Burgring 12
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Main-Kinzig-Kreis
Bad Orb
  • Burgring 12
Katholische Kirche St. Martin
Flur: 3
Flurstück: 15

Auf einer Terrasse des Molkenbergs liegt oberhalb der Altstadt in einem ummauerten Kirchhof die Pfarrkirche St. Martin. Die unmittelbar an den Burgbezirk angrenzende Anlage wird von der Stadt aus über eine hohe Treppenanlage erschlossen. Das Patrozinium des hl. Martin von Tours, des Hauptpatrons der Franken, stellt einen Bezug zur fränkischen Gründung der Stadt dar. Ersterwähnung einer Kapelle 1064 in der Schenkungsurkunde Heinrichs IV. Diese romanische Kapelle wurde beim Einbau einer neuen Heizungsanlage 1937 ergraben. Es dürfte sich bei diesem ersten Kirchenbau um die Burgkapelle gehandelt haben, die nach Anwachsen der Siedlung zur Pfarrkirche erweitert wurde. Der unregelmäßige Grundriss legt nahe, dass bei dem Bau der dreischiffigen gotischen Hallenkirche im 14. Jahrhundert nicht nur auf topografische Gegebenheiten Rücksicht genommen werden musste, sondern auch vorhandene Gebäude der Burg integriert wurden. Der schräg ins Langhaus eingeschobene Turm der Kirche ist im Kern romanisch, ein ehem. Zugang zum Wehrgang der Stadtmauer im 1. Obergeschoss weist auf eine Funktion als Wehrturm hin. Baubeginn des dreischiffigen Langhauses nach 1335. Um 1440 Fertigstellung der flach gedeckten Hallenkirche mit drei Jochen auf Achteckpfeilern. Der zweijochige Chor und die kapellenartigen Nebenchöre der beiden Seitenschiffe jeweils mit 5/8 Schluss. 1445 Anbau der rechteckigen Sakristei mit Kreuzrippengewölbe (heute Sakramentskapelle) durch Heinrich Schonbrot inschriftlich am Fundament datiert. "Completum vincula Sancti Petri anno Domini 1445 per Henricum Schonbrot magister fabrici" Um 1480 Anbau der Marienkapelle mit fünfteiligem Maßwerkfenster vor den östlichen Teil des nördlichen Seitenschiffs. 1492 Aufstockung des südlichen Nebenchores. 1935 Anbau einer neuen Sakristei zwischen der Südseite des Chores und dem südlichen Nebenchor. Anbau der nördlichen und südlichen querstehenden Seitenschiffe erst 1978/79 unter Wiederverwendung der alten Seitenschifffenster durch den Würzburger Dombaumeister Hans Schädel, der auch verantwortlich für die Wiederherstellung der Kirche nach dem verheerenden Brand vom 25.12.1983 war. Der Wiederaufbau der Dächer und die Neugestaltung der Kirche waren 1985 vollendet. Im ausgehenden 17. Jahrhundert hatte die Kirche eine barocke Ausstattung unter den Grafen von Schönborn, 1668- 1721 Pfandherren der Stadt, erhalten. Der barocke Hochaltar wurde anlässlich der Renovierungen 1936-38 beseitigt und durch den gotischen Orber Flügelaltar von 1440 ersetzt, der sich nach der Freilegung zahlreicher Zyklen spätgotischer Wandmalereien im Chorbereich besser in ein neues, an der Gotik orientiertes Innenraumkonzept einfügte. Das originale Mittelfeld erhielt als Ergänzung Kopien der beiden Seitenflügel, deren Originale sich in der Sammlung Preußischer Kulturbesitz, Berlin befinden. Nach dem Anbau des zusätzlichen nordwestlichen Schiffes 1978 entstand hier Platz für den Flügelaltar, im Chor wurde wieder der barocke Hochaltar aufgestellt. Durch den Brand wurden sowohl das Orber Altarbild als auch die barocke Innenausstattung zerstört. Die verloren gegangenen Holzdecken des ausgehenden 17. Jahrhunderts wurden durch neue Decken mit vergoldeten Sternen, passend zum neuen Orgelprospekt, ersetzt. Im Rahmen der kompletten Neugestaltung des Innenraumes wurde auf die ursprünglich gotische Ausstattung zurückgegriffen, soweit sie noch verfügbar war. Einige Objekte dieser Periode wurden zusätzlich erworben. Reste der 1935-38 entdeckten Wandmalereien von 1445 sind an der Ostwand der heutigen Sakramentskapelle erhalten. Im Chor wurde für den neu gestalteten Hochaltar in Form eines leeren Grabes mit einem daraus wachsenden Lebensbaumes eine Kreuzigungsgruppe aus spätgotischem Korpus (um 1500, der Riemenschneiderschule zugeschrieben) und drei Assistenzfiguren, Maria und Johannes unterhalb des Kreuzes, seitlich Maria Magdalena zusammengestellt. Der Korpus Christi, der ursprünglich über dem Triumphbogen hing, hatte als Leihgabe in der Kirche St. Michael den Brand überstanden, die drei Assistenzfiguren, alle 16. Jahrhundert, wurden nach dem Brand in Paderborn erworben. Als Praedella dient ein Flügelaltarrelief aus Saalfeld, das der Schule des Meisters Valentin Lendenstreich zugeschrieben wird. Im Mittelfeld steht Petrus, gerahmt von Andreas und Bartholomäus, im rechten Seitenflügel sind der Hl. Laurentius, im linken der Hl. Valentin dargestellt. Der filigran gestaltete Altar nimmt sichtbar Bezug auf gotische Vorbilder und verbindet sehr gekonnt die neuen mit den alten Elementen. In die nördliche Chorwand wurde ein gotischer Wandtabernakel des 15. Jahrhunderts mit Maßwerkgiebel und Fialen integriert, gegenüber ein aufwändig gestaltetes spätgotisches Epitaph der Margarethe Kodwitz von Aulenbach aus dem Jahr 1535. Im nordwestlichen Seitenschiff wurde eine Kopie des "Orber Altarbildes" aufgestellt. Auf der Mitteltafel die Kreuzigung Christi, auf den Flügeln links außen die Muttergottes, innen die Anbetung der Hl. Drei Könige; rechts außen eine Darstellung des Gnadenstuhls, innen die Kreuzauffindung. Der berühmte Flügelaltar gilt als Hauptwerk des Meisters der Darmstädter Passion, das Original um 1440, die Kopie wurde von Christian Goller, Gebrechtsmühle, nach 1983 gemalt In der polygonal geschlossenen Chorkapelle des mittelalterlichen Nordschiffes ein barocker Taufstein, Deckel mit figürlicher Darstellung der Taufe Christi im Jordan (1683). In einer neu geschaffenen Sandsteinnische wurde die restaurierte Madonna des ehemaligen Marienaltars (um 1680-85), wieder aufgestellt. Die östlich anschließende ehemalige Sakristei wurde 1935 zur Peterskapelle umgestaltet (heute Sakramentskapelle), hier sind als Reste der erst 1936 entdeckten Wandmalereien aus der Zeit um 1445, die Darstellungen der Heiligen Michael und Antonius auf der Ostwand erhalten. In der südlichen Chorkapelle Altar mit Grablegung Christi, acht annähernd lebensgroße Halbfiguren, farbig gefasst, um 1440. Die bei dem Brand stark beschädigten Holzfiguren, ursprünglich zum nördlichen Seitenaltar gehörig, wurden ergänzend restauriert und in neuer Gruppierung hier aufgestellt, die allerdings im Gegensatz zur originalen Aufstellung den sehr lebendigen Bezug der Personen zueinander vermissen lässt. Im Eingangsbereich der Kirche steht als Weihwasserbecken ein frühgotischer Taufstein, der erste Taufstein der Martinskirche. Einige spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Grabplatten wurden in der Kirche aufgestellt: unterhalb der Orgelempore das Epitaph des Kirchengründers Conradus der Steckelburg, verstorben 1354. Rechteckige Sandsteinplatte mit umlaufendendem Schriftband in Majuskeln, in den Winkeln vier Wappenplatten, die unteren unkenntlich. Auf einem Kopfkissen ruhend der erste Pfarrer von Orb im Priesterkleid, zu seinen Füßen ein kauernder Löwe. Im Schriftband die Information: "ANNO DNI. M.C.C.C.L.IIII IN FESTO BEATE GERTRUDIS VIRG. D. CONRADUS DE STECKELBURG CAN. MOG. ET PASTOR I. ORBA" Daneben das reich mit vierteiliger Ahnenprobe und Wappendecke dekorierte Epitaph der Eheleute Bechtholdus und Brigitte Stephani, Ritter von Lautzen (1533). In der unteren Hälfte zwei Schrifttafeln. Die lateinische Inschrift in Hexameterform lautet in der Übersetzung: Hier ruhen, von kleinen Sandhügeln bedeckt, Bertholdus Stephani und seine fromme Gattin Brigitte aus dem Blute der Wolfskehln." Im nordwestlichen Seitenschiff anlässlich der Restaurierung von der Außenmauer der Kirche hierher transloziertes barokkes Epitaph des Schöffen Henricus Keyling, der 1718 in Wirtheim mit seinem Wagen tödlich verunglückte. In den von Putti gehaltenen flatternden Schriftfahnen die Inschriften: "Non respicio tempora" "ergo mihi malum mors - qui est aliis sors" und "sole cadent cado". In einem umlaufenden Schriftband wird auch seines Vaters, des 1711 verstorbenen Schöffenrates Heinrich Keyling gedacht: "Den 16. Mai starb gottseliglich der wohledle und tuchte Herr Heinrich Keiling, Schöffenrat und Landhauptmann, Gott sei ihm selig. Gnädig seie seines Alters 60 Jahr." In der Südwand der Turmhalle ein Gedenkstein für Joh. Adam Faul haber von 1609. Rechteckige, mit Pilastern gerahmte und einem Sprenggiebel bekrönte, farbig gefasste Platte in Renaissanceform. Auf den Pilastern eine achtteilige Ahnenprobe, in einem Medaillon im Sprenggiebel eine Darstellung der Auferstehung Christi. Darunter die Inschrift: "Tod wo ist dein Stachel, Helle wo ist dein Sieg?" Im Zentrum der Platte die plastische Darstellung eines kleinen Jungen in langem Rock, der damaligen Kinderkleidung. Darunter in einer von Cherubimen gehaltenen Schrifttafel die Inschrift "JOHANNES ADAMUS FAULHABER VON WAECHTERSBACH TU PATRIAM REPETIS. TRISTE NOS ORBE RELIQUIS TE TENET AULA NITENS, NOS LACRIMOSA DIES. MDCIX. Links daneben ein schlicht gestaltetes, hochrechteckiges Epitaph für Konrad Michael Dehmer. Im oberen Teil der Platte ein Wappenschild mit stehendem Hirsch, im umlaufenden Schriftband die Inschrift: "Im Jahre 1682 den 28. August starb der Ehrenbeste und Vorsichtige Herr Konrad Michael Dehmer Stadtschultheis und Bürgermeister allhier seines Alters 64 Jahr, dem Gott gnädig sein wolle. Amen." Ein Chronodistichon und überschwängliche Lobsprüche füllen die Flächen der Platte. Den Verdiensten des Bürgermeisters um die notleidende Stadt nach den Verheerungen des dreißigjährigen Krieges wurde hier von der dankbaren Bevölkerung ein Denkmal gesetzt. Auf der gegenüber liegenden Seite zwei Gedenksteine für zwei Orber Pfarrer: Links eine Platte für Gabriel Conter, Pfarrer von Orb. In einer barocken Kartusche mit Kelch und Totenschädeln ein Schriftfeld mit der Inschrift: Hic requiescit / Gabriel Conter ortus / Seligenstadt 6 Maius 1705./ pastor huius ecclesiae / zelosus/ honor cleri capituli / definitor / Orbae denatus / XIV: Nov. 1745/ R.P.I." Rechts davon eine ebenfalls aufwändig gestaltete Platte in klassizistischen Formen für Jean Baptist Quanz von 1822. Auf einer kleinen Konsole eine von Perlstab gerahmte, hochovale Platte in Form einer Amphore, als Aufsatz ein Kelch mit Stola und Kreuz.. am Fuß als Vanitassymbol ein Totenschädel mit Birett vor einer Girlande aus Lorbeer. Im Zentrum Inschrift mit Namen, den kirchlichen Ämtern des erstorbenen und seinen Lebensdaten. Sein Neffe Johann Eck, Pfarrer von Wirtheim wird als Stifter dieses Denkmals genannt. Zwischen den beiden Gedenktafeln erinnert ein in einen grauen Granitstein gehauenes Kreuz an die verstorbenen Kriegsgefangenen des Lagers STALAG IX B auf der Wegscheide. In Stacheldraht gerahmt die Jahreszahlen 1940 bis 1945. Es wurde von französischen Heimkehrern des Lagers anläßlich eines Besuches in Bad Orb gestiftet. An der Außenwand der Sakramentskapelle unter Baldachinen Statuen der Madonna mit Kind auf dem Luna und des Schmerzensmannes, beide auf reich dekorierten Konsolen (15. Jahrhundert.) An der Giebelseite des neuen nordwestlichen Seitenschiffes ein Denkmal für die Gefallenen des ersten und des Zweiten Weltkrieges in Form eines großen Wegekreuzes. Auf einem schlanken Schaft eine hochrechteckige übergiebelte Sandsteintafel mit einem Kruzifix. Die barokke Christusfigur, gehörte zu dem Friedhofskreuz (1708), das 1844 aus dem alten Kirchhof auf den neuen Friedhof an der Burgringstraße transloziert wurde. An dem Schaft eine Sandsteintafel, die mit der Darstellung der Martinskirche in einem Flammenmeer an den Brand vom 25.12.1983 erinnert.  


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

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