Der früher als Haus Rheinland bekannte Hof diente 1743-1747 als Sommersitz des kurfürstlich mainzischen Ministerialen Consitorial- und Hofgerichtsassessors Raimuno Peetz (J. B. C. Peez?). Als weitere Eigentümer folgten Familie Peez (1822), Oberst von Ihle(n)feldt, der ehemalige Oestricher Bürgermeister Becker; zuletzt Weingut Eser. 1891-95 fanden hier evangelische Gottesdienste statt. 1997 Erneuerung und Umbau zum Verwaltungssitz des Rheingau-Musik-Festivals.

Langgestrecktes, an der Rheinallee giebelständiges Wohngebäude mit rückwärts anschließenden, an die Kirchhofmauer grenzenden ehemaligen Wirtschaftsbauten (Kelterhalle, Scheune).

Das Wohnhaus zeigt an der westlichen, hofseitigen Traufwand im Obergeschoss qualitätvolles Sichtfachwerk des 17. Jhs. mit zeittypischen Zierformen, während Erdgeschoss und Giebelwand massiv errichtet oder erneuert wurden. Hier Sandsteingewände, teilweise in Ohrenform. In der Giebelwand jüngere Wappen. Vermutlich wurde um 1747 ein vorhandenes, älteres Fachwerkhaus zum barocken Putzbau umgestaltet und im 19. Jh. durch weitere Wirtsschaftsräume ergänzt. Im Zuge der jüngsten Modernisierungsmaßnahme wurde das Fachwerk wieder freigelegt, dabei jedoch das ursprünglich schmucklose, rein konstruktive, verputzte Gefüge an der Ostseite durch neu angebrachte Brüstungsfüllungen optisch „aufgewertet". Krüppelwalmdach mit neuer Gaubenreihe. Im Inneren moderner Ausbau entsprechend nutzungsbedingter Erfordernisse. Erhalten eine hölzerne Spindeltreppe mit Resten polychromer Rankenmalerei des 18. Jhs.

Hof und Garten (ursprünglich waren auch westlich davon gelegene Parzellen zugehörig) umgeben von einer schiefergedeckten Mauer. Garten auf zwei Ebenen, teilweise über gewölbten Kellerräumen. Rundbogige Hofeinfahrt mit Sandsteingewände, im Keilstein die Jahreszahl 1747; darüber Sandsteinfigur des hl. Johannes Nepomuk in volutengerahmter Nische mit lateinischer Spruchinschrift. Der Hof ist wichtiger Bestandteil der Oestricher Rheinansicht.