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Teil der Gesamtanlage:
Alter Ortskern Kiedrich
Der um 1434 (Dachwerk 1433 d) begonnene, 1444 vollendete und 1445 geweihte Kapellenbau wird dem Mainzer Domwerkmeister Peter Eseler bzw. seinem Sohn Nikolaus Eseler zugeschrieben. Restaurierungen 1845-47 durch Philipp Hoffmann, 1851-58 durch Richard Görz, 1910/11 und 1974/75.
Am Südrand des Kirchhofs gelegener, zweigeschossiger Rechteckbau. Im Erdgeschoss der Karner, im Obergeschoss die reich dekorierte, wohl als Heiltumskapelle mit Außenkanzel zur Präsentation der Valentinsreliquien konzipierte Kapelle, zugänglich über Freitreppen an den Schmalseiten. Schlanker, dreijochiger Außenbau mit steilem, verschiefertem Satteldach. Der reiche skulpturale Schmuck beschränkt sich auf Chörlein, Außenkanzel, Strebepfeiler und Turmabschluss. Über umlaufendem Kaffgesims dreiteilige Fenster mit Fischblasenmaßwerk; Strebepfeiler mit Baldachinnischen ähnlich wie am Chor der Pfarrkirche. An der westlichen Giebelwand achteckiger, schmaler Treppenturm, bekrönt von einer offenen Maßwerklaterne mit durchbrochenem Steinhelm. Im Turmerdgeschoss Kreuzgewölbe, die Wendeltreppe mit origineller, dreieckiger, offener Spindel. An der Nordseite der Kapelle die von einem Baldachin überwölbte Außenkanzel mit Maßwerkbrüstung. Ostseite mit zwei sechseckigen Dachtürmchen. In der Wandmitte zwischen hochgelegenem Kapellenportal und ebenerdigem Eingang zum Karner das fünfseitige, erkerartige Chörlein auf reichverzierter Konsole. Brüstung mit Maßwerkblenden, Fenster mit verschlungenem Fischblasenmaßwerk und bekrönenden Wimpergen.
Innenraum einschiffig mit drei Querjochen; Netzgewölbe auf gebündelten Wanddiensten. Chörlein mit Sterngewölbe und portalartiger Öffnung mit Kielbogen, Maßwerkvorhang und flankierenden Fialen. Figuren 1912 von Hans Steinlein, Eltville; Glasfenster um 1860 von Jean de Bethune, Gent. Die Verglasung des Schiffes wurde im 19. Jh. nach historischem Vorbild erneuert. Spätgotische Sakramentsnische und Gerätenische.
Ausstattung: Altar von 1427, 1444 aus der Turmkapelle der Pfarrkirche hierher übertragen. Lebensgroße, auf einen Kronleuchter montierte Doppelmadonna auf von Engelsköpfen getragener Mondsichel, wahrscheinlich von Peter Schro, um 1520. Eiserner siebenarmiger Kronleuchter von Clesgin Spengeler, 1512. Grabstein eines Pfarrers, vor 1505.
Inneres des Karners zweischiffig mit Tonnengewölbe. Grab Christi, um 1500. Kreuztragender Christus, Ende 16. Jh. Ölbergchristus, 19. Jh. Grabplatten des 15. Jhs.
Einzig erhaltene von mehreren im 15. Jh. im Rheingau entstandenen Michaelskapellen. In ihrer Doppelfunktion als Toten- und Heiltumskapelle repräsentiert die Kiedricher Michaelskapelle einen ungewöhnlichen Bautyp und kann als das architektonisch reichste und künstlerisch herausragende Beispiel dieser Baugattung am Rhein und in Hessen gelten.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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