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Anstelle des 1853 abgebrochenen alten Fachwerkrathauses entstand bis 1856/57 am Lindenplatz das neue Rathaus. Entwurf: Philipp Hoffmann; Planänderung mit Vereinfachung des ursprünglichen Entwurfes und Ausführung von Ph. Hartmann unter Beteiligung von Bauakzessist Esau, Rüdesheim, und Baurat Görz. Eine von Hoffmann 1881 geplante Erweiterung durch Aufsetzen eines dritten Geschosses mit Schulsälen kam nicht zur Ausführung.
Der zweigeschossige Massivbau mit flach geneigtem Walmdach, schlankem Dachturm und streng symmetrisch gegliederter Fassade entspricht in der Grundform einem im Herzogtum Nassau weitverbreiteten klassizistischen Rat- und Schulhaustypus, der sich hier jedoch repräsentativer und mit reicheren, aus der italienischen Frührenaissance hergeleiteten Einzelformen zeigt. Auf dem Platz freistehender, voluminöser Bau über rechteckigem Grundriss, dessen rückwärtige Ecken leicht eingezogen und abgeschrägt sind. Fassade aus sichtbar belassenem Bruchstein mit Pilastergliederungen aus rotem Sandstein. Die in der Mitte des Erdgeschosses hochgelegene, über eine Freitreppe zugängliche Loggia aus drei Rundbogenarkaden vermittelt zum öffentlichen Raum, darüber zeigen im Obergeschoss drei Rundbogenfenster mit Maßwerk die Lage des Ratssaales an. Das schiefergedeckte Walmdach mit kleinen Gauben trägt in der Mitte einen Uhrendachreiter mit Spitzhelm. Im Inneren großzügiger, gewendelter Treppenaufgang mit gusseisernem Geländer. Durch Lage und Bauform dominanter, das Ortszentrum am Lindenplatz beherrschender Bau.
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