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Main-Kinzig-Kreis
Wächtersbach
  • Gesamtanlage I
Altstadt

Die kleine Residenzstadt Wächtersbach entwickelte sich in einem Seitental der Kinzig am südlichen Ausläufer des Büdinger Waldes um eine Wasserburg aus staufischer Zeit. Zum Schutz der 1404 zur Stadt erhobenen Siedlung wurde im 15. und 16. Jahrhundert eine Stadtmauer mit drei Toren errichtet. Das Wasser floss vom Ochsenberg durch das Zentrum des Ortes in einem breiten Bach, die spätere Bachstraße wurde daher um 1500 "uff der Bach“ genannt. Bei Hochwasser waren die Häuser nur über einen Steg zu erreichen. Das Bachbett wurde erst 1834 verkleinert und schließlich verrohrt. Die Parzellen wurden in dem eng begrenzten Raum wie bei allen mittelalterlich ummauerten Städten immer stärker überbaut, so dass heute das Stadtbild von engen Gässchen mit meist giebelständigen Fachwerkhäusern geprägt wird, die sich seitwärts der Durchgangsstraße vom Ober- zum Untertor entwickelt haben. Die Häuser nutzen in einigen Gassen die Reste der Stadtmauer als Außenwand mit. Mit steigender Bevölkerungszahl wurde der Raum in der Stadt zu eng und im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert entwickelte sich außerhalb des Untertores die Vorstadt. Der die Entwicklung hindernde Befestigungsring wurde in etlichen Bereichen abgebrochen, am Herzbach von den Häusern überbaut, die Tore wurden im 19. Jahrhundert abgebrochen. In einigen Abschnitten ist er noch gut erkennbar. Neben den Fachwerkhäusern der zahlreichen Handwerker prägen auch die Verwaltungs- und Wirtschaftsbauten der fürstlichen Familie das Ortsbild. Das städtische Zentrum mit Marktplatz und dem alten Rathaus grenzt unmittelbar an den offenen Schlossbezirk mit seinen verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Um das Schloss, eine geschlossene Vierflügelanlage mit zwei mächtigen Ecktürmen, erstreckt sich zu den Hängen des Büdinger Waldes hin der weitläufige, im Stil eines englischen Gartens angelegte Schlosspark, der nahtlos in ein größeres Waldgebiet übergeht, das früher durch Sichtachsen dem Park angegliedert war. Im Westen ist die Untermühle als eine von drei ehem. Mühlen entlang des Waldwiesenbachs erhalten. Die Gebäude des seit dem 15. Jahrhundert belegten Mühlenstandortes (im Kern vermutlich noch spätes 17. Jahrhundert mit späteren Umbauten) erreichen durch den Verlauf des Mühlenbachs mit einem kleinen Wasserfall  bis hin zum Prinzessinnenweiher eine wichtige Einbindung in den als englischen Landschaftsgarten angelegten Schlosspark. Durch die unmittelbare Nähe und Einbeziehung des Parkes in das städtische Leben ist auch heute noch der Charakter einer kleinen Residenzstadt erhalten. Der alte Stadtkern mit der Schlossanlage und den zugehörigen Grünflächen ist aufgrund seiner städtebaulichen und historischen Bedeutung als Gesamtanlage geschützt.

Die folgenden Straßen und Hausnummern der als Gesamtanlage ausgewiesenen Bereiche beziehen alle zugehörigen Nebengebäude und Freiflächen mit ein. Aufgrund des verwinkelten Stadtgrundrisses und der nicht immer genauen Katasterpläne kann keine Gewähr für eine völlige Aufzählung aller einzelnen Objekte übernommen werden. Maßgeblich ist die Markierung im Plan.

An der Kirche

3, 5 (KD), 5 oder 7? (KD), ev. Kirche (KD) mit Friedhof (KD)

4 Alte Schule (KD), 6

Bachstraße

1 (KD), 3, 5/7, 9 (KD), 15, 17, 21 (KD)

2, 4 (KD), 6a (KD), 6 / 8 (KD)

Forsthof

1 (KD), 3 (KD) 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD)

Herzgrabenstraße

26 (KD), 32, 42

Reste der Stadtmauer (KD) und des Grabens

Hippegasse

1, 3, 5

2, 4 (KD), 6

Im Assmusgarten

15 (KD), Scheune o. Nr. (KD)

Stadtmauer mit Schalenturm Betzenloch o. Nr.

Im Höfchen

1 (KD), 3 (KD)

2 (KD),4 (KD)

Kirchgasse

1, 3 (KD), 5 (KD)

2 (KD)

Lindenplatz

4, 8

Marktplatz

1 (KD), 3, 5, 7, 9 (KD), 11

2 (KD), 4, 6 (KD), 8 (KD), 10 (KD), 12 (KD)

Obertor

1 (KD), 3, 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13, 15 (KD), 17 (KD), 19 (KD), 21/23 (KD), 25, 27 (KD)

2 (KD), 4, 6 (KD), 8 (KD)

Ochsenberg

1, 3 (KD)

2, 4 (KD), 6 (KD)

Pfarrgasse

1, 3, 5 (KD), 7, 9 (KD)

2 (KD), 4, 6 (KD), 8?, 10, 12 (KD), 14, 16, 18 (KD), 20 (KD)

Rosengasse

1

2 (KD), 4 (KD), 6 (KD)

Schloss mit Parkanlage

1 (KD), 3 (KD), 11/12 (KD) und nicht einzeln aufgezählte Nebengebäude

Schlossstraße

1 (KD), 3 (KD), 5

2 (KD)

Schwarzgasse

5 (KD), 7, 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15

2, 4 (KD), 6, 8

Untertor

1 (KD), 3, 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD), 13 (KD)

2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 8, 10, 12, 14 (KD), 16, 18


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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