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Nachdem die benachbarten Orte bereits lange an das Eisenbahnnetz angeschlossen waren, wurde 1900 endlich die Orber Kleinbahn AG. gegründet. Eigentümer waren zu je 1/3 Orb, Gelnhausen und Preußen. Orb stellte kostenlos den Grund und Boden für die Anlage zur Verfügung. Die Planung und Durchführung unterstand dem Ingenieur Hermann Christner, Köln, die Fa. August Schneeweiss aus Bad Orb/Gelnhausen erstellte den Bahnhof und den Lokschuppen.
Die Kleinbahnstrecke Wächtersbach- Orb nahm im Mai 1901 ihren Betrieb auf. 1913 wurde die Strecke für Truppentransporte zum Truppenübungsplatz Wegscheide bis zum heutigen Festplatz erweitert. Von dort beförderte eine Standseilbahn die Fahrgäste bis zur Wegscheide und eine Schmalspurbahn weiter nach Lettgenbrunn. (Die Trasse heutige Straße nach Villbach.) Seit 1917 wurde in Orb ein neues Empfangsgebäude für die Kleinbahn geplant. Zum 25-jährigen Jubiläum wurde das schlichte alte Empfangsgebäude abgerissen und ein neuer, der Kurstadt angemessener Bahnhof errichtet. Nördlich der Altstadt entstand um eine großzügige Grünanlage gruppiert die städtebaulich wirkungsvolle Bahnhofsanlage aus Empfangsgebäude, einer offenen Arkade als Verbindungsglied und den rechtwinklig anschließenden Wohnhäusern für Bahnbeamte.
Das repräsentative Bahnhofsgebäude wurde 1926 vermutlich nach einem Entwurf von Kreisbaumeister Eduard Goepfert in traditionellen Formen mit expressionistischen Stilelementen errichtet. Achsensymmetrisch angelegter, zweigeschossiger Sandsteinbau auf U-förmigem Grundriß mit zentral angeordnetem, markantem Uhrtürmchen und Gaupen auf dem ausschwingenden Walmdach. Zentrale Empfangshalle, durch hohe Rundbogenfenster und vorgelagerten Zugang betont. Die expressionistisch gestalteten Fenster der Halle und die hohen Kreuzstockfenster im Erdgeschoss zählen ebenso wie die zweiflügeligen Fenster mit Sprosseneinteilung und Klappläden im Obergeschoss noch zum Originalbestand. Seitlicher Zugang zum Empfangsgebäude mit hoher Arkatur monumentalisiert, zu den Gleisen wurde ein eingeschossiger Terrassenvorbau zwischen die beiden Eckrisalite gespannt. Im Inneren ist die originale Ausstattung u.a. mit Drehzylindern für die Fahrpläne und farbenprächtige Wandgemälde des Karlsruher Malers Hans Brasch mit lokalen Themen in realistischer Darstellung: Bauern, Jäger, Badende und Jugendgruppen des Kinderdorfes Wegscheide. Neben der Empfangshalle der Wartesaal 1. Klasse, elegant ausgestattet mit Holzvertäfelung und Stuck. An der Westseite mit einem später angebauten, halbrundem Vorbau verbindet eine offenen Halle das Bahnhofsgebäude mit dem annähernd bauzeitgleichen Wohnkomplex für Bahnbedienstete an der Burgstraße. Ein außergewöhnlich künstlerisch gestalteter Bahnhof des Expressionismus, der erfreulicherweise nahezu unverändert erhalten blieb.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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