Grabsteine an der Südwand
Kanzel
Orgel
Taufstein
Grabmal Pfarrvikar Briehl
Evangelische Kirche, Innenraum nach Osten
Südportal
Westportal
Evangelische Kirche von Süden
Grundriss (1911)
Grabsteine an der Westwand
Kirchbergweg 3, evangelische Kirche von Südwesten
Evangelische Kirche, Innenraum nach Nordwesten
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Vogelsbergkreis
Schlitz
Queck
  • Kirchbergweg 3
  • Hersfelder Straße 28
Ev. Kirche, Grabsteine
Flur: 1
Flurstück: 20/2, 22/4

Die Kirche erhebt sich exponiert im Osten des Dorfs auf dem Kirchberg über einer Biegung der Hauptstraße. Es handelt sich um einen verputzten Rechteckbau, der sich einem älteren Chorturm westlich anschließt. Beide Bauabschnitte zeigen unregelmäßige Eckquaderungen. Der Turm entstand nach einer Datierung an seinem Ostfenster 1585; er hat kleine rechteckige Öffnungen und eine schöne verschieferte Zwiebelhaube aus dem Jahr 1756, gezimmert von Nikolaus Knob[e]lauch. Im Kern geht er vielleicht auf den Vorgängerbau aus dem späten 15. Jahrhundert zurück. Das große Schiff wurde 1727–28 auf Verfügung Graf Friedrich Wilhelms wohl nach einem Plan von Pfarrer Johannes Zschorn neu gebaut. Vorbild war die Kirche in Hutzdorf. Das Schiff hat ein hohes, im Westen gewalmtes Dach. Die Fassaden sind symmetrisch ausgeführt und haben Rundbogenfenster, die im Westen und im Norden wegen der Emporen im Inneren zweigeschossig angeordnet sind. In den Mittelachsen wurden im Westen und im Süden spätgotische Portale aus 1581 wiederverwendet, die Ähnlichkeiten mit Portalen der Vorder- und der Hinterburg in Schlitz aufweisen. Sie haben in den Schlusssteinen neue Datierungen; der südliche ist mit einer Inschrift ergänzt: "Dieses Gottes Haus ist aus seinen mitteln auffgeführet v[nd] erweuttert ANNO 1727". Hoch über den Portalen sitzen kleine ovale Fenster, im Süden zusätzlich eine leere Kartusche. Oberhalb des Portals der Nordseite ist außerdem der heute vermauerte, ehemals über Außentreppen erreichbare Emporenzugang erkennbar. Das Innere öffnet sich als weiter, flach gedeckter Saal, von dem der schmale Chor durch einen hohen Triumphbogen mit gefasten Kanten und Kämpfern geschieden wird. Der Chorraum hat eine flache Decke; die geringere Mauerstärke unterhalb des Südfensters lässt hier einen ehemaligen Eingang vermuten, daneben ist eine spitzbogige Nische freigelegt. Die Rechteckfenster des Chors haben jüngere farbige Verglasungen, nach Osten sind Christussymbole dargestellt, im Süden das Pfingstwunder. Der Kirchensaal wird an der Nord- und der Westseite durch Emporen gegliedert. Sie stehen über kräftigen Holzstützen mit verzierten Bügen, datiert 1727, sind insgesamt aber verändert und teilweise ergänzt. Die sparsamen floralen Brüstungsmalereien, wohl aus 1813, sind 1971 freigelegt und erneuert worden. Auf der Empore im Westen ist die Orgel platziert. Ihr barockes Gehäuse stammt aus Gelnhaar/Ortenberg. Auch die rechts neben dem Chorbogen angebrachte Kanzel ist transloziert und überarbeitet. Sie war 1634 für Bönstadt/Niddatal geschaffen worden und weist außer dorischen Ecksäulen feine Intarsien auf. Der Schalldeckel hat als Umschrift den lateinischen Text aus Psalm 51, V. 15. Als ursprünglich zur Quecker Kirche gehörende Ausstattung ist der spätgotische Taufstein, datiert 1520, zu nennen. Er hat die Form eines Kelchs und ist von Maßwerk bildenden Stäben überzogen. Oberhalb der Datierung ist ein Steinmetzzeichen zu erkennen; im Gegensatz zu vergleichbaren Exemplaren der Umgebung (Angersbach, Meiches, Schlitz u.a.) fehlen jedoch Wappen und weitere Darstellungen. Weiterhin blieben außer dem jüngeren großen Altarkruzifix zwei barocke Tafelbilder erhalten, von denen das ältere eine Pfarrerfamilie vor dem Gekreuzigten betend darstellt. Zwei fliegende Putten flankieren das vor dunklen Wolken aufragende Kreuz. Das zweite zeigt die mit Christus in symmetrischer Anordnung zum letzten Abendmahl versammelten Jünger. Auf dem Kirchhof blieb eine Anzahl von Grabsteinen erhalten. In die Kirchenmauer rechts des Westportals eingesetzt sind das Epitaph für die "Sechswöchnerin Anna Elisabeth Zschornin von Helmstedt im Braunschweiger Land", 1707 verstorbene erste Frau des Pfarrers Zschorn. Seine Gestaltung weist noch Elemente des Knorpelstils auf; sie zeigt oben zwei die Krone des Lebens haltende Engel, die Inschrift wird von Palmzweigen gerahmt, die sich unten unterhalb eines Totenschädels kreuzen. Das Epitaph für "FRAU EUA ZSCHORNIN GEBOHRNE KLEIWEISSIN MATTHAS ZSCHORNS WEILAND EINWOHNERS ZU GROBELN IN DER LAUSNIZ WITBE", Mutter des Pfarrers Zschorn, gestorben 1698. Die Grabschrift wird hier eingefasst durch Palmwedel, die von einem Totenschädel ausgehen und deren Spitzen sich unterhalb eines Engelskopfes kreuzen. Der Stein hat nach älterer Tradition eine erhabene Rahmenleiste mit einer Inschrift (Psalm 90, V. 10). (3, 4, 5) Ähnlich gestaltet, aber kleiner sind drei Grabsteine für Kinder des Pfarrers, die zwischen 1699 und 1708 starben.(6, 7) Vor der Südfassade der Kirche sind zwei Stelenrudimente aufgestellt, die fein gerahmte Inschriftkartuschen aufweisen. Sie entstanden in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben dem Südportal eingemauert ist eine Stele mit reicher Rahmung im Knorpelstil, entstanden für den Pfarrer Wolfgang Ebert nach 1699. Frei steht das klassizistische Grabmal für den 1838 verstorbenen Pfarrvikar Karl Briehl; es hat die Form einer gebrochenen Säule.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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