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Das zu den bedeutendsten Fachwerkkirchen der Region gehörende Gotteshaus wurde 1705 mit dem Aufsetzen des Turmhahns fertiggestellt. Eine erste Bauphase soll schon 1690 beendet gewesen sein: Die jetzt bestehende Jahreszahl 1690 über der Eingangstür ist nach einem angeblichen früheren Zustand nach 1996 erneuert worden. 1702 aber wurde Meister Hans Görgen, möglicherweise der Zimmermeister Hans Georg Haubruch aus Herbstein, für den Bau gedingt.
Die Kirche ist ein geosteter Saalbau über niedrigem Steinsockel. Sie hat einen dreiseitigen Schluss. West- und Südseite sind verschindelt, Chor und Nordwand zeigen das kräftige, zweigeschossig gezimmerte Fachwerkgefüge, das durch Mann-Figuren versteift wird. Das untere Geschoss ist deutlich höher als das obere, was in diesem Fall aber nicht mit den eingebauten Männeremporen im Einklang steht. Die nicht verschindelten Seiten haben hohe, spitzbogig abschließende Fenster, wobei die Bogen durch Kopfwinkelhölzer gebildet werden, die wie die der Mann-Figuren mit einem geschnitzten Akanthusmotiv verziert sind. Auch über dem Portal sitzen zwei solche Fenster, die hier durch eine architektonische Rahmung - Halbsäulen und waagerechte Verdachung - zusammengefasst werden. Besonders aufwendig ist das (1972 nach Resten rekonstruierte) Portal selbst gestaltet. Schlanke gedrehte Säulen mit korinthisierenden Kapitellen tragen ein verkröpftes Gebälk, dem ein gesprengter Schweifgiebel aufsitzt. In den Giebel ist ein gemalter Wappenschild der Freiherren Riedesel zu Eisenbach eingebracht. Über der Eingangsseite hat das Dach einen Krüppelwalm, hinter diesem sitzt ein schlanker, gestelzter Dachreiter mit doppelter Haube.
Im Innern der Kirche wird die imponierende Raumhöhe durch Emporen an der Süd- und der Westseite sowie im Chor unterteilt. Die Emporen werden von runden, marmorierten Stützen getragen und sind auf den Brüstungen mit Brustbildern Christi, der Apostel und Luthers beziehungsweise an der in den Chor eingebauten Orgelempore mit musizierenden Engeln sowie Assistenzfiguren für ein in der Mitte angebrachtes Kreuzigungsbild (ehemals für ein Kruzifix) bemalt. Der Orgel, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts durch Adam Eifert mit neugotischem Gehäuse erneuert wurde, ist der alte Prospekt mit Knorpelwerkrahmung vorgeblendet. Ihn bekrönen zwei Engel und der triumphierende Christus mit (fehlender) Kreuzfahne, auf einer Kugel stehend und den Teufel überwältigend. Der alte Prospekt scheint wie die Kanzel in den 1680er Jahren entstanden und später in die bestehende Kirche übertragen worden zu sein. Die Kanzel ist an der Nordwand zwischen Saal und Chor angebracht. Sie wird ausgezeichnet durch Holzskulpturen der vier Evangelisten in Muschelnischen zwischen Ecksäulen mit korinthisierenden Kapitellen. Die Bildwerke sollen in Engelrod entstanden sein. Der Schalldeckel trägt eine steil aufragende Volutenkrone im Knorpelstil, vor ihr ein einfaches Wappen der Riedesel, auf ihr Christus (oder Gottvater) mit der Weltkugel.
Der Kirchensaal ist flach gedeckt, ein Längsunterzug ruht auf einer Stütze über der Westempore (darüber der Dachreiter) und wird im Osten durch den breiten Chorbogen fixiert. Der Chorbogen hat als "Schlussstein" eine geschnitzte Maske (Moses?), die Zwickel waren ursprünglich mit Szenen aus Altem und Neuem Testament bemalt, diese sind rudimentär unter dem Anstrich erhalten. Der Chor ist aus Holz gewölbt, wobei ein gotisches Rippengewölbe mit ringförmigen Schlusssteinen nachgeahmt wird. Die Rippen gehen von säulen- beziehungsweise dienstartigen Wandvorlagen aus. Das Gewölbe setzt mit dem oberen Stockwerk der Außenkonstruktion der Kirche an.
Zur Ausstattung gehört der kelchförmige, achtseitige Taufstein aus dem Jahr 1633, bezeichnet WK (K. Wolff?), mit feinen, blendmaßwerkähnlichen Ornamenten unter zwei Inschriftbändern (Taufbefehl, Namen). Er ist aus rotem Sandstein gearbeitet.
An die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert eine von Otto Kienzle gemalte Tafel.
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