Rittergasse 3
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Rheingau-Taunus-Kreis
Lorch
  • Rittergasse 3
  • Rittergasse 3c
  • Rittergasse 3b
  • Rittergasse 3a
Ehem. Carl-Altenkirch-Stift (Sachgesamtheit)
Flur: 98
Flurstück: 58/4, 58/5, 59

Ehemals Saneck (Sooneck) von Waldeck'scher Hof (Erwähnung eines sculteto Johann Waldeck 1298 und weiterer Adliger dieses Namens als Schultheißen im 14. Jh.), dann Breit(en)bacher Hof, nach Luthmer (1907) sog. Epheuhaus. In den 70er Jahren des 19. Jhs. erworben von dem Niederheimbacher Weingutsbesitzer Heinrich Joseph Fendel. Er ließ um 1890 „im Anschluß an den noch stehenden Teil des alten Adelssitzes ein Wohnhaus anbauen, das er mit seiner Familie bezog." (Fendel). Das Wohnhaus mit Nebengebäuden wurde aufgrund einer Stiftung des Lorcher Hotel- und Weingutsbesitzers Karl Altenkirch nach 1908 durch die Stadt erworben und zu einem Armen- und Krankenhaus umgebaut. 1919 bis 1981 als St. Josephsheim (Carl-Altenkirch-Stiftung) Sitz der Dernbacher Schwestern und Altenheim. 1921 Umbau des ehemaligen Kelterhauses zum Kindergarten. 1931 wegen Bergrutschgefahr Abtragung eines Teiles des Berges, der sog.Teufelsleiter. Erhebliche Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg. 1946 Umbau ehemaliger Stallungen als Erweiterung des Kindergartens.

Dreigeschossige Villa, um 1890 an das gotische Hofhaus angebaut, dabei „dasselbe durch Umbau so entstellt, daß nur noch einige einfache gotische zweiteilige Spitzbogenfenster an der Rückseite seine frühe Entstehung erkennen lassen." (Luthmer). Die zum Rhein gerichtete Schauseite des Neubaues wird beherrscht durch den hohen Stufengiebel des Mittelrisalits. Balkonvorbauten aus gelbem Sandstein mit durchbrochenen Brüstungen und Fensterumrahmungen zeigen gotisierende und renaissancehafte, an das Hilchenhaus erinnernde Formen. Rückwärtig angebauter Treppenturm mit spitzem Kegeldach. Damit nimmt der Neubau örtliche Bauformen auf und kombiniert sie zu einem eigenständigen Bild.

Das um 1290 (d) erbaute gotische Wohnhaus des ehemaligen Breitbacher Hofes steht, in den Villenbau mit einbezogen, unmittelbar unter dem steil ansteigenden Berghang der Burg Nollig. Über rechteckigem Grundriss errichteter Massivbau mit hohen Stufengiebeln. Die neugotischen Maßwerkfenster sind eine historisierende Zutat der Umbauphase vor 1900, während die vielleicht auf einen spätmittelalterlichen Umbau zurückgehende Form der gekuppelten Reckteckfenster (ähnlich Zehnthof u. a.) des Erdgeschosses das Vorbild für die Fenster des Neubaues bildeten. An der Ostseite außen Bauinschrift: „Carl Altenkirch Stiftung" mit Standbild des hl. Josef von Bildhauer Hilf, Limburg, angebracht 1921.

Im nachträglich eingezogenen Gewölbekeller (vorher Balkendecke) ein vermauertes Spitzbogengewände über rundbogigem Durchgang zum Nachbarkeller (ehemaliger Eingang?). Im hochliegenden Erdgeschoss hoher, rundbogiger Eingang (jetzt Verbindung zum Flur der Villa); daneben ein innen vermauertes Renaissance-Türgewände aus Sandstein. Im Deckenbereich Reste von Streichbalken auf Konsolsteinen. Im 1. Obergeschoss ein sich über die gesamte Grundfläche erstreckender Saal von beträchtlicher Raumhöhe. Er diente den Dernbacher Schwestern als Kapelle und wurde um 1920 enstprechend ausgemalt und gestaltet. Zwei farbige Bleiglasfenster ersetzten 1956 die kriegszerstörten früheren Kapellenfenster. Der ursprüngliche Saal reichte bis etwa 1 m unter den Sparrenfußpunkt. Die wohl im 19. Jh. erneuerte Flachdecke über Längsunterzug wurde oberhalb des ursprünglichen Dachbodens neu eingezogen.

Mittelalterliches Dachgebälk aus der Bauzeit um 1290 (d). Geblattete Dreiecksverbände mit doppelter Kehlbalkenlage. Die obere Lage teilweise erhalten, die untere wurde für den Einbau von Schlafräumen entfernt. Fußpunkte durch Sparrenknechte verstärkt. Diese im Profanbau seltene, nur für Steinbauten geeignete Dachkonstruktion ist sonst von Kirchenbauten bekannt. Nachträglich eingesetzte Hilfskonstruktionen zur Unterstützung des ursprünglichen Gefüges. In den Giebeln noch originale kleine Fensteröffnungen, an der Schauseite spitzbogig, hier mit Backsteinen gemauert.

Im Außenbereich stößt ein Mauerrest der ehemaligen Stadtmauer an das vorher errichtete Gebäude.

Nördlich an das Hauptgebäude anschließend die ehemalige Waschküche (Nr. 3a). Östlich eine schlichtes Remisengebäude (Nr. 3c) mit Satteldach und gleichartigen Fenstergewänden. Auf dem ausgedehnten, früher zugehörigen Hofgelände heute außerdem ein moderner, formal nicht integrierter Neubau des Kindergartens. Zur Rittergasse alte Bruchsteinmauer mit gewölbtem Torbogen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
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