Der auch als Kavaliershaus bezeichnete ehemalige Gartenpavillon entstand vielleicht im Auftrag der Familie Berlepsch und stand ursprünglich frei im Park des zeitweise in Osteinischem Besitz befindlichen Kronberger Hofes. Nach Beschreibung von 1825 war der Park „ein terrassenartig angelegter, mit Spalieren von Pfirsichen und allen vorzüglichsten Obstarten versehener Garten, der in einem englischen Bosquet ende(t), wo ein Gartensalon mit Kamin steh(t)." Das ursprünglich dreigeschossige Gartenhaus enthielt einen Obstkeller, einen Geräteraum sowie das achtfenstrige Gartenzimmer. Der Sockel bildete eine umlaufende Terrasse mit halbrundem, durch eine Balustrade begrenztem Vorbau und doppeltemTreppenaufgang. Darauf erhebt sich der quadratische Massivbau mit flach geneigtem Zeltdach und Fensteröffnungen in Ohrengewänden. Die Außentreppe zum Obergeschoss führte über eine Grotte hinweg. Nach Umbau enthält der Pavillon heute zwei Geschosse, deren Decken und Kamin qualitätvolle Stuckverzierungen aus leichten Ranken mit Gartenmotiven tragen. Die Dekoration wird der Schule des Carlo Maria Pozzi um 1730 zugeschrieben. Der Gartenpavillon wurde 1995 als Eingangsbau in die neue Turnhalle der Ursulinenschule integriert.