaderF
Grabmal Cellarius
Grabmal Kromm
Friedhof, oberes Portal
Grabmal Briebleb
Grabmal Kühn
Anonymes Grabmal
Grabmal Kromm und Pöscher
(8) Grabmale Römer und Lehning
(9) Grabmal Meisinger
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Vogelsbergkreis
Schotten
  • Zum Alten Feld 2
Friedhof
Flur: 4
Flurstück: 181/8

Der Schottener Friedhof ist zu Anfang des 19. Jahrhunderts von der heutigen Vogelsbergstraße (im Bereich Nr. 158) nach Osten über die Nidda zum Alten Feld verlegt worden. Großenteils aus der Entstehungszeit stammt die später erweiterte Einfassungsmauer zur Straße mit einem originalen und einem zweiten, jenem angepasst gestalteten Portal. Einige Grabmale aus dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert sind aus geschichtlichen, teilweise auch aus künstlerischen Gründen schützenswert. Von sieben ortsgeschichtlich bedeutsamen, an die Friedhofshalle versetzten Grabzeichen sind hervorzuheben: Ein schlichtes, in biedermeierlicher Tradition stehendes Kreuz für den Posthalter Theodor Cellarius, das als einzige Zier einen Stern an der Stelle des Kreuztitels aufweist. Das Grabzeichen für den "gewesenen Bürgermeister" H.W. Kromm, der 1879 verstarb, hat die seinerzeit beliebte und verbreitete Form einer aus Sandstein gearbeiteten "Felsengrotte", die mit spätromantischen Elementen wie Efeulaub und einem Blütenkranz versehen ist und eine marmorne Inschrifttafel umfasst. Klassizistischen Vorbildern verpflichtet ist die mit flachem Giebel abschließende Sandsteinstele für den Professor der Forstwissenschaft Gustav Baader (†1950) und seine Frau; auf den Beruf verweist ein Gebinde aus Eichenzweigen. Weitere zu schützende Grabmale sind zumeist an den Hauptwegen des Friedhofs zu finden: Die "RUHESTÄTTE DES GR. HESS. OBERPFARRERS FR. LUDW. BRIEGLEB", gestorben 1838, bezeichnet ein großes, für die Biedermeierzeit typisch schlichtes Gusseisenkreuz. Es steht in der Mitte des Friedhofs, ein Schriftzug auf der heute dem Betrachter zugewandten Rückseite wünscht SANFTE RUHE DEM VOLLENDETEN. Dem evangelischen Pfarrer und Dekan zu Schotten Johann Heinrich Kühn, geboren 1796, gestorben 1870, ist ein Kalksteinkreuz auf einem Muschelkalksockel gewidmet. Die Inschrift eines Grabzeichens, das zwischen zwei mächtige Lebensbäume eingezwängt ist, wurde unleserlich; sie ist in eine mit zwei Bogen abschließende Marmortafel eingearbeitet, die bündig in eine Stele aus rotem Sandstein eingesetzt ist. Bekrönt wird das zu Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Denkmal durch ein Marmorkreuz mit genasten Armen. Schlichte Marmorkreuze auf polierten Granitsockeln erinnern an Mitglieder der Familien Kromm und Pröscher. In prominenter Position am Hauptweg in unmittelbarer Nähe zum Portal wird die zeitlose Grabmalform von 1886 bis 1936 wiederholt. Wiederverwendet und sinnvoll ergänzt ist das Grabmal der Familien Römer und Lehning: jüngere spitzbogige Stelen mit Blendmaßwerk gruppieren sich um ein neugotisches Kreuz aus dem späten 19. Jahrhundert mit genasten Armen und sechsseitigem, mit Blendbogen versehenem Sockel. Das Grabmal Meisinger entstand 1907 in der zeittypischen Form eines hoch aufgesockelten Kreuzes aus schwarzem poliertem Stein. (10) Für Dr. phil. Georg Rausch, gestorben 1911, schuf nach der Signatur die Bildhauerwerkstatt Daniel Greiner, Jugenheim, eine klassische Ädikula aus Kalkstein mit glatten Säulen und blockhaftem Giebel. Das Material, die fein gearbeitete Inschrift und der darüber befindliche Kranz ordnen das Denkmal der auch von Darmstadt ausgehenden und von Greiner geförderten Grabmalreform zu. Es hat so eine besondere sepulkralgeschichtliche und künstlerische Bedeutung.(11) Das Grabmal für den Kirchenrat Emil Münch, Dekan und Erster Pfarrer in Schotten, und für seine Frau entstand 1913 nach der Signatur in der Darmstädter Hofbildhauerwerkstatt Scholl. Gearbeitet aus rotem Sandstein hat es die Form einer Stele, die geschweift abschließt und durch ein stämmiges Ankerkreuz bekrönt wird. Die seitlichen Kanten der Stele sind mit floralen Ornamenten geziert. Das Denkmal und die schön gearbeitete Inschrift zeigen dezenten Jugendstilduktus. (12) Zwei Sandsteinkreuze der Familie Schlörb, von denen das ältere an den 1916 in Flandern gefallenen Lehramtsassessor August Schörb erinnert, nehmen eine Grabstelle an der Friedhofsmauer ein. (13) Karl-Theobald Schönfeld, "Grossherzoglich Hessischer Geheimer Regierungsrat und langjähriger Kreisrat des Kreises Schotten, Ehrenbürger der Stadt Schotten", erhielt nach seinem Tod 1917 "von seinen dankbaren Verwandten" ein Grabmal in Form eines Granitfelsens, in den eine schwarze Inschrifttafel ein-gelassen ist. Die Tafel ist bezeichnet MEISKI SCHOTTEN. (14) Drei kleine Stelen, jeweils mit "Eisernen Kreuzen" und den Jahreszahlen 1914 und 1918 versehen, erinnern an drei Opfer des Ersten Weltkriegs. (15) Ein im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sehr verbreiteter Grabmaltyp war die einfache Ädikula, die die Inschriftfläche in Form eines Häuschens aus Pfosten und Giebel rahmte. Einziges auf dem Schottener Friedhof erhaltenes Beispiel ist das Grabmal Wagner aus 1924. (16) Den nördlichen Abschluss des Hauptquerwegs des Friedhofs bildet das Grab des Pfarrers Römer († 1925) und seiner Frau; kleine Stelen flankieren ein großes schlichtes Sandsteinkreuz. Auf dem Grab blieb ein ebenso einfaches Gusseisenkreuz aus dem 19. Jahrhundert erhalten. (17) Ruhestätte der Familie Weber-Konradsdorf: Architektonisch gegliederte Grabwand aus rötlichem porösem Stein. Über niedriger Sockelzone wird der Aufbau durch vier Pilaster unterteilt; der mittlere Bereich ist überhöht und schließt mit einem Gesims ab. Zier sind stilisierte Blumengehänge vor den Pilastern und erhabene "Eiserne Kreuze", die darauf hinweisen, dass das Grabmal zunächst den beiden Söhnen der Familie gewidmet war, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Als Inschriftflächen dienen rechteckige Bronzetafeln. Dr. Karl Weber († 1929), Staatsrat und Landesforstmeister, spielte in der Geschichte der Stadt unter anderem als Initiator der Forstschule und des Museums eine Rolle. (18) Das Grabmal des 1942 verstorbenen Unteroffiziers Georg Straub hat die traditionelle Form eines aufgesockelten Kreuzes aus schwarzem, poliertem Granit. Durch das am Kreuz eingetiefte "Eiserne Kreuz" und die Erläuterung "Gestorben für Gross Deutschland" erhält es eine orts- und sepulkralgeschichtliche Bedeutung. Die Friedhofsmauer mit den Portalen und die aufgeführten Grabzeichen sind aus geschichtlichen, teilweise auch aus künstlerischen Gründen zu schützen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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Jüdischer Friedhof
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