Barbarossastraße
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Main-Kinzig-Kreis
Gelnhausen
  • Barbarossastraße
  • Alte Leipziger Straße
Friedhof mit Kriegerdenkmal
Flur: 11
Flurstück: 384/37, 403/10, 403/3, 403/8

Wie in den meisten Orten des Kreises wird in der zweiten Hälfte des 19. Jh. auch in Gelnhausen ein neuer Friedhof in Ortsrandlage eingerichtet.

Das große, dreieckige Grundstück in Hanglage oberhalb der Barbarossastraße wird im Teilen von einer Sandsteinmauer mit Abdeckung aus Sandsteinplatten umfriedet. Die Hauptwegachse verläuft von Süden nach Norden, von der Alten Leipziger Straße zur Barbarossastraße. Der Zugang erfolgt in beiden Straßen über Tore zwischen spätklassizistischen Sandsteinpfosten mit pyramidal abgeschrägten Deckplatten.

Am Eingang Alte Leipziger Straße ein kleines, eingeschossiges Sandsteinhaus mit Mittelrisalit und ausgebautem Krüppelwalmdach, das ehemalige Gärtnerhaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Am Rand des Friedhofes ein Kriegerdenkmal auf zwei Rasenflächen mit Gedenktafeln und Grabsteinen in Kreuzform für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges, links für die Gefallenen des ersten Weltkriegs, rechts die Gedenkstätte für die Opfer des zweiten Weltkrieges. Zwischen den Rasenflächen, umgeben von einer niedrigen Sandsteinmauer, eine zentral gelegene schlichte Gedenkstätte für die Opfer der Vertreibung 1945. Vor einem an der Mauer befestigten, schlichten Holzkreuz steht auf einem kleinen Sandsteinpodest eine kleine Bronzeschale mit Kugelfüßen für die ewige Flamme.

Dicht daneben ein Gedenkkreuz für Wilhelm Reinhardt Freiherr von Maisenbach, gestorben in den napoleonischen Freiheitskriegen. Auf einem rechteckigen Podest ein von Voluten flankiertes schlichtes Marmorkreuz mit der Inschrift:"HIER RUHET WILHELM REINHARDT FREIHERR VON MAISENBACH GEBOREN IN POTSDAM DEN 4 JANUAR 1795. SIEGREICH GEFALLEN DEN 31.OKTOBER 1813 IM HEILIGEN KAMPFE FÜR UNSER VATERLAND.

Wer...stirbt ist gnugsam alt "

Im Zentrum des Friedhofes eine schlichte Friedhofskapelle in leicht historisierender Form um 1880. Dreiachsiger Sandsteinbau mit Schildgiebeln, Eckvorlagen, Blendarkatur und Treppenfries an Ortgang und Giebeln. Traufseitig drei Fenster in Sandsteingewänden, in der nördlichen Giebelwand ein großer Okulus. Im Spitzboden des Satteldaches je zwei kleine Gaubenhäuschen zur Belüftung.

An der Umfassungsmauer sind zahlreiche große repräsentative Familiengrabstätten aus der ersten Hälfte des 20. Jh. erhalten:

Die Grabstätte der Familie Jean Bergeon von 1909 in Form einer barockisierenden Ädikula: auf einer roten Granitplatte hängt eine kleine schwarze Granitplatte mit den Namen der Verstorbenen an einer bronzenen Lorbeergirlande Die Grabstätte ist rechteckig mit Kantsteinen gerahmt; an den Ecken kleine, schwarze Granitpfosten mit pyramidalem Abschluss und kleinen Bronzehalterungen, an denen ursprünglich Ketten das Grab begrenzten.

Spätklassizistische, schlichte Grabanlage des Rektors Ferdinand Burmeister und seiner Ehefrau Minna von 1907 in hellem Sandstein: auf gestuftem Sockel Ädikula mit zwei rechteckigen Pilastern und profilierter Verdachung, im Zentrum eingelassen eine polierte, schwarze Granittafel mit den Namen der Verstorbenen, auf der kleinen Tafel darunter eine Inschrift: "WENN''S KÖSTLICH GEWESEN IST; SO IST''S MÜHE UND ARBEIT GEWESEN". PS 90,10

Große, repräsentative Grabanlage der Kaufmannsfamilie Bindernagel von 1907 in grauem, poliertem Granit, begrenzt von einer groben Kette an gusseisernen Pfosten. Das älteste Grabmal im Zentrum des Grabsteines in Form eines etruskischen Epitaphs mit vier gerahmten, schmalen Schriftfeldern und goldhinterlegten Schriftzügen. Zwei schlichte, moderne, im Material angepasste Grabsteine ergänzen harmonisch das ursprüngliche Grab.

Grabanlage von August und Gertrud Sonnenmayer aus dem Jahr 1904 aus heimischen roten Sandsteinquadern in Form eines gotischen Türeingangs mit zwei flankierenden niedrigen Sitzbänken. Die Türfläche wird von einer großen, hellgrauen, unpolierten Granitplatte mit den Namen der Verstorbenen ausgefüllt. Im Gegensatz zu den umliegenden Grabmälern nimmt dieses Grab sowohl im Material als auch in der Architekturform Bezug auf die heimische, bürgerliche Hausarchitektur in Gelnhausen.

Der Grabmal der Familie Dinges ohne Datierung: klassizistische Ädikula in rotem Sandstein, im Zentrum eingelassen eine schlichte Bronzeplatte mit der Inschrift FAMILIE DINGES, in Farn eingewachsene, stimmungsvolle Anlage.

Ehemals Grabkreuz von Johann Georg Schöffer, Bürgermeister Gelnhausens vom 1. 8. 1877 bis zum 30. 6. 1906 und seiner Ehefrau Elisabeth (gestorben 1905). Der hochrechteckige Sandsteinsockel mit einer kräftig profilierter Verdachung und der in den Stein eingelassenen dunklen Schieferplatte blieb erhalten, das Kreuz ist abgebrochen.

Grabmal der jung verstorbenen Emma Siegel in Form einer am oberen Ende eingezogenen schmalen Stehle aus poliertem, schwarzen Granit. Die Schriftplatte wird gerahmt von eingeschliffenen Jugendstilelementen der Wiener Sezession. Unter der vergoldeten Schrift zwei Palmwedel. Inmitten der eher konservativen, auf historische Vorbilder zurückgreifenden Grabanlagen ein ungewöhnlich modern gestalteter Grabstein.

Die Ruhestätte der Familie Ries von 1913 wurde vom demselben Künstler gestaltet wie der Grabstein von Emma Siegel. Aufwändig gestaffelte Scheinarchitektur aus gestocktem und poliertem Granit in späten Jugendstilformen mit einem hochaufragenden Zentrum, flankiert von zwei querrechteckigen Platten. Die Schriftplatten werden von Pilastern gerahmt, alles ist reich mit vergoldeten Zackenbändern und geometrischen Ornamenten dekoriert. Über der zentralen Platte tragen zwei quadratische kleine Stützen eine geschwungene Giebelplatte mit einem vergoldeten Kranz aus Rosen und Bändern, darüber ein schlichtes Kreuz

Zwei spätere, schlichte Granitplatten am Sockel ergänzen die Grabstätte harmonisch.

Breitgelagerte Grabstätte der Familie David Bindernagel von 1937 in schlichten, aber dennoch repräsentativen Formen. Auf einem gestuften Sockel eine große Kalksteinplatte, gerahmt von zwei rechteckigen Pilastern und einem geraden Sturz mit kleinen abgerundeten Aufsatz zwischen Voluten. Im Zentrum der Platte Relief eines Kranzes aus Rosen, flankiert von zwei Schieferplatten mit den Namen der Verstorbenen

Grabmal der Familie Hill von 1925 in neobarocken Formen aus schwarz polierten Granit. Auf einem gestockten Sockel Schriftplatte mit den Namen der Verstorbenen in einer tiefen Nische, gerahmt von zwei Pilastern und einer geschwungenen Verdachung mit umlaufendem Wulst und Volutenabschluß, im Zentrum ein Kreuz als Relief.

Die Ruhestätte der Familie Christian Krauthan von 1919 in grob gestocktem und poliertem Granit. Gestufte Anlage aus einem hohen Grabstein mit halbrunden Abschluss und zwei flankierenden, rechteckigen Steinen. In die drei Steine wurden schwarze Granitplatten eingelassen, seitlich mit den Namen der Verstorbenen, im Bogenfeld des zentralen Steines das Lamm Gottes und der Text:

ZU FRÜH SCHLUG DIESE STUNDE,DIE DICH AUS UNSERER MITTE NAHM. DOCH TRÖSTEND TÖNT AUS UNSEREM MUNDE, WAS GOTT TUT DAS IST WOHL GETAN. DAS WORT STILLT UNSER LANGES FLEHN. ACH RUHE SANFT-"AUF WIEDERSEHN"

Davor eine Platte für den im Krieg gefallenen Sohn.

Ähnlich in Form und Material die Grabanlage der Familie Filzinger von 1922: ein hochaufragender Mittelteil mit halbrunden Abschluss und darin ein Relief aus einem stilisierten Kranz von Rosen und einem eingeschriebenem gleichschenkligen Kreuz, darunter und auf den flankierenden kleineren Grabsteinen die Namen und Daten der Verstorbenen.

Im Aufbau ähnlich die Ruhestätte der Familie Friedrich Hartz von 1922: schmal hohe Mittelplatte der Grabanlage mit den Namen der Verstorbenen, flankiert von zwei niedrigen Steinen für gefallene Familienmitglieder.

Alle Grabstätten stellen in ihrer differenzierten künstlerischen Gestaltung ein Zeugnis des jeweiligen Zeitgeschmacks dar und sind daher sowohl aus geschichtlichen als auch aus künstlerischen Gründen erhaltenswert.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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