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Die Kirche steht am südwestlichen und unteren Rand des Dorfs auf einem Hügel, der nach Süden zur Straße hin durch vier nebeneinander gereihte Anwesen abgegrenzt wird. Die Fläche um die Kirche lässt sich auf der Haas‘schen Karte von 1788 als ummauerter Friedhof erkennen. Das Gotteshaus wurde 1722 als ein nach Osten gerichteter Massivbau mit dreiseitigem Schluss errichtet. Nach einem Brand 1881 sind offensichtlich Veränderungen und Ergänzungen vorgenommen worden. So wurden Decke und Dach des Kirchenraums neu errichtet. Ein ehemaliger Türsturz mit der Datierung 1722 und dem hessischen Löwen (hier Kreuz und Fahne tragend!) ist hoch in der Südwand eingemauert. Nach dem Brand wurde an der Nordseite ein schlanker Turm angefügt, er hat eine verschieferte Glockenstube aus Holz und einen gedrungenen Spitzhelm.
Das Äußere der Kirche ist zumeist verputzt und zeigt Eckquaderungen und Gewände aus Sandstein. Auffällig große Rechteckfenster mit wabenförmig gegliederter Bleiverglasung öffnen alle Seiten außer der schindelverkleideten Westwand. (Die Fensterlaibungen innen sind segmentbogig). In die Ostseite des Turms ist ein skulptierter Stein mit zwei Engeln und einer emblematischen Darstellung – Feuerschutz? – und der wohl nachträglichen Datierung 1881 eingesetzt. Die Südseite ist als Schaufront symmetrisch ausgebildet und hat einen mittleren Eingang mit fein profiliertem Gewände. Das Walmdach ist schiefergedeckt. An der Nordseite stehen drei nachbaro-cke Grabsteine von ortsgeschichtlicher Bedeutung. Gut gearbeitet ist die Stele der "Anna Maria Johann Baltzer Appels Eheweib von Hartmannshain", †1798. Im in Voluten auslaufenden Abschlussbogen sind zwei Engel mit der Krone des Lebens und einer Kartusche mit den Initialen der Verstorbenen dargestellt. Der Stein stammt wie wohl auch die beiden anderen aus der gleichen Werkstatt wie das Epitaph für Pfarrer Steinberger im Inneren der Kirche. Herkunftsangaben weisen nach, dass die Filialdörfer Hartmannshain und Sichenhausen ihre Toten noch im 18. Jahrhundert hier begruben. Die Ausstattung der Kirche wurde 1881 erneuert und recht vornehm in einem Stil ausgeführt, der klassizistische und barocke Elemente aufnimmt. In konstruktiver Hinsicht zeigen sich Ein-flüsse des zeitgenössischen "technischen" Fachwerks. Die gleichsam dreischiffige Raumgliederung erfolgt durch übereinandergestellte schlanke vierseitige Stützen mit feinen dorischen Kapitellen. Sie tragen die dreiseitige Empore und die flache Decke darüber. Über dem "Mittelschiff" wölbt sich eine mit Sternen bemalte Brettertonne, die im Osten in Form einer dreiteiligen Halbkuppel über dem zwischen zwei Stützen eingespannten Kanzelaltar abschließt. Im Westen führen symmetrisch angeordnete Treppen auf die Empore, auf der hier die große Orgel mit ihrem in zurückhaltenden Renaissanceformen gehaltenem Prospekt ihren Platz hat. Die farbliche Fassung des Innenraums beschränkt sich wesentlich auf Grau-töne, die Stützen sind marmoriert, ihre Kapitelle rosa abgesetzt. Die Emporenbrüstungen sind mit den Seligpreisungen beschrieben, gerahmt von Füllhörnern mit Blumen. In der Kirche steht das Epitaph für den Pfarrer Johann Wilhelm Steinberger (†1768) in Stelenform mit ausführlicher Lebensbeschreibung und der Darstellung zweier Putten, die einen Kelch halten.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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