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Locker bebaute, großzügige Feriendorfanlage der Stadt Frankfurt im lichten Wald am Fuß des Wegscheideküppels. Das langsam ansteigende 35 ha große Gelände wurde terrassiert und mit großzügigen Treppenanlagen in heimischen Sandsteinplatten erschlossen. Nach der Umwandlung des ehemaligen kaiserlichen Truppenlagers in ein Kinderheim im Jahr 1920 konnten nach der wirtschaftlich schweren Inflationszeit endlich 1928/29 aus Lotterieeinnahmen und durch Spenden der jüdischen Familie Arthur und Willemine von Weinberg drei neue, massive Häuser gebaut werden: das "Jaspert-Haus“ (1928), "Willeminehaus“ (1929), und Löns-Haus (1929). Das Jaspert-Haus, das als Prototyp für die weiteren Häuser dienen sollte, wurde von Architekt Fritz Jaspert, dem Sohn August Jasperts, geplant und ausgeführt. Eine detaillierte Baubeschreibung wurde von seinem Vater 1929 veröffentlicht: Bei einer Länge von 45,60 m betrug die Wohnfläche 300 m2, die Baukosten beliefen sich auf 17000,00 RM. Die Häuser waren in zwei Schafräume für insgesamt 50 Kinder, einen Tagesraum, ein Führerzimmer, einen Vorraum und als Trennblock zwischen den beiden Schläfräumen einen Waschraum mit 28 Zapfstellen, 16 Fußbadewannen sowie sechs Toiletten mit Wasserspülung aufgeteilt. Im Gegensatz zu den alten Baracken wurden die Häuser in Massivbauweise mit Wänden aus Bimsbetonhohlsteinen auf einem Sandsteinsockel errichtet. Die Außenwände wurden horizontal verbrettert und in fröhlichen Farben gestrichen, auf den flach geneigten Satteldächern wurde das Wellblech der alten Baracken wiederverwandt. Die Räume erhielten als Fußböden einen Betonestrich, die Wohnräume mit einer Auflage aus dem damals modernen Steinholz. Ein Kachelofen beheizte den Tagesraum gemeinsam mit dem Führerzimmer. Die Einrichtung war schlicht und zweckmäßig und entspricht durchaus auch noch den heutigen Vorstellungen. Als letztes ist das Willeminehaus erhaltenen, das aufgrund seiner historischen Bedeutung als Kulturdenkmal geschützt ist. Die anderen Häuser datieren alle in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die drei Neubauten der fünfziger Jahre, das Seliger-, das Walter-Kolb- und das Stolze- Haus sind in ihrer leicht wirkenden Architektur und ihren großen, feingliedrig aufgeteilten Fensterflächen Beispiele typischer Kindergarten- und Grundschulbauten der Zeit. Unter ihnen nimmt das Heinrich-Seliger-Haus eine Sonderstellung ein. Mit seinem großflächigen Sgraffito eines fröhlich springenden Rehrudels symbolisiert es die friedliche Zukunft der Wegscheide als Kinderdorf. Das Sgraffito zeigt die Handschrift Prof. Fritz Theilmanns, der in dieser Zeit im Main-Kinzig-Kreis tätig war und u.a. das Mahnmal in Bieber gestaltet hat. Ein vergleichbares Sgraffito "Spielende Panther“ schuf er 1953 am Haus der Jugend in Pforzheim. Das Haus nimmt unter der übrigen Architektur eine Sonderstellung ein und ist daher als Kulturdenkmal geschützt. Am westlichen Rand des Geländes der Friedhof mit 32 Gräbern von Kriegsflüchtlingen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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