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Am östlichen Rand des Dorfkerns befindet sich der etwa kreisförmig ummauerte ehemalige Wehrfriedhof. Seine Entstehungszeit ist unbekannt. Das zum Dorf hin gerichtete rundbogige Portal trägt auf dem Schlussstein die Jahreszahl 1588; es zeichnet sich außerdem in der Fase des Bogens durch einen feinen Fries aus Diamanten und Kreisen mit kleinen figürlichen Darstellungen und Voluten aus. Die Mauer, die noch eine Schießscharte aufweist, war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts höher. Nach außen schließt sich ihr im Nordosten das Rudiment eines kleinen Rundbaus an, der als Knochenturm bezeichnet wird und demnach auch die Funktion eines Beinhauses gehabt haben könnte. Er besitzt jedoch keine Öffnung zum Friedhof, auf dem erst nach dem Dreißigjährigen Krieg ein Kirchenneubau entstand. Von älteren Bestattungen blieben acht Grabsteine aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Sechs davon haben die Form mehr oder weniger mit Ornamenten versehener Stelen, von denen zwei durch ihr Alter (entstanden 1634 und 1681) bemerkenswert sind. Ein jüngeres Grabzeichen hebt sich durch seine Gestaltung hervor: Die hochovale Inschriftfläche wird von vollplastischen Säulen mit reichen Kapitellen flankiert. Schließlich ist in den östlichen Mauerabschnitt eine Tafel aus dem 19. Jahrhundert eingefügt. Seitlich vor der Kirche wurde 1921 das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet. Es hat die Form eines vierseitigen Pfeilers aus rotem Sandstein, der auf der Vorderseite in vertiefter Kreisfläche ein "Eisernes Kreuz" zeigt und an den Seiten mit Reliefs von Eichen- und Lorbeerkränzen verziert ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal 1957 durch vier hochrechteckige Stelen ergänzt. 1648 entstand auf dem Friedhof ein Kirchenbau, nachdem das ältere Landenhäuser Gotteshaus im oberen Dorfbereich (nahe Mittelgasse 9) dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer gefallen war. Schon 1748 ist dann wieder ein Neubau in Angriff genommen worden. Baumeister war Johannes Schweickart aus Fulda. Der von ihm errichtete Bau, eine geostete Saalkirche mit dreiseitigem Schluss, ist verputzt; steinsichtig blieben Sockel und Kranzgesims sowie Ecklisenen, die mit Sockel und steinernem Kranzgesims verkröpft sind. Das Gotteshaus öffnen allseitig hohe Stichbogenfenster mit geohrten Gewänden sowie zwei Portale. Das westliche ist besonders aufwendig behandelt und wird verdacht durch einen gesprengten Segmentgiebel, in den das Wappen der Riedesel, Freiherren zu Eisenbach, eingesetzt ist. Wie alle Steinmetzarbeiten an der Kirche ist es von gediegener Qualität. Im Osten trägt das Dach, statisch unterstützt durch den im Inneren der Kirche errichteten Chorbogen, einen verschieferten vierseitigen Dachreiter, der mit einer gestaffelten achteckigen Zwiebelhaube mit Laterne abschließt. Er gleicht dem der wenig älteren Kirche von Grebenau. Der hohe Innenraum hat eine flache Voutendecke. Der Innenausbau ist zum großen Teil ein Werk des Zimmermeisters Valentin Leinberger aus Wallenrod. Emporen über hohen, schlanken, blau marmorierten Holzsäulen gliedern das Schiff an West- und Nordseite sowie den kurzen, durch einen hohen und breiten gemauerten Triumphbogen abgetrennten Chor. An der Südseite des Bogens ist die reiche Kanzel angebracht. Sie zeigt zwischen korinthisierenden Säulchen Muschelnischen, in die Holzstatuen der vier Evangelisten gestellt sind. Den Schalldeckel schließt eine akanthusbesetzte Volutenkrone, auf der Christus als Guter Hirte mit enormem Strahlenkranz aufgestellt ist. Die Farbgebung der Kanzel ist grundsätzlich blau, Gesimse und Bildwerke sind bunt hervorgehoben, pflanzliche Ornamentik ist vergoldet. An den Emporenbrüstungen finden sich gemalte Bilder mit Szenen aus dem Neuen Testament von der Verkündigung bis Pfingsten, von der Thematik her bemerkenswert sind unter anderem Darstellungen der Totenauferstehung beziehungsweise des Jüngsten Gerichts, der Versuchung Christi (nach Matthäus 17, 1-9) und König Davids mit der Harfe (vor der Orgel). Die Bilder waren von 1872/84/85 bis 1948 braun überstrichen. Sie stammen aus der gleichen Hand wie ähnliche am hölzernen Altartisch und ein großes Tafelbild mit der Kreuzigung, gestiftet nach der Erbauung der Kirche 1753. Bilder an den Gestühlsbrüstungen, die den Chorbereich einfassen, sind in Blautönen gehalten und stellen Landschaften und teils ruinöse Architekturen dar. Sie dürften vom gleichen Maler wie die anderen Bilder gefertigt sein, wurden aber 1966 teilweise stark überarbeitet. Diese Malereien ähneln denen in der Angersbacher Kirche, die 1786 von Johann Friedrich Hoffmann geschaffen wurden (vgl. auch Burkhards und Grebenau). Von einer Ausmalung des Kircheninnern 1948 blieb ein Deckenbild mit dem auferstandenen Christus. Der Orgelprospekt stammt wie ein großer hölzerner Taufengel aus der Bauzeit, der Taufstein in schmaler Kelchform mit Akanthusornamentik ist mit 1661 datiert. Erhalten blieb eine Patronatsloge gegenüber der Kanzel. Der Kruzifixus auf dem Altar ist aus dem Kunsthandel erworben, gehört noch dem 16. Jahrhundert an und stammt angeblich aus Franken. In der Kirche finden sich weiterhin zwei anspruchvolle barocke Stelen und eine historisierende Sandsteintafel für einen Gefallenen aus dem Krieg 1870/71.
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