Lorch, Rheinansicht
Markt
Wisperbrücke und Marktstraße nach Nordosten
Rheinstraße ab Nr. 11 nach Westen
Rheinstraße, historisches Foto
Rheinstraße nach Westen
Langgasse nach Norden
Apothekergasse nach Norden
Sohlergasse nach Süden
Wisper nach Süden
Wisper nach Norden
Kirchspiel
Kirchgasse
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Rheingau-Taunus-Kreis
Lorch
  • Gesamtanlage
Alter Ortskern Lorch

Ortskern zwischen Eisenbahn, Wisper, Marktgasse, Langgasse, Kirchhof, Friedhof und Oberweg bis zum ehemaligen östlichen Tor (Obersdorfer Pforte) einschließlich:

Amselgasse

Apothekengasse

Bleichstraße 1-5

Brunnengasse

Drosselgasse

Friedhof

Frohnhofgasse

Kamillengasse

Kapellenstraße

Katzengraben

Kath. Pfarrkiche mit Kirchhof

Kirchgasse

Kirchspiel

Klostergasse

Kronengasse

Langgasse 2-12 (Ostseite), 53-60 (Westseite)

Markt

Marktgasse

Oberweg

Oelgasse

Pfarrgasse

Rheinstraße 3-54 (Nordseite), 55-57 (Südseite) mit Hausgärten und Grünanlagen zwischen Kirchgasse und Kronengasse

Rittergasse

Rosengasse

Römerberg

Schaar

Schwalbacher Straße 1-5, 2-12

Sohlersgasse

Steingasse

Wisperstraße 17-29

Die Gesamtanlage umfasst die zum Rhein hin gelegene Südhälfte des Ortskerns innerhalb der ehemaligen Befestigung. An der Rheinfront wird sie begrenzt durch den Bahndamm, rechts der Wisper durch den (hier nicht mehr sichtbaren) Verlauf der Stadtmauer an der Bleichstraße. Rheinaufwärts bildet der Rest des ehemaligen Obersdorfer Tores den Eckpunkt.

Weniger offensichtlich ist die nördliche Grenzziehung: die Gesamtanlage endet hier an der Engstelle des Wispertales zwischen den beidseitigen Erhebungen, da sich im nördlichen Ausläufer des Ortskernes keine relevante historische Bebauung mehr feststellen lässt. Die Grenze orientiert sich an einer Linie, die von einer Gasse mit Brücke, dem noch zur Gesamtanlage gehörigen ehemaligen Schönborn'schen Hof (Langgasse 12) sowie weiteren Parzellengrenzen gebildet wird.

Nach Norden bzw. Osten bilden die Parzellengrenzen der Ortslage die Grenze der Gesamtanlage, soweit sie bebautes Gebiet betrifft

Als gedrängte Siedlung liegt Lorch im Mündungstal der Wisper, den schmalen Ufersaum entlang rheinaufwärts und auf der darüber liegenden ersten Terrasse. Hier ist auch der früheste Siedlungskern zu vermuten. Inv. 1965 konstatierte hier noch ein höchst malerisches Stadtbild von ziemlich einheitlichem Charakter, überwiegend aus Putzbauten vom 18. Jh. an.

Die ansteigenden Hänge, überwiegend genutzt für Weinbau, teilweise jedoch auch brachliegend, gehören als kultivierte Grünzone gleichfalls zum Siedlungsbild und zur erhaltenswerten Kulturlandschaft. Zur Begründung der Gesamtanlage siehe auch Kapitel Ortsgeschichte/Ortsentwicklung (S. 608ff.).

Im Folgenden die Charakterisierung wichtiger Teilbereiche (in Klammern: Bewertung in Inv. 1965):

Bleichstraße: ehemals Weg nach Caub durch die ehemaligen Bleichwiesen. Der innerhalb der Stadtmauer gelegene Abschnitt führte von der Wisperbrücke zum Niederflurer Tor. Hier wurden ein Großteil der Bebauung und die noch vorhandenen Mauerreste entfernt. Westlich des ehemaligen Tores begann eine Stadterweiterung um 1900.

Kirchgasse: leicht gewunden, ansteigend, räumlich gefasst. Geschlossene Bebauung an der Westseite. Teilweise gute historische Substanz hinter unsachgemäß modernisierten Fassaden; jedoch wiederherstellbar. Ostseite begrenzt durch teilerneuerte Kirchhof- und die Zehnthofmauer.

Kirchspiel: (Malerische, unregelmäßig angeordnete Hausgruppe.) Winkelige Gasse, Reste der alten Bebauung erhalten; abbruchbedingte Lücken, fehlende Fassung des Straßenraumes.

Langgasse: (Bis zur Lindengasse malerisch.) Alte Hauptachse des ehemaligen Gasser Viertels (Unterflecken) im Wispertal. Weitgehend geschlossene Bebauung vom Ende des 18./ Anfang des 19. Jhs., stadtauswärts zunehmend jünger. Zwischen Markt und Mühlengasse noch gutes Straßenbild.

Markt: Rechteckiger Platz vor der Kirche, zu dieser steil ansteigend. Die Kirchenvorhalle ist effektvoll als Platzwand gestaltet. Die Nordseite wird vom Rathaus, die Südseite durch giebelständige Fachwerkhäuser eingenommen. Die Bürgersteige zeigen einen reizvollen Belag aus Mosaik-Kleinpflaster.

Marktgasse: Verbindung zwischen Wisperbrücke und Markt. Historische Bauten (siehe Verluste) im oberen Bereich durch Neubauten ersetzt.

Oberweg: Höhergelegene Parallelstraße zur Rheinstraße, vom Kirchhof nach Südwesten bis fast zum ehemaligen Obersdorfer Tor führend. Jüngere Bebauung vom Ende des 19. /Anfang des 20. Jhs. wurde möglicherweise auf älteren Resten (Keller, Fundamente) errichtet. Bebauung nur im oberen Bereich an der Nordseite. Unmittelbar anschließend der steil ansteigende Hang, teils Weinberg, teils Brache. An der Südseite ein starker Geländeabfall. Oberweg 8: ehemalige Apotheke.

(Oelgasse): Ehemalige Verbindung von der Rheinstraße zum Kirchhof, zwischen Zehnthof und Wirtschaftshof des Hilchenhauses. Nach Abbrüchen von Einfriedungsmauern nicht erhalten.

Frohnhofgasse, Apothekengasse, Rosengasse, Brunnengasse, Klostergasse, Kamillengasse, Kronengasse, Steingasse: (Apothekengasse, Kronengasse, Frohnhofgasse malerisch bebaut, sich von der Rheinstraße hangaufwärts ziehend.) Die Verbindungsgassen zwischen Rheinstraße und Obergasse mit ihren steilen, sehr schmalen Treppen zur Obergasse hin sind prägend für das alte Obersdorfer Viertel. Leider zunehmender Ersatz des alten Pflasters und der Sandsteinstufen durch Beton.

Rheinstraße: (Von der Wisper parallel mit dem Rhein stromaufwärts verlaufend, leider hinter dem Bahndamm versteckt. In der unteren Hälfte nach der Wispermündung überwiegend ältere Bebauung des 18. Jh. Oberhalb des Hilchenhauses weite Baulücke infolge Kriegszerstörungen, teilweise durch im Maßstab gehaltene Neubauten wieder ausgefüllt. Von Haus Nr. 55 an rheinaufwärts bemerkenswert durch die Einheitlichkeit.) Lange Hausfront am Rhein, wichtigster Bestandteil der Ortsansicht. Nahe der Kirche gruppieren sich die wertvollsten Einzelbauten, überragt vom Hilchenhaus. Rheinaufwärts wurden kriegsbedingte Lücken überwiegend durch neuere, geschlossene Bebauung, meist traufständig, ersetzt. Dennoch haben sich, teilweise heute unkenntlich, einige historische Giebelhäuser unter modernisierten Fassaden erhalten. Im Gebiet zwischen Rheinstraße und Obergasse sind ebenfalls (spät-)mittelalterliche Reste bei Kellern, Grund- und Brandmauern zu vermuten. Zwischen Rheinstraße und Bahndamm sind die Reste der ehemaligen Hausgärten teilweise erhalten. Störungen entstehen hier durch die Bebauung mit Garagen.

Rittergasse: Von der 1965 festgestellten reizvollen Bebauung ist nach Abbrüchen und Veränderungen fast nichts erhalten.

Römergasse, Römerberg: soll den ältesten Siedlungskern darstellen; möglicherweise sind Reste im Untergrund vorhanden, die heutige Bebauung äußerlich ohne erkennbare historische Spuren, jedoch in alter Struktur erhalten.

Schaar: Diagonale Verbindung zwischen Kirche und Rheinufer, erweitert zu einem ehemals reizvollen Platz mit Brunnen. Bebauung jetzt unschön modernisiert. Älteste bauliche Reste (Salhof, siehe Markt 1) sind hinter jüngeren Anbauten erhalten bzw. im Untergrund zu vermuten.

Schwalbacher Straße: Jüngere Straßenführung aus der 2. Hälfte des 19. Jhs. im Wispergrund; inhomogene Bebauung aus dieser Zeit und später. Heute Hauptverkehrsführung zum Wispertal.

Sohlersgasse: Schmale, gebogene, ansteigende Verbindungsgasse von der Rheinstraße zum Kirchhof, vom Hilchenhaus überbaut. Altes Pflaster und beidseitige Mauerbegrenzung erhalten. Ehemals malerischste Gasse der Stadt, leider stark beeinträchtigt durch Abriss der Hilchenhausscheune und den weitgehend wieder entfernten Hotelneubau.

Wisperstraße: Alte Wegeführung rechts der Wisper. Historische Höfe im vorderen, rheinnahen Abschnitt (siehe Kulturdenkmäler); im hinteren Wispertal einfachere Bebauung. (Handwerkerhäuser u. ä.), hier geringe historische Reste.

Notgasse, Mühlengasse, Amselgasse: (Sandgasse, Lindengasse, Drosselgasse) teilweise sehr schmale Verbindungsgassen zwischen Langgasse und Wisper, von der jüngeren Schwalbacher Straße durchschnitten.

Gesamtanlage aus künstlerischen (baukünstlerischen) und geschichtlichen (stadtbau- und siedlungsgeschichtlichen) Gründen.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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