Erbaut 1911 als Wohnhaus mit Verlag und Druckerei, Architekt: Georg Hartmann, Geisenheim. Bauherr: Arthur Jander, Drucker und Zeitungsverleger.

Der Jugendstilbau innerhalb einer Villenreihe des 19. Jhs. wurde 1937 von der evangelischen Kirchengemeinde als Pfarrhaus für die seit 1912 bestehende Pfarrstelle erworben. In origineller Form sind traditionelle Architekturelemente frei kombiniert. Einem quadratischen Baukörper mit hohem, verschiefertem Krüppelwalmdach ist ein Treppenturm mit barockisierender Haube zentral vorgesetzt und wird damit zum bestimmenden Motiv. Putzfassade mit zum Eingang hin höhergezogenen Bruchsteinsockel, im Giebel Fachwerk. Wertvolle handwerkliche Details finden sich in der Eingangstür mit Gitter und bleiverglastem Oberlicht, bleiverglasten Fenstern und der Putzornamentik des Turmes. Das Relief über dem Portal enthält, neben dem Baudatum 1911, in einer Kartusche ein aufgeschlagenes Buch mit Druckerpresse als Hinweis auf den Beruf des Bauherrn. Einer der wenigen Jugendstilbauten Geisenheims, der sich von früheren, noch stärker dem Historismus verhafteten Bauten (Burggraben 3a, Römerberg 1a) durch freie, eigenständige künstlerische Gestaltung unterscheidet und dabei eine beachtliche Architekturqualität erreicht.