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Teil der Gesamtanlage:
Alter Ortskern mit Erweiterungen des 19. Jahrhunderts
Auf kleinem umfriedeten Kirchhof einschiffige, dreijochige Saalkirche mit Rippengewölbe und Chor mit Dreiachtelschluss unter steilem Satteldach mit Dachreiter.
Aus der ersten Bauphase um 1460 der spätgotische Chor mit Rippengewölbe, wappengeschmückten Konsolsteinen (Isenburg-Wächtersbach, Trimberg u.a.), Maßwerkfenstern und seitlicher Sakramentsnische erhalten. 1656 wurde das im Dreißigjährigen Krieg wohl teilweise zerstörte Schiff nur notdürftig wieder hergestellt. 1864/65 erfolgte der teilweise Neubau des inzwischen baufälligen Schiffes und die neugotische Überformung der ganzen Kirche nach Plänen von Gottfried Gottlob Ungewitter (1820-1864), Baumeister und Lehrer an der höheren Gewerbeschule in Kassel. Ungewitter, Anhänger der lutherischen Erweckungsbewegung in Kurhessen und vehementer Vertreter der Neugotik, gab dem kleinen Kirchenbau seine unverwechselbare Handschrift. Von weither prägt der Dachreiter mit spitzem Krüppelwalmdach und weich ausschwingender Verbretterung der Dachkanten das Ortsbild. Diese kleinen Hauben finden sich in Variationen bei zahlreichen Entwürfen Ungewitters als Gaubenhäuschen u.ä. (Viollet le Duc stand hier offensichtlich Pate). Das erneuerte Schiff erhielt eine Vorhalle mit hohem Schildgiebel. Ungewöhnlich die achsensymmetrische Gestaltung der schlanken Fassade mit Strebepfeilern, gekuppelten spitzbogigen Fenstern in Blendarkaden und Vierpassfenster im Giebel. In der Mittelachse ein von kurzen Strebepfeilern gerahmtes Tympanonportal, das von einem Wimperg überdacht wird, der sich als Wandvorlage bis hoch in den Giebel zieht. Dieses Motiv stellt eine Abwandlung ähnlicher Entwürfe von 1862 für die katholischen Kirchen in Amöneburg und Momberg dar, die dort in den Jahren 1866 bis 1870 ausgeführt wurden. Im Innern ist die neugotische Ausstattung mit Orgel, Gestühl und Kanzel erhalten.
Die Kirche von Schlierbach ist ein interessantes Beispiel für die Neugotik in ihrer Rückbesinnung auf die deutsche mittelalterliche Gotik im Zuge nationaler Einheitsbestrebungen. Die integrativen Fähigkeiten der neugotischen Entwürfe Ungewitters lassen sich an ihrer Verwendung sowohl für katholische als auch für evangelische Kirchenbauten ersehen. Mit der Wahl seiner ungewöhnlichen Architekturformen hat Ungewitter, dessen Schriften und Entwürfe auch den amerikanischen Historismus stark beeinflusst haben, in diesem späten Werk aber bewusst keine Kopie der Gotik vorgenommen, sondern sie eigenständig weiter entwickelt.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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