Erbaut 1877-79, Architekt: Baurat Max Meckel, Frankfurt, nach Erstplanung von P. Kontzen, Oestrich. Nach Brand der alten Kirche wurde an erhöhter Stelle auf dem zu diesem Zweck plateauartig abgetragenen Pfortenweinberg die für den kleinen Ort ungewöhnlich stattliche Kirche errichtet. 1968 wurde der frühere Treppenaufgang durch die heutige Fahrstraße ersetzt.

Über kreuzförmigem Grundriss erhebt sich der neugotische, basilikale Bau von drei Jochen mit 5/8-Chor und Westturm. Fassade aus unverputztem örtlichem Bruchstein mit Sandsteinwerkteilen, Schieferdach. Innenraum mit weitgehend vollständiger, reicher Originalausstattung: Hoch- und Nebenaltäre (Passions-, Marien, St. Josefs- und Herz-Jesu-Altar); qualitätvoll geschnitzte Kanzel, Bänke und Figuren, zum Großteil von Theodor Stracke, Bocholt. Glasfenster von Meister Nicola aus Roer-

mond, Holland. Orgel von Johannes Klais, Bonn. Renovierung 1961 mit neuer Ausmalung durch Kirchenmaler E. Anton, Bischofsdrohn, und Ersatz der farbigen Fenster – bis auf die der Apsis – durch neue Verglasungen. Umgestaltung der Eingangshalle mit Figurengruppe Anna und Maria (vorher Seitenaltar) aus der Vorgängerkirche; Holz, neuere Fassung, 16. Jh., Immaculata, um 1730. Ehemaliges Wegekreuz, Holz, 18. Jh., vielleicht von Martin Biterich, Mainz; früherer Standort an der Straße nach Kaub. Anstelle des nicht erhaltenen ursprünglichen Taufsteins (aus Rode?) ein aus dem Hunsrück stammender, aus einem Eichenstamm geschnitzter Taufstein.

Außen an der Nordwand Grabsteine. Grabmal des Pfarrers Wilhelm Alois Ohlenschläger (1833-1894, Pfarrer in Lorchhausen seit 1869), in dessen Amtszeit die Kirche errichtet wurde, sowie weiterer Seelsorger und des Bürgermeisters Peter Dreys, 1626.

Für die Rheinansicht des Ortes ergibt sich eine imposante städtebauliche Wirkung der Kirche aufgrund von Lage, Dimension und Material, gesteigert durch den Sichtbezug zu der hoch über dem Ort gelegenen Clemens-Kapelle.