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Bereits im Mittelalter lebten in Orb Juden, die vermutlich während der Judenprogrome im Zusammenhang mit der Pestepidemie 1348/49 ermordet wurden. Seit 1423 werden wieder kontinuierlich jüdische Familien in Orb genannt. 1801 leben 8, 1817 14 Familien in Orb. Mit etwa 80 Personen blieb der Anteil jüdischer Bewohner bis ins 20. Jahrhundert konstant. Die Familien lebten überwiegend vom Textil- und Eisenhandel. 1904 wurden aus den nur 16 jüdischen Familien 3 Männer in den Gemeinderat gewählt. Nach 1933 wanderten die meisten Familien aus, bis 1938 gab es noch 20 Juden in Bad Orb. Spätestens Ende des 18. Jahrhunderts dürfte zumindest ein Betsaal in Orb bestanden haben. Seit 1850 plante die jüdische Gemeinde den Neubau einer Synagoge. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation durfte sie 1851 eine von der bayerischen Regierung genehmigte Kollekte in allen jüdischen Gemeinden im ganzen Königreich durchführen, die 184 Gulden erbrachte. Zusammen mit ihren Ersparnissen konnte die Gemeinde daraufhin von dem Schmiedemeister Johann Adam Schreiber die Häuser Nr. 146 und 147 am Solplatz für 400 Gulden kaufen. Es handelte sich bei den beiden Häusern um zweigeschossige Sandsteinbauten mit Satteldächern. Die nebeneinander liegenden Eingänge sind im bayerischen Katasterplan von 1843 gut erkennbar. Die unterschiedlichen Mauerstärken im Obergeschoss sind aus den Bestandsaufnahmen von 1938 ersichtlich, Haus Nr. 146 hat Außenmauern von 60 cm, Haus Nr. 147 nur von 45–55 cm. Stärke, vermutlich handelte es sich um den Wohn- und den Werkstattbau der Schmiede. Nach langwierigen Umbauten wurde die Synagoge 1870 oder 1871 geweiht. Außer dem bis ins Dach reichenden Betsaal befand sich im Erdgeschoss ein Schulraum, eine Treppe führte zur Frauenempore und der Lehrerwohnung im Obergeschoss. Im Keller befand sich das rituelle Bad. 1920 wurde die Synagoge im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Jubiläum grundlegend renoviert. 1938 stand die Gemeinde vor ihrer Auflösung. Im August 1938 wurde daher das Gebäude für 6.000 RM verkauft und von den Käufern noch in demselben Jahr durch den Stadtbaumeister Heinrich Wolf zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut. Im Rahmen des Umbaus wurde der Baubestand zeichnerisch aufgenommen. Massiver, zweigeschossiger Putzbau mit Zwerchhaus und Walmdach traufständig zum Solplatz, die vier Fensterachsen in Sandsteingewänden, in der östlichen Giebelwand zum Nachbarhaus sind die Gewände der teilweise zugesetzten, durch beide Geschosse reichenden Fenster des Betsaals erkennbar. Im Keller Reste der ehemaligen Mikwe.
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