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Die jüdische Bevölkerung hielt seit 1690 Gottesdienste in Privathäusern ab. Mitte des 18. Jahrhunderts kaufte sie ein Nebengebäude des Schlosses, das zugleich als Synagoge, Schule und Lehrerwohnung diente, bis sie 1830 ein Haus am Bach als Schulgebäude kaufte. 1878 regte der Kreisvorsteher der Gemeinde den Neubau einer Synagoge an. Trotz Widerstands aus der älteren Generation, die das geplante Bauwerk für teuren Luxus hielt, wurde ein Baufonds angelegt. Da die ansässigen elf jüdischen Familien mit etwa 60 Personen die projektierten Kosten von 10.000,- Mark nicht aufbringen konnten, wurde mit Genehmigung der preußischen Regierung eine Hauskollekte in den jüdischen Familien von Hessen-Nassau abgehalten, die insgesamt 2.663 Mark erbrachte. 1894 wurde der Bauantrag eingereicht, 1895 konnte der Neubau eingeweiht werden. Zum großen Ärger der jüdischen Gemeinde erschien der als Gast geladene Landrat nicht zur Einweihung.
1910 wurde östlich an die Synagoge das jüdische Gemeindehaus mit Schule, Lehrerwohnung und Bad angebaut.
Die Synagoge wurde noch wenige Monate vor der Reichspogromnacht 1938 vom letzten Gemeindevorstandsmitglied für 8000,- RM verkauft, 5000,- RM wurden unter die Gemeindemitglieder verteilt, der Rest an die Gemeinde Hanau mit der Auflage gegeben, den jüdischen Friedhof in Aufenau zu pflegen. Die Kultgegenstände wurden nach Hanau und Frankfurt gebracht, der Thoraschrein und das Betpult auf dem Friedhof vergraben. Der Käufer nutzte die Schule als Wohnhaus und Bäckerei. In den 1950er Jahren kaufte die Raiffeisengenossenschaft die beiden Häuser. Das Gemeindehaus ließ sie abreißen und errichtete hier ein neues Bankgebäude, die Synagoge wurde als Lager genutzt. 1981 wurde das Lager geschlossen und die Synagoge 1983 mit der Bank vereinigt. Im Rahmen dieses Zusammenschlusses wurde der Bau gravierend verändert, im Wesentlichen blieb nur noch die südwestliche Giebelwand mit dem alten Portikus erhalten.
Ursprünglich vierachsiger Putzbau mit Sandsteinelementen, hohen Rundbogenfenstern, Stufengiebel und risalitartiger Eingangszone, die in einem kleinen Glockenstühlchen endete. Eine Platte mit der hebräischen Inschrift "Gebetshaus Israels" über dem Portal bezeugte als einziges Indiz die Nutzung des äußerlich stark an christlichen Kirchenbauten orientierten Gebäudes als Synagoge. Beim Umbau im Jahr 1983 erhielt der Saal u.a. eine Zwischendecke und entsprechend wurden die Fensterachsen durch jeweils zwei Fenster unterteilt. Zusätzlich wurde das äußere Erscheinungsbild völlig durch die beiden zwerchhausartigen Giebel an den Traufseiten verändert, ein typisches Stilelement der 1980er Jahre. Vom ursprünglichen Bau sind imWesentlichen nur noch die südwestliche Giebelwand mit dem vermauerten Portikus und der hebräischen Inschrift erhalten. Nur diese Sachteile sind heute noch von denkmalpflegerischem Interesse.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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