Hanauer Landstraße 2
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Main-Kinzig-Kreis
Gelnhausen
Meerholz
  • Hanauer Landstraße 2
  • Schloßgarten
  • Liebloser Straße 2
  • Hindenburgallee
  • Hanauer Landstraße
Sachgesamtheit Schloss mit Park, Kirche und Mausoleum
Flur: 11, 15
Flurstück: 13, 2/1, 2/10, 2/11, 2/9, 4/4, 4/5, 57/2, 6, 72/2, 73/5, 33

Schloss:

Durch Graf Albrecht von Ysenburg-Büdingen 1555-64 an der Stelles des vor 1173 gegründeten Prämonstratenster-Chorfrauenstifts unter Verwendung alter Bausubstanz begonnene und nach seinem Tod von seinem Bruder Wolfgang 1577 vollendete vierseitige Schlossanlage in Formen der Renaissance. Baumeister war Wilhelm Linhard. Der östliche Hof mit zwei Treppentürmen und Portalen um 1564 entspricht in seiner Lage der ehemaligen mittelalterlichen Klausuranlage. Nach 1687 U-förmige Erweiterung der geschlossenen Anlage nach Westen unter Graf Georg Albrecht. Nach 1850 neuer Abschluss des Hofes mit eingeschossigen Wirtschaftsbauten in Formen der Neogotik durch Graf Carl, im Staffelgiebel über dem Torbogen Allianzwappen Ysenburg-Castell. Nach seinem Tod ließ sein Sohn Graf Gustav mit seiner kunstfreudigen Gattin Gräfin Thekla in den Jahren 1900-09 größere Umbauten in historistischer Stilvielfalt durch den königlichern Stiftsbaumeister Henfling aus Aschaffenburg ausführen. Der westliche Hof wurde historisierend in Formen der Neorenaissance umgestaltet. An der Nordseite ließ Gräfin Thekla den viergeschossigen "Großen Turm" mit geschweifter Haube, Laterne und Wichhäusern 1900/01 errichten. Mit seinen 37 m Höhe überragt er den alten Schloss- und Kirchturm um 6,50 m. Im Park enstand der spätklassizistische Neubau von Ost- und Südflügel mit Gartensaal, großer Veranda und Freitreppe zum Park.

Im Innern haben sich Reste der Ausstattung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit barockisierendem Treppenhaus, hölzerner Kassettenvertäfelung und Stuck erhalten.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges Alten- und Pflegeheim der Stadt Frankfurt.

An der Südseite des Ostflügels die im 16. Jahrhundert zur evangelischen Kirche umgebaute ehemalige Klosterkirche. Vermutlich seit Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche als Pfarrkirche für die Gemeinde geöffnet. Schlichter, barocker, im Kern gotischer Bau mit dreiseitigem Chorschluss. Auf der Südseite mächtiger Turm auf quadratischem Grundriss mit Eckquaderung und Balustrade in spätgotischem Maßwerk, nach 1566 entstanden, Türmerstuben und schlanker Turmaufsatz mit gestufter Welscher Haube und Schallarkaden barock.

Gräfin Maria Charlotta, die als Vormund ihrer Kinder von 1673 bis 1687 die Regierungsgeschäfte führte, ließ die Kirche 1684 in ihrer heutigen Form grundlegend umgestalten.

Innenraum der Kirche mit Muldengewölbe und schlichtem Deckenspiegel (1906), auf drei Seiten umlaufend eine zweigeschossige, farbig gefasste Empore auf Balusterstützen, die vegetabile Dekoration der Kopfbänder und die Brandmalerei in den Brüstungsfeldern von 1906, Treppengeländer und Bank der Kirchenältesten 1900 von Fritz Maldfeld. Die ehemaligen Fürstenlogen sind durch gedrehte Dreiviertelsäulen hervorgehoben, Altar mit neobarocker, aufwändiger Kanzelwand nach Plänen des Frankfurter Architekten Mandel von 1906, in den Nischen Schnitzfiguren von Luther und Calvin, darunter Reliefs mit Szenen aus demneuen Testament - Taufe im Jordan und Pfingstwunder - von dem Meerholzer Künstler Fritz Maldfeld. Die schlichte vorherige Kanzel von 1684 wurde in der neuen Dankeskirche in Haitz eingebaut. Das Kruzifix in Lindenholz auf dem Altar von Moritz Faust, 1951. In der Chorwand Buntglasfenster in Vierpassform, Verglasung gemeinsam mit den seitlich in die Fenster eingesetzten Medaillons 1890. Hinter der Herrschaftsloge Buntglasfenster mit den Wappen der eingeheirateten Frauen von 1906. Opferstock von 1684.

In die Wände der Kirche sind innen uns außen insgesamt 20 hochrechteckige Grabplatten in Sandstein zwischen 1600 und 1802 eingelassen, die meisten in barocken Formen mit Wappen, Putti und Rankenwerk verziert. Die Grabplatten lagen ursprünglich auf dem Boden unter dem Dielenbelag der Kirche, anlässlich der Renovierung 1906 ließ Graf Gustav Abgüsse für die Gräber anfertigen und die Originale an den Wänden befestigen. Im Treppenbereich eine spätgotische figürliche Tumbaplatte einer Ester Regina von 1600, in den Ecken Wappen mit Helmzier und umlaufendes Schriftband, in der oberen Hälfte stark abgewittert.

In chronologiser Reihenfolge die Namen der verstorbenen Mitglieder das Hauses Ysenburg, zum großen Teil Kinder, regierende Grafen fett gedruckt:

1. Graf Heinrich ?? (1537-1601)

2. Ester Regina (- 1600)

3. Gräfin Maria Charlotta geb. Gf. zu Erbach (1631 - 1693)

4. Graf Johann Ernst (1601 - 1695)

5. Graf Georg Albrecht (1664 - 1724)

6. Graf Ernst Wilhelm (1701 - 1702)

7. Graf Georg Albrecht (1664 - 1724)

8. Graf Georg Ludwig Wilhelm (1725 - 1726)

9. Gräfin Christine Henriette Amalie (1726 - 1727)

10. Graf Friedrich Carl (1727 - 1728)

11. Gräfin Charlotte Luise Eleonore (1730 - 1731)

12. Gräfin Amalie Henriette geb. Gf. zu Sayn - Wittgenstein (1664 - 1733)

13. Gräfin Sophie Christiane Luise (1740 - 1740)

14. Graf Georg August ernst (1741 - 1742)

15. Graf Johann Ludwig Moritz ( 1744 - 1746)

16. Graf Christian Carl Ernst (1746 - 1747)

17. Graf Wilhelm Christian (1738 - 1758)

18. Gräfin Eleonore Juliane Friederike geb. Gf. zu Solms - Assenheim (1703 - 1762)

19. Graf Carl Friedrich ( 1700 - 1774)

20. Gräfin Caroline Christiane Louise, geb. Wild- und Rheingräfin zu Salm - Grumbach (1734 - 1791)

21. Graf Johann Friedrich Wilhelm (1729 - 1802)

Die folgende Generation der Ysenburg-Meerholzer Grafen wurde im Schlosspark bestattet. Auf einem heute baumbestandenen Hügel nordwestlich der Schlossanlage das klassizistische Mausoleum von 1818 für den Grafen Karl Wilhelm Ludwig zu Ysenburg und seiner drei verstorbenen Söhne Georg, Ludwig und Wilhelm in Form eines kleinen dorischen Tempels mit geschlossenen Seitenwänden aus großen Sandsteinquadern auf einem mehrstufigen Sockel mit Eckpodesten, ehemals mit eisernen Ketten verbunden. Die Fassade mit Palmettenfries aus Terrakotta, Zahnschnittleiste, Guttae, Tympanon und Akroterien, im Giebelfeld girlandengeschmückte, gekreuzte Stäbe und die Initialen der drei früh verstorbenen Söhne, GLW. Kleiner Portikus mit kannelierten Säulen, am Architrav die eingravierte Jahreszahl MDCCCXVIII, Triglyphen und Metopen. Originale, zweiflüglige Eingangstür mit zehn Kassetten, dekoriert mit sechszipfligen, sternförmigen Beschlägen, von denen die beiden oberen erhalten und die restlichen als Schattenriss erkennbar sind. Über Metallgitter in den beiden obersten Kassetten wird das Mausoleum belüftet.

Im Innern befindet sich der Sandsteinsarkophag des Grafen Karl Wilhelm zuYsenburg -Meerholz.

Das Kleinod des Klassizismus bezieht seinen hohen Wert aus dem originalem Erhaltungszustand, der jedoch durch mangelnden Unterhalt höchst gefährdet ist.

Die nachfolgenden Generationen der Grafen zu Ysenburg - Meerholz wurden in der Ysenburger Grablege auf dem öffentlichen Friedhof bestattet.

Das Schloss wird auf drei Seiten von dem Schlosspark umgeben, der sich vom Schießhaus hangabwärts bis ins Kinzigtal erstreckt. Noch vor den Umbauten am Schloss ließ Graf Carl bereits 1834 den Schlosspark in Form eines Englischen Gartens von dem aus Hannover stammenden Gartenbauarchitekten Engelbrecht anlegen. Dieser teilte das abfallende Gelände in drei Bereiche auf, in den Oberen und den Unteren Garten sowie den Wirtschaftsgarten. Neben dem gewundenen Wegesystem und dem alten Baumbestand prägt ein großer Weiher den Park. Im oberen Teil um das Schloss wurden exotische Bäume wie Mammutbaum u. ä. angepflanzt, der tiefer gelegene Teil mit seinem großen Teich soll eine typische Auenlandschaft nachbilden. Durch den Bau der Eisenbahn wurde der Park durchschnitten.

Der am Schloss verbliebene Park wird zum Teil noch von der originalen hohen Sandsteinmauer eingefasst, die im 19. Jahrhundert neu gestalteten Bereiche an der Hanauer Landstraße von einem Eisenzaun auf einer halbhohen Sandsteinmauer.

Von der Schlosszufahrt in Meerholz bis zur Bahnhofstraße in Hailer prägt eine Allee aus Linden, die einstige Hindenburg-Allee, streckenweise durch Platanen ersetzt, das Ortsbild. Zum Schießhaus führte ebenfalls eine Allee, die heute nicht mehr nachvollziehbar ist.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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